34. Teil: Wiedersehensfreude

5.4K 329 62
                                    

Es war Russell, der als erstes wieder wach wurde und sich leicht hinter mir reckte, wodurch auch ich aus meinem Schlaf gerissen wurde. Seine Arme lagen weiterhin fest um meinen Körper und drückten mich sanft gegen seine nackte Brust. Sein Herz schlug gleichmäßig und der schwere Duft nach Sex und Befriedigung, der deutlich in der Luft hing, trieb mit ein wohliges Seufzen über die Lippen.
Ich konnte kaum glauben, dass wir endlich miteinander geschlafen hatten.

„Na du", säuselte der Alpha und küsste sanft meine Wange. „Wie fühlst du dich?"

„Hungrig", antwortete ich gleich und setzte mich ein wenig auf. Russell hinter mir lachte leise und strich mir liebevoll über den nackten Rücken, ehe er einen sanften Kuss auf meine Schulter hauchte.

„Dann würde ich vorschlagen, dass wir fix duschen gehen und dann einkaufen." Seine Stimme war noch rau vom Schlaf, aber er klang zufrieden und glücklich. Das ließ mich lächeln.
Ich nickte und rutschte von der Matratze in eine stehende Position. Meine Beine waren noch ein wenig wacklig, aber das würde nach einer Dusche wohl verschwunden sein. Auch Russell kletterte aus dem Bett und ehe ich mich versah, hatte er schon meinen Körper gepackt und auf seine Arme geworfen. „Russell", entkam es mir panisch und klammerte mich an seine Schultern. Ich wusste, dass er mich niemals fallen lassen würde, aber da ich nur selten so durch die Luft geschmissen wurde, war es doch beängstigend. Im Brautstil trug er mich ins Badezimmer und stellte mich mit einem breiten Grinsen vor der Duschkabine ab.

Da er vorhin schon alles nötige bereit gelegt hatte, stieg er vor mir in die Dusche, stellte das Wasser ein und hielt mir einen Moment später, als das Wasser wohl eine angenehme Temperatur angenommen hatte, die Hand auffordernd entgegen.

Ich hatte keinen Grund zu zögern und stellte mich zu ihm unter die Regendusche, aber als Russell dann nach dem Duschgel griff, es sich auf die Handfläche drückte und dann sanft begann über meinen Körper zu streichen, zuckte ich ungewollt zusammen. Ich spürte seinen Blick auf meinem nackten Körper, seine Hände, die jede Stelle berührten und plötzlich schämte ich mich wieder so sehr, dass ich sogar Tränen in meinen Augen brennen spürte.

Wie konnte er das vorhin überhaupt genießen? Ich war nur ein Klappergestell.

Dass Russells Blick nur voller Zuneigung und Zufriedenheit und nicht voller Ekel war, wollte ich nicht wahrhaben. Mein Herzschlag verschnellerte sich rapide, bis ich abrupt einen Schritt von meinem Alpha wegmachte. Russell sah überrascht auf und löste dabei seinen Blick von meinem Babybauch, den er gerade sanft eingeschäumt hatte. Sorge spiegelte sich augenblicklich in seinen grünen Irden.

„Tut mir leid... Ich... Ich...", versuchte ich irgendwie mein Verhalten zu erklären und ärgerte mich unglaublich darüber, meine Gefühle nicht richtig in Worte fassen zu können.

Russell sah mir noch einen Moment mit diesem besorgten Blick entgegen, ehe er nach dem Duschgel und meiner Hand griff und eine normale Menge darauf drückte, bevor er mir seinen breiten Rücken zudrehte.

Kurz war ich zu überrascht, als dass ich etwas tun konnte, bevor ich jedoch verstand, was der Alpha gerade getan hatte. Er hatte verstanden, was mein Problem war und hatte es mir nicht übel genommen, stattdessen hat er mir einen Grund gegeben mich auf etwas anderes zu konzentrieren und sich von mir weggedreht. Seine Rücksicht ließ mich leicht lächeln.

Ein leises Seufzen kam über meine Lippen, als ich seine stählernen Muskeln einschäumte, seinen breiten Rücken, seine kräftigen Arme, die starke Brust. Während ich ausgiebig den Schaum auf seinem angedeuteten Sixpack verteilte und mir dafür viel Zeit ließ, beobachtete Russell meine Bewegungen intensiv.

„Gott, Mathis", raunte der Alpha plötzlich, legte seine Hand in meinen Nacken und küsste mich innig. Russells Geschmack wurde durch das Wasser auf seinen Lippen etwas verdünnt, was durch unseren engen Hautkontakt wieder wett gemacht wurde. Seine Haut war heiß, deutlich wärmer als das Wasser, das auf uns prasselte, und so verlockend, dass ich das von vorhin am liebsten gleich wiederholen würde.

Die Bestimmung der Omegas ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt