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Ich sah noch einmal zu den Jungen neben mir, in seine braunen Augen die mich wieder nicht los lassen wollten aber ich schaffte es mein Blick abzuwenden. Mit wehenden Haaren, wirren Gedanken und einer angenehme Stille im Pick Up fuhren wir durch die trostlose Landschaft. An einem Punkt fragte ich mich mal wieder was für Erinnerungen mir damals genommen wurden und welche bleiben durften. Ich träumte weniger, war mir in den letzten Tagen aufgefallen. Man konnte es positiv aber auch negativ sehen, ich wusste nicht ob ich es vermisste aber ein Teil in mir sagte ja. Zum Beispiel wusste ich nicht ob ich eine glückliche Familie oder Freunde hatte, aber ich wusste Thomas war da. Er war immer da, oder wie mit diesen riesigen Metallmasten welche mitten im nichts standen. Die kannte ich auch, damals wurden sie Strommästen genannt, ob man die heute noch brauchte konnte ich schlecht einschätzen aber ich vermutete mal eher nicht.

Während wir den majestätischen Bergen immer näher kamen sprachen wir kaum. Hin und wieder stellte einer der Lichter fragen, über irgendwelche Hütten die wir sahen oder Dörfer durch die wir fuhren, aber ansonsten genoss jeder den ruhigen Moment im Auto. Ich wurde schläfrig, die Aufregung der letzten Tage zerrten an uns allen, aber als Jorge uns erklärte das wir nun die Berge erreicht hatten war jede Müdigkeit wie weggeblasen. Sofort saß ich wieder aufrecht und begutachtete unsere Umgebung die nun aus felsigen, braunen Bergen bestand. "Wissen wir genau wo der Rechte Arm ist?" fragte ich an unseren Fahrer gerichtet sah mich aber zusätzlich zu den beiden Jungs neben mir um.

"Marcus sagte nichts genaues, also müssen wir davon ausgehen das sie überall in den Bergen sein können." antworte Jorge.
"Heist das wir gehen wandern?" fragte Pfanne aus der letzten Reihe. Ich sah meinen Freunden an das keinem Lust nach Wandern war, mir ging es ja nicht besser. "Fürs erste schlag ich vor wir bleiben auf der Straße, die führt uns wenn ich mich richtig erinnere, quer durch die Berge. Natürlich wir der Rechte Arm nicht so doof sein und sein Lager am Straßenrand aufstellen aber vielleicht können wir irgendwas finden." schlug Jorge dann vor. Wir stimmten alle zu.

Ab da hielten wir alle die Augen offen. Die Sonne war schon hinter einigen größeren Felsen verschwunden als unser Fahrer genervt seufzte. Ich lehnte mich zu seinem Sitz vor, Thomas und Minho taten es mir gleich, dann waren wir es die seufzten.

Die Straße die wir bisher gefolgt sind, führte an einem Felssprung entlang und folgend durch ein Tunnel, das Problem war allerdings der versperrte Weg davor. Einige Meter vor dem Tunneleingang stand eine ganze Reihe Autos, deswegen wurden wir gezwungen am ende der Reihe stehen zu bleiben. Wir klettern aus dem Pick Up und betrachteten unsere Hindernisse. "Sieht aus als müssten wir ab hier zu Fuß weiter." faste Jorge die Situation zusammen. Etwas sehnsüchtig sah ich zurück zu Berta und vermisste schon den bequemen Sitz. Es war ernüchternd das meine Freunde das gleiche Gesicht zogen wie ich, aber wir konnten es nicht ändern also holten wir unsere Rucksäcke aus dem Wagen und führten den Weg zu Fuß fort.

Wie automatisch reihte ich mich dicht neben Thomas ein, als wir zwischen den verstaubten und rostigen Autos durch liefen. Sämtliche Türen und Fenster wurden offen gelassen, in jedem fand man Gepäck und zurückgelassenes Eigentum. "Anscheinend hatten sie alle es eilig hier wegzukommen." informierte mich Thomas, ich sagte nichts, nickte dafür. Der angespannte Ton in seiner Stimme entging mir nicht. Vor uns blieb Jorge stehen, wühlte im Kofferraum eines Autos zwischen Kleidung herum, wahrscheinlich suchte er nach noch verwendbare Sachen.

Newt lehnte sich bei einem andern Auto durch das Fenster leicht hinein, als er sich wieder erhob sah er uns mit zusammengeschoben Brauen an. Er war skeptisch, wie ich und auch Thomas. Teresa suchte den Blick in die Ferne, sie zuckte leicht mit den Mundwinkeln als sie kurz zu mir sah aber als Thomas an mir vorbei lief und sie zu ihm sah, verhärtete sich ihre Miene. Mein Blick huschte ein paarmal zwischen der Brünette und Thomas hin und her, aber er bemerkte ihren Blick gar nicht. Auch Jorge stand mit Brenda am Rand der Brüstung und sah sich in der Umgebung um, ich sah gerade zu Minho als Thomas mich anstupste. "Das sieht aus wie..." fing er leise an, als er mit seinem Finger eine Delle auf der Motorhaube eines der alten Autos deutete.

Come back to me - German Maze Runner FF (A2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt