Looking for.

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Ich rief ihn mehrere Male an, doch er ging einfach nicht an das Handy.
„Argh, wieso geht er nicht ran?" Seufzte ich mit einem genervten Blick.

Erneut versuchte ich es, ich ließ es bis zum Ende klingeln.
Gespannt wartete ich darauf, dass er annimmt, dass ich seine wundervolle Stimme höre.
Doch wieder wurde ich enttäuscht, es ging nur seine Mailbox ran.

Ich hinterließ ihm 100 Nachrichten, doch auf keiner dieser antwortete er.
"Was soll ich tun?..." fragte ich mich. "...Ich geh ihn suchen."

Also zog ich mich an, einen roten Tanga und dazu der passende Bh, eine weiße Bluse und meine Lieblingsjeans.
Schnappte mir dazu noch meine Schuhe und eine Tasche.

Obwohl ich nicht wusste, wie ich ihn finden sollte, wo er eigentlich war, versuchte ich es.
Grade als ich das Haus verlassen wollte, und ich die Tür öffnete, stand sein Vater vor mir.

"Oh Hi, du hast mich aber erschreckt." sprach er.
"Hey, ich dachte du bist für ein paar Wochen weg." sagte ich misstrauisch.
"Ja, aber erst nächste Woche" antwortete er mir.
Ich lachte nur, doch wollte keine Zeit verlieren.
Als ich aus der Tür gehen wollte, schaute mich sein Vater an: "Hey? Ähm wo ist eigentlich Liam? Ich müsste mal mit ihm sprechen."

Sofort als er seinen Namen erwähnte, merkte ich, dass es mich bedrückt.
Ohne Absicht fing ich sofort an vor seinem Vater zu weinen, ~oh Gott ist das peinlich.~

"Hey, hey. Was ist los? Ist alles gut ?" sagte er und führte mich in Richtung Sofa.
"Magst du ein Tee, oder sonst was ?" ergänzte er.
Ich verneinte.
"Wir haben uns nur gestritten und ich weiß nicht wo er steckt. Ich hab ihn versucht anzurufen, und er geht nicht ran. Was soll ich bloß tun?" erwiderte ich verzweifelt.

"Ach Kindchen, macht dir keine Sorgen. Wir finden ihn. Wir klappern einfach seine Lieblings Bars ab. Dort versteckt er sich immer, wenn er seine Ruhe braucht."
Und auf einmal füllte sich mein Herz voller Hoffnung, ~wird er mir wirklich helfen wollen?~

In wenigen Sekunden waren wir beide schon an seinem Auto, wir setzten uns rein und fuhren los.
"Danke, dass du mir hilfst." bedankte ich mich bei ihm.

"Er ist auch ein wichtiger Teil in meinem Leben, weißt du?" sagte er traurig.
"Auch wenn wir uns manchmal streiten, und wir kaum noch mit einander auskommen, dennoch ist er mein Sohn.
Selbst wenn er manchmal stur ist und nicht auf seinen alten Herren hören möchte, vielleicht hört er wenigstens auf dich, denn ich merke wie gut du ihn machst."

So wurden meine Wangen rot, und ich bekam ein Gefühl der Wertschätzung.
"Weißt du denn, warum er so ist, wie er ist?" fragte ich ihn ängstlich, mit der Sorge, dass er mich dafür hassen wird.

"Ich weiß, dass ich zu viel arbeite und nie Zeit für ihn hatte. Ich bin mir dessen bewusst. Doch was hätte ich tun sollen? Ich hatte eine eigene riesige Firma, die ich leiten musste. Ich war jung, ich wusste nicht wie ich mich um ein Kind kümmern sollte. Ich wusste nicht, was wichtiger ist.
Die Familie, oder die Karriere.
Heute weiß ich es, doch leider ist es nun zu spät." beantwortete er meine Frage, und ich hörte, dass seine Stimme zerbrach.

Doch irgendwie machte es mich glücklich, dass er kurz vorm weinen stand. Somit merkte ich, dass Liam ihm wichtig ist und er als Vater nicht komplett versagt hatte.

"Wir sind da." unterbrach er meine Gedanken.
Ich stieg aus dem Auto aus, doch schnell sah ich, dass er weiterhin drinnen sitzen blieb.
"Kommst du nicht mit?" beugte ich mich zum Fenster rüber.
"Nein, er will mich bestimmt nicht sehen." und guckte traurig auf seine Füße.

Ich ging dennoch rein, und guckte rum, ob er irgendwo saß.
In jeder Ecke des Ladens suchte ich nach ihm.
Doch keine Spur.

Nun öffnete sich die Tür der Männer Toiletten, ich sah eine Gestalt, die den selben Körperbau wie Liam hatte. Aber sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, da es hier so dunkel war.
Er setzte sich an die Bar und bestellte einen Drink, ich ging rüber, voller Überzeugung, dass es Liam ist.

"Liam, hör zu..." sagte ich und legte meine Hand auf seine Schulter.
Doch als er sich umdrehte, sah ich, dass es nicht Liam ist. Es war ein Fremder.
"Ja, Schönheit? Was gibts ?" fragte mich der Fremde Mann.
"Oh Entschuldigung, ich habe Sie verwechselt." gab ich zu, und ging aus der Bar.

Liams Vater wartete auf mich, doch als er sah, dass ich ohne Liam raus kam, sah ich die Enttäuschung in ihm.

"Ist nicht schlimm Liebes, wir fahren zur nächsten Bar."
Die nächsten vier Läden suchten wir ab, doch kein Liam in Sicht.
Ich verlor die Hoffnung, und sagte, dass es sinnlos sei.

Doch er gab nicht auf, er war überzeugt davon, dass wir ihn finden.
In der letzten Bar der Stadt, ging ich rein, doch ich dachte mir nicht viel dabei.
Erschöpft vom ganzen Suchen, setzte ich mich hin und bestellte mir ein Cocktail.

Verzweifelt saß ich da, und dachte über alles nach.
Ich gab mir die Schuld, dass er weg war.
Hätte ich ihm gesagt, dass er bleiben soll, wäre es niemals so weit gekommen.

Der Barkeeper brachte mir mein Getränk, und jemand setzte sich zu mir.
Ich beachtete ihn aber nicht, er saß nur da.
Keinen Blick würde ich ihm schenken, denn ich war in meiner eigenen Welt gefangen.

Er schaute mich nur an, und es machte mich so wütend. Konnte er nicht wo anders hin schauen ?
Plötzlich rückte er ein Stück näher ran.
Da reichte es mir. Ich schaute ihn an.

"Hey, schöne Frau." sagte er.
Und da blieb mir der Atem stehen, es war er.
"Was ist denn los? Warum sitzt du hier so verzweifelt.

Kein Wort konnte ich raus bringen, so geschockt war ich.
Auf einmal fasste er meinen Oberschenkel an und sagte, dass ich doch viel zu hübsch war, um hier alleine zu sitzen.
Er ging immer weiter hoch mit seiner Hand, und ich konnte mich nicht währen.

Nun packte ihn jemand von hinten und zog ihn runter. "Jack, was hab ich dir letztes Mal gesagt?" schrie die Person.
"Ich werde dich umbringen, wenn du noch einmal in ihre Nähe kommst und du willst nicht hören."
Mit diesem Satz schlug er ihn drei mal in sein Gesicht, sodass seine Nase anfing zu bluten.
Vier weitere muskuläre Männer tauchten auf und nahmen Jack mit nach draußen.

Die Person drehte sich zu mir um und fragte besorgt, ob alles in Ordnung war.
Doch ich umarmte ihn nur, und wollte ihn nie wieder los lassen.

toxic love disappearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt