"Mister."
Wer rief da nach mir?
Diese Stimme kannte ich nicht."Mister!"
Verdammt noch mal!
Wer rüttelte da an mir rum?!
Wessen Hand legte sich da auf meine Schulter?
War es nicht offensichtlich dass ich den Rausch meiner bislang besten schlaflosen Nacht ausschlief!?
Oh... oh shit... hatte ich einen Schädel!"Mister! Wachen Sie auf! Wir haben Mystery Spell erreicht!"
Selbst mit dieser eigentlich wichtigen Info, brachte ich mich nicht zum Überschlagen.
Nur schwerfällig aufschnarchend, verklebt blinzelnd und vermutlich auch sabbernd, lugte ich verschlafen aus meiner Hoodiekapuze hinauf in ein blendendes Zahnpastalächeln, das ich mit Mühe der Stewardess zuordnete.
Wie widerlich meine Augen vom Schlafmangel, Kater und dem hellen Tageslicht, das bereits mit lebendiger Intensität durch die ovalförmigen Fenstern hinein schien, brannten.
"Es tut mir wahnsinnig leid Sie in ihrem Tiefschlaf geweckt zu haben - Ihre letzte Nacht muss vermutlich schlaflos gewesen sein, dass Sie den gesamten Flug verschlafen haben - aber alle Passagiere sind mittlerweile vom Board gegangen." Quasselte die Flugbegleitung wie ne flatterhafte Glucke mit Engelszungen auf mich ein, was allerdings in meinem unzurechnungsfähigen Halbschlaf an mir herzlich vorbei ging.
Stattdessen murrte ich wie ein ungenießbarer zotteliger Neanderthaler vor mich hin, der in der Lage war die Stewardess auf der Stelle zu verschrecken.
"Sie müssen sich jetzt nicht überschlagen! Hauptsache Sie sind nun wach!" Versuchte die Flugbegleitung mich erschrocken zu beschwichtigen, unwissend, dass ich von Natur aus ein gnadenloser Morgenmuffel war.
Nur mein erbarmungsloser Schlafzimmerblick wäre in der Lage gewesen sie zu töten.
Wenn ich schon mal wach war, wobei der Zustand "wach" noch optimistisch gewählt war, wollte ich eigentlich nun so schnell wie möglich den Restschlaf an einem viel besseren ungestörten Platz nachholen.
Aber dieser musste jetzt wohl oder übel warten.
Träge hiefte ich meinen langen Körper auf und schnappte nach meinem Handgepäck, das noch in dem oberen Verdeck verstaut lag.
In einer einfachen schwarz verwaschenen Umhängetasche verstaute ich meinen MP3 Player samt Kopfhörer und schlürfte der Flugbegleitung ausgiebig gähnend dem Ausgang hinterher.Viel vom Glanz des Mystery Spell Flughafens und ihrer geschichtsträchtigen Umgebung nahm ich nicht wahr.
Ich wollte nur noch schleunigst meine zwei Koffer und die Gitarre, die mit auf die Reise kamen, schnappen, besorgte mir einen extra großen Kaffee und zündete draußen am Parkplatz erst einmal meine erste Zigarette des Tages an.
Nun stand ich da in der zurückgebliebenen Pampa.
Zumindest für meine Definition.
Denn es klärte sich endlich mein Schädel von dieser Alkohol und Schlaflosigkeit geschuldeten geistigen Umnachtung une konnte mich somit umsehen, was die ersten Eindrücke der Stadt mir boten.
Erst allmählich dämmerte es mir mit erscheckendem Entsetzten wo ich hier eigentlich geraten war!Buxtehude!
Timbuktu!
Bielefeld!
Nein.
Aber Mystery Spell konnte beim "Stadt am Arsch der Welt- Kontest" locker mithalten.
So viel auf einmal vom strahlend blauem Himmel zu sehen, überforderte mich, der sonst von den überragenden Wolkenkratzer NYCs abgeschottet war.
In der prärieähnlichen Landschaft - und mir war bewusst, dass ich hiermit eigentlich maßlos übertrieb - ragten höchstens paar spitze Kirchtürme, ne Rathauskuppel und etlich verlorene Ziegelbauten aus dem vorletzten Jahrhundert hervor, die von den genauso hohen Bäumen verschluckt wurden.
Bei einem besonders massiven Gebäude bildete ich mir in meiner hartnäckigen Schalftrunkenheit ein die Uni zu erahnen aber meine Aufregung hielt sich in Grenzen.
Ich steuerte sowieso nicht den Campus an.
Auch wenn ich eigentlich mit meinem Spezialstipendium die Möglichkeit dazu hätte.
Was ich allerdings mit Ryan Carter vorzeitig erfolgreich aushandeln konnte und eine eigene Wohnung, fern ab von Studentenverbindungen und ihren dort hausenden Dumpfbacken, beziehen konnte.
Ich musste zwar bis ans andere Ende der Stadt, doch dort erwartete mich in einem Neubaugebiet eine schicke teilmöblierte Wohnung.
Es ging einfach nichts über seine eigenen 4 Wände!
Da war ich bereit dafür den täglichen Fahrweg in die Universität gerne in kauf zu nehmen.
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Is It Love? Drogo & Colin "Wie Feuer und Eis"
VampireDas Carter Corp. - Mystery Spell Stipendium ist für den jungen Colins Spencer die Chance seines Lebens! Wer würde sonst nein zu einem renommierten Platz neben Ryan Carter persönlich sagen?! Dafür muss der Vollblutmetaler allerdings seine Stadt New Y...