hero.

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Liam fuhr los und suchte mich. Da ich betrunken war, verlor ich jegliche Orientierungssinn und ich war schon ein Stück weit gelaufen. Ich wusste nicht wo ich war und ich hatte einen eigentlich fremden gebeten mich abzuholen. Doch diesmal war mir alles egal. Mir war es egal was mit mir geschieht. Jack hatte mich innerlich zerstört, ich fühle mich so leer.

"Sarah?" hörte ich Liams Stimme aus meinem Handy, ich war so vertieft in meinen Gedanken, dass ich vollkommen vergas, das er noch am Telefon war. "Sarah?!" fragte er erneut mit ernster Stimme. "Ja, Liam ja. Ich bin da." antwortete ich. "Sag mir mal bitte was du so um dich herum siehst" bat er mich. "Ich sitze auf einer Bank, vor mir ist eine Bushaltestelle-"

"Eine Bushaltestelle?", unterbrach er mich. Ich sagte nur "Ja." "Bei welchen station bist du denn?" fragte er. "Ich kann's nicht lesen..." meine Augen waren so angeschwollen, vom weinen, dass sie mir ein Teil meiner Sicht nahmen. "...warte ich gehe näher heran" antworte ich und lief über die Straße.

Als er das hörte, sprach er nur mit besorgter Stimme: "pass auf dich auf, wenn du die Straße überquerst." Mit diesem Satz kribbelte mein Bauch wieder, so wie als wären Schmetterlinge in meinem Bauch. Doch ich sagte nichts dazu.

"Sarah, siehst du wie die Haltestelle heißt?" fragte er mit beruhigender Stimme. "Warte, ich glaube da steht Silzenerstr." vermutete ich. Mit einem erleichterndem Atemzug sagte er: "Ach ich weiß wo du bist, Sarah. Warte auf mich dort, ich bin sofort da." 

Keine fünf Minuten vergingen, und ich sah ein Auto direkt auf mich zu fahren. Es war Liam, zum Glück. Er stieg aus und vergewisserte sich, ob es mir gut geht. "Was machst du denn so spät noch draußen? Dazu noch ganz alleine? Es ist drei Uhr morgens." meckerte er mich an.

Aber bei ihm fühlte es sich nicht so an, als würde er sauer auf mich sein. Nein, er gab mir das Gefühl, dass sich jemand Sorgen um mich machte. Er vergewisserte sich, ob ich ins Auto einsteigen möchte, doch sonst konnte ich nirgends wo anders hin. Wir stiegen ein und das erste was Liam fragte war: "Wo willst du hin? Ich bringe dich überall hin.". Doch ich wusste nicht wohin: "einfach nur weg von hier."

Wir fuhren eine ganze Weile um die Gegend und hörten uns seine Playlist an, dabei merkte ich, dass wir fast den selben Musik Geschmack hatten.
"On my own - Darci." lief grade und ich fing leise an zu singen. Liam guckte nur blöd mit verblüffen Augen. "Was ist?" zickte ich ihn lachend an. "Du hast eine echt wunderschöne Stimme" machte er mir ein Kompliment. Ich bedankte mich und es verging eine ganze Weile. Ich wurde langsam müde und schlief einfach ein.

Liams Sicht:
"Sarah?" fragte ich leise, da ich nicht wusste ob sie schläft, doch sie antwortete nicht.
"Wie süß sie doch schläft. Ihre Augen sehen so angeschwollen aus, ich hoffe ihr geht es gut." dachte ich mir.

"Aber wo sollen wir jetzt nur hin? Ich werd langsam auch müde. Ich weiß nicht, ob ich sie zu sich nachhause bringen soll. Ich weiß ja eigentlich garnicht wer sie ist, ich muss doch verrückt sein, dass ich für jemand fremdes hier mitten in der Nacht rumfahre. Aber sie sieht so hilflos aus... ich kann ihr doch nicht meine Hilfe verwehren, das würde Mutter nicht wollen."

Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich garnicht merkte, dass ich uns unterbewusst nachhause gefahren habe. Aber was sollte ich jetzt bloß mit ihr machen? Ich kann sie ja nicht im Auto weiter schlafen lassen.

Dann entschied ich mich sie einfach hoch zu tragen. Also hob ich sie langsam und vorsichtig hoch und ging in den Aufzug rein. Ich schaute sie die ganze Zeit an, sie war so wunderschön. Als wir dann an meiner Etage ankamen, lief ich in die Richtung meines Apartments. Doch dies war etwas schwer, da ich die Tür nicht aufbekam, wenn ich sie auf dem Arm trug. Wie durch ein Wunder hatte ich es trotzdem irgendwie geschafft, ich selbst verstand nicht wie.

Als wir drin waren, ging ich direkt in mein Schlafzimmer und legte sie in mein Bett. Ich zog ihr die Jacke aus, da es sonst zu ungemütlich für sie wäre. Dabei zuckte ich zusammen, ihr ganzer Körper war voller Scherben "was ist bloß passiert ?" Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich wollte nicht wie ein Perverser sie irgendwie anfassen, aber ihre Scherben mussten raus. Zum Glück hatte ich ein bisschen vom Studium gelernt, was man in so einem Fall tun sollte.

Ich ging in das Badezimmer, nahm mir eine Pinzette, Desinfektionsmittel und ein Handtuch.
Zurück ins Schlafzimmer, entfernte ich langsam alle Scherben und desinfizierte alles. Sarah merkte gar nichts, sie schlief seelenruhig weiter. "Oh man, wie viel hat sie bitte getrunken?" Als letztes habe ich ihr ein Verband um die großen Wunden gemacht, damit kein Dreck reinkommt und es sich nicht entzündet.
Ich deckte sie zu, schaltete das Licht aus, und ließ sie in meinem Bett schlafen. Die ganzen Sachen legte ich zurück auf den Platz, nahm mir danach eine dünne Decke und ein Kissen und legte mich auf das Sofa ins Wohnzimmer.

toxic love disappearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt