Kapitel 32

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Izzy POV

Als das Sonnenlicht mich aufweckte, lag ich immer noch in den Armen von Paul. Er hatte mich die ganze Nacht nicht losgelassen und ich hatte tatsächlich gut geschlafen. Doch jetzt hatte ich Durst. Ich versuchte mich aus seinem Griff herauszuschleichen, doch es war einfach unmöglich. „Hör auf dich zu bewegen." Seine raue Morgenstimme hatte ich schon einmal vernommen und sie war heiß. Rau und verschlafen. „Ich habe Durst." „Mir egal. Bleib liegen" Seine Arme zogen sich fester um mich und ich war gezwungen liegen zu bleiben.

Ich versuchte also meine Augen wieder zu schließen. Vielleicht würde dann mein Durst verschwinden. Es dauerte nicht lange, bis ich tatsächlich wieder einschlief. Das nächste Mal dass ich aufwachte, wurde eine Tür geöffnet. Paul trat aus dem Badezimmer heraus. Nur ein Handtuch um seine Hüfte gebunden. Ich konnte nicht anders als hinzusehen. Ich hatte ihn zwar schon oft ohne Shirt gesehen, aber jetzt. Wo das Wasser förmlich über seine Muskeln rann. Wo diese sich bei jedem Schritt anspannten und wieder entspannten. Wo seine Haare noch nass und durcheinander waren. Und wo sein Handtuch nicht viel verdeckte.

„Willst du ein Foto machen?" Er lachte mich wirklich aus. Ich wusste nichts anderes zu tun als ein Kissen nach ihm zu werfen, dass ihn tatsächlich traf und er sein Handtuch vor dem herunterrutschen bewahren musste. Jetzt lachten wir beide. „Ich sehe mir eben gerne die Kreationen von Gott an. Glaub mir, da gibt es einiges zu bestaunen." Paul schüttelte nur grinsend den Kopf.

„Komm, zieh dich an. Bevor dein Vater bemerkt, dass du bei mir geschlafen hat. Nicht, dass er noch irgendwas denkt." Er hatte Recht. Wenn mein Vater sieht, dass ich bei Paul geschlafen habe, dann würde es nicht mehr lange dauern, bis er irgendwelche Maßnahmen ergreift. Ich bin mir nicht sicher, ob Paul das bewusst ist, aber der Grund warum er mitkommen sollte ist, dass sich unsere Familien gegenseitig stärken wollen. Und das funktioniert bekanntlich mit einer Hochzeit am besten. Und dem möchte ich liebend gerne aus dem Weg gehen.

Ich stand auf, warf mir meinen Bademantel über und tapse zurück in mein Zimmer, darauf bedacht, dass mich keiner sieht. Dort machte ich mich für das Frühstück fertig. Wir alle saßen an einem großen, langen Tisch. Mein Vater am Kopf, ich auf der gegenüberliegenden Seite und diverse Mitglieder, inklusive Paul, an den Seiten. Es war Sonntag. Ein Ritual, was jede Woche stattfand. Ich kann mich an noch an früher erinnern. Auch da durfte ich bereits hier mitessen. Ein langer Tisch, viele Menschen, viel Essen. Nur saß ich diesmal eben auf einem anderen Platz. Alle redeten. Italienisch, englisch. Auch Paul schien sich gut zu unterhalten. Ich beobachtete sie Situation lieber. Was genau mein Vater vorhatte, ist mir zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Er sagte er möchte mich im Familiengeschäft sehen, dennoch bekomme ich keine Aufgabe. Er redet kaum mit mir und hält mich aus allem heraus.

Nach dem Zimmer gehe ich gemütlich zurück auf mein Zimmer. Ich hatte heute vor, den Garten zu besichtigen. Meine Mutter hatte sich früher immer um die Blumen gekümmert. Ebenfalls wollte ich zu den Gräbern gehen. Das Haus ist schon alt und über Jahrzehnte in unserem Besitz. Es hat seinen eigenen Friedhof mit Familienmitgliedern. Und welchen die der Mafia treu gedient haben. Es war eine Ehre hier begraben werden zu dürfen.

Ich wollte gerade losgehen, als ich einen Umschlag auf meinem Bett vor fand. Einen Brief. Typisch für meinen Vater.

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(569 Wörter)

-Luftballon20

Isabella **Abgeschlossen**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt