27. Teil: das reinste Schlachtfeld

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Am Telefon konnte ich kaum ein vernünftiges Wort herausbringen. Selbst als Russell versuchte mich über die Fernleitung hinweg zu beruhigen, kam nichts außer Schluchzer und zusammenhangsloses Gebrabbel von mir. Als ich dann jedoch Quentins Namen endlich über meine Lippen brachte, verstand Russell sofort was los war.

„Wo bist du, Liebling?!", fragte Russell gleich alarmiert.

„I-i-im Ba-a-h", weiter kam ich nicht.

„Im Badezimmer?", fragte Russell gleich nach. „Also bist du in Sicherheit?"

Ich schluchzte zustimmende Laute und machte mich auf Russells Aufforderung hin, an Ort und Stelle zu bleiben, bis er da war, in der Duschwanne noch kleiner. Er informierte mich, dass er jetzt auflegen würde und dass ich Lukes anrufen sollte, während er die Polizei kontaktierte. Hoffentlich war Russell bald hier.

Für einen Moment haderte ich mit mir. Ich wollte Lukes nicht anrufen, er brauchte nicht wissen, wie schwach ich war und dass ich mich weinend in meiner Dusche versteckte, während man meinen Bruder noch immer mit Quentin im Wohnzimmer randalieren hörte.
Hoffentlich passierte Olsen nichts.

Als ich etwas lautes Klirren hörte, schluchzte ich verschreckt auf und suchte panisch nach Lukes Nummer. Es dauerte einige Momente, bis der Alpha das Telefonat annahm, und klang im ersten Moment auch nicht sehr erfreut.

„Ich bin mitten in einer Besprechung", schimpfte er kaum hatte er den Anruf entgegen genommen. „Hoffentlich ist das was wichtiges, Mathis."

Sein harter Tonfall entlockte mir augenblicklich ein Schluchzen, welches Lukes natürlich nicht entging. „Mathis, weinst du?"

Hoffentlich befand er sich nicht mit irgendwem in einem Raum, sondern war extra an einen stillen Ort gegangen. Niemand sollte wissen, dass ich so verweichlicht war und dass Lukes meinen Namen und weinen in einem Satz gesagt hatte, war wohl deutlich genug, um genau das anzunehmen.

„R-Ru-u" Ich brachte seinen Namen nicht über meine Lippen. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn von Russell aus anrufen sollte, dass Quentin hier war und ich nicht grundlos einfach so heulend anrief, aber keine vernünftigen Worte verließen meine Kehle.

„Ganz ruhig, Mathis, shhh." Lukes Versuche mich etwas zu beruhigend waren zwar nett gemeint, aber halfen nicht sehr. Als man im Hintergrund dann erneut etwas laut knallen hörte und ich verängstigt aufwimmert, realisierte Lukes, dass hier mehr los war als nur ein schwacher Moment.

„Mathis, was ist da los?", fragte er alarmiert und entlockte mir damit nur ein weiteres Schluchzen. Als von mir keine aussagekräftige Antwort kam, seufzte der Alpha leise und holte tief Luft. „Du hast Russell wahrscheinlich angerufen, bevor du mich angerufen hast, stimmts?", fragte er mit etwas sanfterer Stimme nach.

Ein kratziges „Ja" kam über meine Lippen.

„Gut, dann kümmert er sich schon darum. Du sollst mich wahrscheinlich anrufen, damit du nicht alleine bist", sprach Lukes seine Gedanken aus und ich war mir ziemlich sicher, dass das auch Russells Gedanken waren.

Für einen Moment war nichts zu hören außer mein leises Wimmern und kurz dachte ich, dass Lukes aufgelegt hatte, da fing er zögerlich an zu sprechen.

„Meine Gefährtin und ich planen auch Welpen, weißt du? Drei um genau zu sein... Ja, drei Kinder wären schön." Lukes lachte leise. „Ihr bekommt zwei, oder? Russell hat mal sowas in die Richtung erwähnt. Bei Omegas ist es ja normal, dass es Mehrlinge sind. Meine Frau wünschte sich auch, dass sie gleich mehrere Welpen auf einmal bekommt, damit sie nur eine Schwangerschaft durchstehen muss." Er lachte wieder genauso leise. „Aber bei Betas ist es höchst ungewöhnlich. Das musste der Arzt ihr mehrmals sagen, bis sie sich damit endlich zufrieden gegeben hat."

Die Bestimmung der Omegas ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt