15.

2K 37 0
                                    


~Emilias Sicht~

Ich hatte Glück, denn mein Bruder, Sophia und Lou kamen dann relativ schnell wieder. Julian kam nicht.

Zügig setzte Kai Lou in ihren Stuhl und zog dann selber den Stuhl nach hinten, um sich zu setzen.
Die ersten Minuten sagte keiner etwas. Nach einigen Minuten spürte ich eine Hand auf meinem Oberschenkel.
Tom! Wie dieser Typ nervte. Langsam schob ich seine Hand weg, aber Kai fing an zu reden.

„Was läuft denn da eigentlich zwischen euch beiden?" er schaute zwischen Tom und mir hin und her und schob sich noch etwas Spaghetti in den Mund.

Tom lachte auf. Was sollte das denn jetzt?

„Zwischen uns?" fragte ich und zeigte zu Tom und mir. „Was sollte denn zwischen uns beiden laufen?"

„Schwesterchen, verarsch mich doch jetzt nicht. Ich weiß, dass ihr da was am laufen habt."

„Hää nein haben wir nicht" ich fing an zu lachen. Mein Bruder aber stand auf, und zerrte mich um die nächste Ecke.

„Dann eben so...Emilia, willst du mir mal erzählen was hier abgeht?" fragte er mich leise.

„Willst DU mir erstmal erklären was mit Julian los ist?" fragte ich zurück.

„Em, das kann ich nicht und das habe ich dir doch auch schon gesagt!"

„Warum denn nicht?" meine Stimme fing an zu zittern und ich konnte mich langsam nicht mehr kontrollieren „Sag mir doch einfach was mit ihm ist Kai, bitte" meine Augen füllten sich mit Tränen. Scheiße. Seit dem Tod meiner Eltern hatte ich versucht so wenig wie möglich Gefühle zu zeigen. Das brachte einen nur noch weiter ins Unglück. Aber ich konnte es nicht unterdrücken und Tränen rannen meinen Wangen hinunter.

„Was ist denn jetzt los Emmi?" fragte mich mein Bruder verwirrt .

Doch ich konnte es ihm nicht sagen, deshalb schwieg ich lieber.

„Naja, willst du mir jetzt sagen was da ist, also zwischen dir und Tom?" fragte er erneut.

„Kai ich schwöre dir, da läuft nix und es wird auch nie etwas zwischen uns beiden laufen." sagte ich bestimmt.

„Okay Schwesterherz, aber rede bitte mit mir, wenn was ist" er umarmte mich, ich wischte meine Tränen weg und wir gingen wieder in die Küche zu den anderen.

Als wir gerade fertig gegessen hatten, hörte ich Julian der Treppe runter kommen. Ich konnte mich einfach nicht davon abhalten, also ging ich in den Flur.
Ich musste wissen was mit ihm los war.

„Julian...." fing ich an, aber ich kam nicht weit, denn schon setzte er seine Kopfhörer auf und verließ mit einem
„Ich bin dann mal joggen" das Haus.

„So ist das also jetzt, er ignoriert mich." murmelte ich vor mich hin.

Das hatte Soph wahrscheinlich gehört und versuchte mich zu beruhigen
„Ich glaube nicht, dass es an dir liegt, er braucht bestimmt nur etwas Zeit für sich."

Aber das war mir egal, dann ich musste einfach wissen was los war.

...

Jule war nach ungefähr 2 Stunden vom joggen zurück und ging dann direkt duschen.

Den Tag über passierte sonst nicht viel. Wir spielten noch ein bisschen mit Lou und zu meinem Erstaunen fanden wir uns heute alle beim Abendbrot wieder. Diesmal war auch Julian wieder mit dabei, was mich insgeheim glücklich machte.

Ich dachte echt, dass dieser Abend heute problemlos ablaufen würde, aber dann fing Tom mal wieder an.

„Schatzi, willst du noch etwas zu essen?" er zwinkerte mich an.

„Tommy, kannst du bitte mit diesem *Schatz* aufhören?" lachte ich gezwungen „und außerdem kann ich mir mein Essen auch selber nehmen."
Ich griff in den Pizzakarton, was Jule anscheinend auch vor hatte und unsere Hände berührten sich. Ich sah ihn an, doch er nahm sofort seine Hand weg und würdigte mich keines Blickes.

Ich hörte nur wie er ein „Tschuldige, nimm du das Stück" murmelte, aber ansonsten sprach er nicht mit mir.

Nach 5 weiteren Minuten fragte meine Schwester, ob Jule sie heute ins Bett bringen würde, also nahm er sie aus ihrem Kinderstuhl und ging mit ihr die Treppe hoch.

~Julians Sicht~

Als ich Louisa fertig gebaden hatte putzte ich ihr noch schnell die Zähne und legte sie in ihr Bett. Ich setzte mich wie immer noch mit an ihr Bett, bis ich dachte, sie seie eingeschlafen und verließ dann leise das Zimmer. Aber als ich gerade in mein Zimmer gehen wollte, hörte ich das knarzen einer Tür und leise Schritte hinter mir.

„Julii" flüsterte die kleine Stimme.

„Lulu, heia machen" sagte ich bevor ich mich zu ihr umdrehte. „Heeey Lulu, warum weinst du denn?" fragte ich sie und schloss sie in meine Arme.

Ich brachte sie wieder in ihr Zimmer, machte ein kleines Licht an und setzte mich auf ihr Bett.
„Alsoo kleine Maus, was ist denn los?"

„Weißt du Jule, als ich gestern mit Sophii und Emmi und Tommy auf dem Spielplatz war, da wollten die Kinder gar nicht mit mir spielen. Die waren gemein zu mir und haben meine Sachen weggenommen."

„Ach Lulu, guck mir mal in die Augen. Denk nicht darüber nach was die Kinder gesagt haben. Du bist doch soo hübsch und auch total cool oder?" ein kleines Lächeln huschte auf ihr Gesicht. „Und weißt du noch was? Guck mal Lulu, du hast sooo viel Glück und so viele Menschen lieben dich: Kai liebt dich und Soph auch. Und Emmi liebt dich erst recht und ich liebe dich auch" ermutigte ich sie „und deine Schwester liebe ich auch" murmelte ich hinterher.

„Du hast meine Schwester lieb?" hakte sie nach. Sie hatte es also doch gehört.

„Ähm nein" lug ich.

„Dooch, das hast du gerade eben gesagt"

„Ähhhm" ach egal, es brachte eh nichts „Nein, nein Lulu, du hast da was falsch verstanden ... ich habe Emilia nicht nur lieb, ich liebe sie, und das mehr als alles andere auf dieser Welt."

„Hab ich doch gesagt du hast sie lieb" lachte sie.

„Nein Lou, jemanden lieb haben bedeutet dass man jemanden sehr mag, aber jemanden lieben, das bedeutet viel mehr. Jemanden zu lieben bedeutet nie ohne diese Person sein zu wollen, es bedeutet deren Fehler immer, zumindest fast immer hinzunehmen, es bedeutet dass man für immer zusammen bleiben will und das man immer da ist, egal was passiert."

„Julian, weißt du, wenn das so ist dann liebe ich dich. Und Emmi und Kai und Soph natürlich auch." sagte sie noch leise bevor sie ihre Augen schloss und in den Schlaf fiel.

YOU SAFED ME- Julian Brandt FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt