Kapitel 4

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Die Erinnerungen an euere Kindheit machte dich traurig.
Wann hatte sich dein Bruder so dermaßen verändert? War der Tod euere Mutter der Auslöser gewesen? Oder die ständige Abwesenheit eueres Vaters? Du wusstest es nicht.
Nachdenklich schaukeltest du langsam hin und her. Du maltest auf den staubigen Boden Kreise und wischtest diese wieder weg.
Solltest du langsam zurück gehen? Du schütteltest den Kopf. Es machte dich müde deinen Bruder so zu sehen.
Du wolltest ihm doch helfen, sowie du es euere Mutter versprochen hattest, bevor sie gestorben ist.
Du strichtest über die Narbe an deinem Arm. Diese würde dich immer an diesen verheerenden Unfall erinnern.
Vier Jahre war das her. Vier lange Jahre ohne sie waren hart für dich, deinen Bruder und vielleicht für eueren Vater. Du wusstest es nicht, wie er dachte oder fühlte. Er kam selten Heim.
Wie war das kurz nach dem Tod? Du versuchtest dich dran zu erinnern, aber bei dir tauchten nur Bruchstücke auf, denn du saßt mit im Unfallwagen.
Du wachtest paar Tage danach im Krankenhaus auf. Dir war noch nicht bewusst was da passiert war.
Dein Vater war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bei dir gewesen, sahst ihn auch lange nicht mehr.
Nur dein Bruder kam zu dir, saß stundenlang bei dir am Bett bevor er dir erzählte was genau geschehen war.

Deine Mutter und du wart gemeinsam abends essen gewesen, sowie jeden Donnerstag. Es war ein Ritual.
Auf der Rückfahrt kam euch ein Falschfahrer entgegen. Ihr hattet keinerlei Chancen auszuweichen. Doch deine Mutter versuchte es trotzdem, doch der Unfallverursacher prallte direkt in die Fahrerseite.
Am Ende stellte sich heraus, dass der Falschfahrer betrunken war.

Danach begannen die schlimmsten Monate deines Lebens, denn dir blieb nur dein Bruder.
Euere Vater verkraftete alles nicht und verschwand kurz darauf.
Er sagte, er müsste auf Geschäftsreise, so packte er paar Sachen und war weg.

Dein Bruder und du haltet seitdem zusammen. Egal was passiert oder? Das hattet ihr euch geschworen. Doch jetzt hattest du Zweifel daran.
Würde dein Verhältnis wieder normal werden? Du hofftest es. Er war doch dein Ein und Alles.

Ein kalter Wind wehte zu dir rüber, ließ dich ein wenig frösteln. Du solltest dich echt langsam auf den Weg nach Hause machen.
Als du aufstehen wolltest, sahst du rüber und es hatte sich jemand auf die andere Schaukel gesetzt.
Erschrocken blicktest du denjenigen an. Er war groß, hatte schwarze Haare mit einer blonden Strähne. Zudem trug er einen goldenen Ohrring. Er zog gelassen an seiner Zigarette. Da erkanntest du, dass er Tattoos auf dem Handrücken hatte. Es standen mit Kanji jeweils ein Wort auf jede Hand.
Strafe und Sünde. Warum hat er genau diese Wörter benutzt?
Du wolltest gerade weggehen, denn er machte dir Angst.
"Na,na. Bleib doch sitzen", grinste er. Du sahst ihn unentschlossen an.
Sprach er wirklich mit dir? Verlegen kratztest du dich am Hinterkopf, tatest einen Schritt zurück.
"Äh...Ich muss nach Hause", stotterst du, schautest verlegen und wolltest gerade weggehen, doch er packte dich grob am Handgelenk.
"Ich habe gesagt, dass du sitzen bleiben sollst", lächelte er.
Du begannst zu zittern und machtest was dir gesagt wurde. Er ließ dich los.
Ängstlich platziertest du dich wieder auf das Spielgerät, riebst dir dein Handgelenk und schautest ihn nicht an, zu sehr spürtest du seine bedrohliche Aura. Wer war der Typ und was wollte er von dir?
Du schieltest vorsichtig zu ihm rüber. Wieder zog er an seine Kippe und sagte nichts.
Warum sagte er dir nichts? Am liebsten würdest du weglaufen, doch irgendetwas hielt dich davon ab.
War es seine Dominanz, die dich fesselte?

"Du bist doch die kleine Schwester von Keno, nicht wahr?", fragte er dich. Geschockt starrtest du ihn an. Woher wusste er das? Wie kam er darauf?
Du nicktest nur, konntest kaum ein Wort herausbringen.
"Du siehst echt süß aus. Wieso hatte er dich verschwiegen? Ich finde es zu schade", sprach er, stand auf und fasste dir ans Kinn. Er zwang dich ihn anzusehen. Du wolltest dich aus seinem Griff befreien, doch er umklammerte es fester.
Du rochest den Rauch an seiner Hand, der dir eine weitere unangenehm Gänsehaut bereitete.
Er drehte deinen Kopf hin und her. "Wirklich traurig, dass Keno dich nie mitgenommen hat. Dann wäre ihm einiges erspart geblieben", erzählte er dir. Du sahst ihn nur fragwürdig an. Was meint er?
"Schau doch nicht so doof. Du weißt nicht wer ich bin, oder? Hanma Shuji, mein Name", stellte er sich vor.
Du nicktest nur. "Wo... woher kennst du meinen Bruder?", fragtest du vorsichtig.
Hanma lachte kurz auf. "Das weißt du nicht?"
Du schütteltest den Kopf.
Doch bevor er dir sagen konnte woher er deinen Bruder kannte, tauchte dieser auf.
"Da bist du ja", schrie Keno und lief auf euch zu, stoppte kurz als er den Tätowierten erkannte.
Dein Bruder setzte seinen Weg fort, schlug die Hand des Schwarzblonden weg, packte dich am Handgelenk und zog dich hoch.
Du verstandest gar nichts mehr, entzogst dich den Griff deines Bruders.
Was sollte das?
"Wir gehen jetzt", sprach Keno mit festem Ton und wollte gerade mit dir weggehen. Doch du schieltest zu dem Raucher und bliebst stehen.

Hanma war nicht erfreut. Eine Wutader tauchte langsam auf seine Stirn auf. Wie konnte Keno sowas machen? Hatte Hanma deinem Bruder nicht oft genug gezeigt wo er in der Gang stand?
"Geh du schonmal vor, Schwester von Keno. Ich muss ihm noch was sagen", lächelte Hanma.

Du nicktest und gingst außer Hörweite. Was wohl dieser Tätowierte zu Keno sagt? Woher kannten die sich?

Der Schwarzblonde packte deinen Bruder am Nacken, zog ihn an sich ran. "Ich finde es sehr schade, dass du deine Schwester nicht eingeweiht hast, wäre dann zu traurig wenn ihr was passieren würde oder?", fragte Hanma deinen Bruder. "Lass sie aus dem Spiel", zischte Keno. "Sonst was? Ich sitze am längeren Hebel, also hör schön auf mich, sonst passiert ihr was. Alles klar?", grinste der Tätowierte und ließ den Grauäugigen los.
"Dann lauf schön zu deiner Schwester", befahl der Raucher.

Keno lief zu dir rüber. Kacke, was hatte er nun angestellt? Wie erklärt er dir das? Was sollte er jetzt nun machen?
"Los wir gehen", sagte dein Bruder und machte sich auf den Weg nach Hause.
Du sahst ihn an. Nun musste Keno einiges erklären.

[Slave to your Mind] | Tokyo Revengers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt