Kapitel 43

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Nach dem Frühstück trennte ich mich schweren Herzens von Deus und machte mich auf die Suche nach Jenna. Zuerst klopfte ich an ihre Wohnung, doch sie war nicht da oder öffnete zumindest nicht die Tür. Also begab ich mich aus dem Wohnheim hinaus und wollte sie auf dem Campus suchen.

Gerade als ich aus der Tür trat und meinen Blick über den Platz schweifen ließ, konnte ich Jenna entdecken, die gerade direkt auf die Bibliothek zulief. Ich beeilte mich ihr zu folgen und passte sie ab, als sie soeben die Bibliothek betreten hatte und zwischen  den ersten Bücherregalen verschwunden war. Die komplette Bibliothek schien mich wegen meines blauen Auges anzustarren und sich zu fragen, wie das passiert sein konnte. Dieses Starren ging mir auf die Nerven.

Ich folgte Jenna und berührte sie sanft an der Schulter, um sie nicht zu erschrecken. Sie fuhr herum und sofort färbte sich ihr Gesicht rosa.

"Kann ich kurz mit dir reden?", bat ich sie. Nur zögernd nickte sie. Wir verließen die Bibliothek und suchten einen ruhigen Gang.

Noch bevor ich das Thema anscheiden konnte, setzte Jenna an: "Du willst bestimmt über die Sache im Club sprechen?" Ich nickte.

"Hör zu, ich habe dort zu viel getrunken und habe mich dazu hinreißen lassen. Ich habe gehofft, dass du euch etwas für mich empfindest, aber offensichtlich ist das nicht so.", rasselte sie herunter und war offensichtlich froh, es hinter sich gebracht zu haben.

"Jenna, es tut mir leid, wenn ich dir etwas Falsches vermittelt habe oder du mich missverstanden hast. Ich kann dich wirklich sehr gut leiden , aber eben nicht auf diese Art und Weise.", wählte ich meine Worte wohlbedacht, um sie nicht zu verletzen. "Ich empfinde nicht auf diese Weise für Frauen.", sprach ich es aus und war verwundert, wie richtig es klang.

Erleichterung blitzte in Jennas Augen auf: "Also liegt es nicht an mir oder daran, dass ich Alans Schwester bin? Es tut mir übrigens sehr leid, wie er dich zugerichtet hat."

"Schon gut.", winkte ich ab, "Und nein, es liegt in keinster Weise an dir. Auch wenn mir jeder leid tut, der von Alan verprügelt wird, nur weil er dich gut findet." Meine kleine Bemerkung brachte Jenna zum Lachen.

"Ich möchte trotzdem, dass du weißt, dass du jederzeit mit Problemen zu mir kommen kannst. Egal, was ist."

Ein schüchternes Lächeln zeigte sich auf Jennas Wangen. "Danke Loki. Das ist echt nett von dir."

Glücklich, dass ich mit Jenna alles geklärt hatte, machte ich mich auf den Weg zurück zu Deus. Ich traf ihn in seiner Wohnung an. Er lag mit einem Buch auf dem Bett und rief mich herein, als ich klopfte.

Ich ging zu ihm und küsste ihn flüchtig auf die Lippen. Doch das leiß er nicht gelten. Er legte sein Buch beiseite und zog mich zu sich hinunter, sodass ich neben ihm Platz nahm.

Genießerisch legte er seine Lippen auf meine. Ich ließ mich darauf ein. Seine Zunge berührte sanft meine Unterlippe und ich öffnete leicht meinen Mund. Deus vergrub seine Hand hinten in meinen Haaren und zog mich näher an sich. Mein Hand wanderte an seinem Oberkörper hinunter und blieb an seinen Bauchmuskeln hängen. Ich hob sein Shirt an und streichelte sanft darüber.

Deus Lippen formten in unserem Kuss ein Lächeln. "Wenn du noch ein bisschen tiefer gehst, habe ich gleich ein Problem." Dann vertiefte er unseren Kuss wieder.

Schließlich riss ich mich los. "Ich muss mit dir reden."

Erstaunt blickte er mich an: "Sag bloß, du hast es dir doch anders überlegt."

"Nein, ganz im Gegenteil.", ich machte eine Pause auf der Suche nach den richtigen Worten, "Aber ich weiß nicht, wie wir es den anderen sagen sollen."

"Wir müssen es ihnen noch nicht sagen, wenn du noch nicht willst.", sprach Deus das an, was mich beschäftigte.

"Ich weiß einfach nicht, wie sie darauf reagieren werden. Was, wenn wir damit die Beziehung zu den anderen kaputt machen? Ich möchte nicht, dass du meinetwegen deine Freunde verlierst, falls sie es nicht akzeptieren. Was wird Alan denken, weil er vorher den Kuss zwischen mir und seiner Schwester gesehen hat?", versuchte ich zu erklären, was mich beschäftigte.

"Und was, wenn es zwischen uns nicht klappt?", sprach Deus meinen Gedanken aus, den ich nicht hatte zulassen wollen. Niedergeschlagen nickte ich.

"Wir werden es einfach noch ein bisschen für uns behalten. Wir werden es den Anderen sagen, wenn wir uns sicher sind, okay?", schlug Deus schließlich vor. Ich nickte, glücklich das mit ihm geklärt zu haben.

"Und jetzt gehst du erstmal zu Alan.", wies mich Deus im Befehlston an, der keinen Widerspruch zuließ.

Loki Life - Freedom is life's great lie. (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt