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Cora POV:

Mein Puls war unnormal erhöht und ich hörte mein eigenen, schnellen Atem. Viele Stimmen schallten leise zu mir durch, doch waren sie zu weit weg, so dass ich sie kaum bis garnicht's verstand. Eine recht hübsche Frau mittleren Alters, mit hell blauen Augen und blonden Haaren, sah liebevoll zu mir. Sie hatte sich hingehockt damit sie mit mir auf einer Augenhöhe war. Ihre leuchtenden Augen waren glasig und an ihrer Wange konnte man sehen das ihr Tränen herunter gelaufen sind.

Als ich auf ihren Hals sah machten mich dunkel verfärbte Adern stutzig. Ich wusste nicht warum, aber ich war so traurig wie noch nie und es fühlte sich an als würde man mir das Herz heraus reisen.

Die hübsche Frau fuhr mit ihrer Hand zart über meine Wange, dann strich sie mir eine Strähne aus dem Gesicht. Sie öffnete den Mund doch die Worte die sie eigentlich sagen wollte, lies sie unausgesprochen. Schließlich schniefte sie kurz, zwinkerte mehrmals die aufsteigenden Tränen weg und sprach.

„Hör zu mein Schatz. Du musst mit der Frau mitgehen, sie ist lieb und passt auf dich auf."

Die Blonde schaffte es nichtmehr die Tränen zurück zu halten, weshalb sie sich mit dem Ärmel über ihr Gesicht wischte. „Aber wer passt auf dich auf?"  hörte ich mich selbst fragen. Meine Stimme war piepsig hoch. Die hübsche Frau quälte sich ein Lächeln ab. „Du bist so süß, ich komm schon zurecht aber du musst gehen. Mami... Mami geht es gut." ihre Stimme fing an zu zittern.

Die Worte machten mich traurig und Widerwille lebte in mir auf. „Ich will aber nicht, ich will nicht ohne dich gehen! Ich schaff das nicht ohne dich!" sagte ich ängstlich.

Meine Mutter nahm mein Gesicht in beide Hände und sah mir tief in die Augen. „Du bist schon groß und du bist stark. Ich kenne keine andere Vierjährige die so mutig ist wie du! Du..." sie unterbrach ihre Mut machende Rede.

Sie sah irgendwas hinter mir, ihre Augen wurden groß und ich merkte wie sie kurz den Atem anhielt. „Da wo du hin gehst ist es sicher aber Mami kann dir dahin leider nicht folgen. Mein Schatz ich hab dich ganz doll lieb, das weist du. Okay ich..." erneut hielt sie den Atem an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie sah wieder hinter mich.

In ihren Augen lag ein flehender Ausdruck als sie den Kopf langsam schüttelte um irgendwas zu verneinen. Dann spannte sie sich an und sah wieder zu mir. „Hab keine Angst..." war das letzte was ich verstand bevor das Bild meiner Mutter verschwamm.

Als Nächstes saß ich in irgendeiner Art Zug. Dieser fuhr schnell und ich war nicht der einzige Passagier. Außer mir saßen fünf weitere Kinder, mit verängstigten Blick, in dem Gefährt. Mir gegenüber saß eine ältere Frau. Ihre hellblonden Haare zu einem Dutt zusammengebunden, sie trug ein komplett weißes Outfit, ein Kittel und Kragenpullover. Dr. Ava Paige.

Sie sagte: „Es ist alles gut." aber mein Misstrauen schob ich nicht so schnell beiseite. Auf einmal schallte ein Schuss durch mein Kopf und vermischte sich mit der Stimme von Paige. Ich merkte wie Panik und Angst in mir aufstieg, gemischt mit Wut.
Ein weiterer Schuss ertönte, er war lauter und näher als der erste. Fluchtartig sprang ich von dem Sitz auf und wollte losrennen.

Ich schrie, wollte weg aber wurde festgehalten.

Panisch drehte ich mich um und sah das ich von einem kleinen Jungen, mit brauen Haaren und etwas helleren braunen Augen, festgehalten wurde. Warum hielt er mich fest? Warum wollte er mich nicht gehen lassen? Genau das schrie ich ihn entgegen. Darauf wurden große Schwarz-gekleidete Soldaten aufmerksam und kamen auf uns zu. Sie waren unheimlich und plötzlich hatte ich Angst.

Come back to me - German Maze Runner FF (A2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt