24. Teil: im Polizeirevier

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Nach einer Weile, in der wir einfach nur die Nähe des anderen genossen hatten, stieg Russell aus der Wanne und band sich ein Handtuch um die Hüften, ehe er mir ein großes entgegen hielt, damit ich auch aus der Wanne steigen konnte.

Obwohl wir uns gerade nahe gekommen waren und er meinen schmächtigen Körper in seinen Armen gehalten hatte, wollte ich mich nicht ganz nackt vor ihm zeigen.

„Magst du mir schon einmal das Essen warm machen?", fragte ich scheinheilig und hoffte, dass Russell den Wink verstehen würde. Doch der Alpha blieb an Ort und Stelle stehen und sah mir abwartend entgegen.

„Bitte", hing ich leise an und spielte nervös mit meinen Fingern unter Wasser.

Russell sah mir noch einen weiteren Moment stumm entgegen, ehe er zögerlich nickte und das Handtuch in meine Reichweite legte.

„Bist du dir sicher, dass du keine Hilfe brauchst? Nicht, dass du ausrutscht." Die Sorge war Russell plötzlich deutlich ins Gesicht geschrieben, was mich angestrengt schlucken ließ.
Er hatte mit seinen Bedenken recht und dass er dann auch noch diesen Blick trug, ließ mich hart auf meine Lippe beißen. Warum musste ich ihm auch schon so verfallen sein?

„Dann... mach bitte deine Augen zu", flehte ich beinahe und drückte mich beschämt die Fingernägel in die Handinnenfläche. Ich wusste, dass Russell sich dabei schon seinen Teil denken würde, aber ich wollte einfach nicht, dass er meinen nackten Körper sah. Dafür war ich einfach nicht bereit.

„Ok", stimmte Russell zögerlich zu und trat noch einen Schritt an die Wanne heran, bevor er tatsächlich seine Augen schloss.

Ich hielt mich am Rand der Wanne fest, hievte mich aus dem Wasser und steig mit zitternden Beinen aus der Wanne. Eine Gänsehaut bildete sich augenblicklich auf meiner Haut und meine Muskeln versuchten durch Zittern etwas Wärme zu erzeugen.
Der heutige Tag und dann noch die Kraftaufwendung mit Russell soeben hatte meinen Körper ungemein ausgelaugt. Ich war froh, wenn ich jetzt noch etwas essen und mich dann mit dem Alpha ins Bett kuscheln konnte.

Russell legte gleich das Handtuch um meinen Körper und rieb mit seinen großen Händen sanft darüber, sodass ein wenig Wärme entstand und ich mich erschöpft gegen seinen Körper lehnte.
Mir war bewusst, dass Russell durch das Handtuch spüren konnte, wie dünn ich war, aber so lange er es nicht direkt sah, war ich einigermaßen zufrieden.

„Essen und dann ab ins Bett?", fragte der Alpha, als hätte er meine Gedanken gelesen und lockte damit ein müdes Lächeln auf meine Lippen.

„Das hört sich gut an", stimmte ich leise zu und lächelte ihn an.

„Magst du das Essen warm machen?", fragte ich erneut, weil ich wusste, dass ich mich schnell anziehen sollte, damit ich mich nicht noch verkältete. „Du kannst übrigens Olsen nach Klamotten fragen. Seine passend dir wahrscheinlich im Gegensatz zu meinen." Ein zarter Rotschimmer legte sich spürbar auf meine Wange, was Russell nur lachen und nicken ließ.

Er drückte mir noch einen sanften Kuss auf die Stirn und verließ dann das Badezimmer.

Ich beeilte ich um mich ganz abzutrocknen, ehe ich die Tür zum Schlafzimmer einen Spalt öffnete, um zu überprüfen, ob Russell noch dort war. Als ich ihn nicht sehen konnte, beeilte ich mich, um zu meinem Schrank zu kommen und kramte schnell warme Klamotten heraus, ehe ich zurück ins Bad floh. Dort zog ich mich an und ließ noch das Wasser der Wanne aus.

In dem Moment trat Russell in Boxershorts und T-Shirt zurück in den Raum. Das Oberteil spannte sich deutlich über seinen trainierten Körper, aber das war auch nicht verwunderlich. Olsen war zwar groß, aber nicht so breit oder muskulös wie Russell.
Ich war dennoch froh, dass er zumindest irgendetwas hatte, was ihm passte.

Die Bestimmung der Omegas ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt