Kapitel 24

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"Sakura! Sakura guck mal!", rief die kleine Tsutako als sie auf die etwas Grössere zu rannte. Es war gerade Frühling und die Kirschbäume verloren bald ihre Blütenblätter. Freudig hatte die Schwarzhaarige einige in ihren Händen und hielt sie Sakura vor das Gesicht. "Die sind sehr schön.", lächelte die Rosahaarige und tätschelte ihren Kopf.

"Denkst du sie gefallen auch Giyu?", fragte das Mädchen. "Ich denke schon. Du solltest sie ihm bei Gelegenheit zeigen." Freudig nickte Tsutako und rannte in das Haus. Sakura jedoch blieb draussen und wischte wie immer die Veranda sauber. Obwohl sie es nicht machen musste, hatte sie es angeboten. Als ausgleich durfte sie hin und wieder bei der Tomioka essen und auch schlafen.

Sakura wusste, dass ihre und Giyus Eltern kaum Zeit dafür hatten also machte sie es gerne. Heute hatte sie es zu ihrer Aufgabe gemacht um auch auf Tsutako aufzupassen. Giyu wollte mit seinen Eltern in das Dorf runter warum wusste sie nicht.

"Du bist ja mal wieder sehr fleissig.", lächelte Giyus Mutter als sie zurück kamen. "Schön das ihr wieder da seit.", begrüsste sie die Familie und lächelte Giyu an. "Tsukato muss dich noch etwas zeigen." "Ach ja, was denn?" "Bruder! Bruder! Schau mal!", rief das Mädchen schon da sie die Stimmen erkannt hatte. So wie bei Sakura zeigte sie die Kirschblüten und strahlte. "Die sind aber schön." "Ja! Genau wie Sakura nicht wahr?"

Kurz wurde Giyu etwas rot als seine kleine Schwester ihn darauf ansprach. Ja, Sakura war wirklich sehr schön aber da sie noch Kinder waren konnte er ja nicht wissen was das für Gefühle waren welche er für sie hegte. Bei diesem Kompliment wurde Sakura ebenfalls rot um die Nase.

Sie wusste ja, dass Tsukato hin und wieder etwas vorlaut war. Um der Situation etwas zu entkommen grinste Giyu seine Freundin an. "Lust wieder in den Wald zu gehen?" Sakura wusste genau was er damit sagen wollte und nickte freudig. Nachdem sie sich von seiner Familie kurz verabschiedeten und versprachen bei Einbruch der Nacht wieder zu kommen rannten sie in den Wald. So wie immer wenn sie Demonen Slayer spielten.

Kurz wurde es dunkel und kalt um Sakura herum. Was ist gerade los? Es war doch so schön warm und Frühling. Für einen kurzen Moment hörte Sakura auf zu atmen als sie die Umgebung erkannte.

Es war Abend und die Schneeflocken fielen vom Himmel. Sie wusste ganz genau was hier los war. Warum träumte sie davon? Langsam ging die Rosahaarige auf das Haus zu. Die Tür war wie bei den letzten Malen geöffnet. Ein kalter Atemrauch kam aus ihrem Mund.

So kalt hatte sie es gar nicht mehr in erinnerung. "Warum!? Warum hast du mir nicht geholfen?!" Schwer musste Sakura schlucken als sie auf Tsukatos Körper blickte. Ihr Gesicht war starr auf die Frau gerichtet. "Warum warst du nicht da!?" "Tsutako ich.." "Du hast uns alleine gelassen! Du hättest hier sein sollen!"

Schuldgefühle kamen in ihr hoch und Sakura fing an zu weinen. "Es tut mir leid ich.." "Du hast es nicht verdient zu leben! Warum hat dich der Demon nicht auch getötet!", schrie das Mädchen. Hatte sie recht? Hätte sie auch sterben sollen?

"Giyu hast du auch alleine gelassen! Er musste die ganze Zeit denken das du tot bist! Wie kannst du nur damit leben!?" "Tsukato ich..ich habe doch schon ein schlechtes Gewissen." Ein Lachen kam aus ihrer Kehle als sie diese Worte hörte. "Schuldgefühle!? Das ist nichts im vergleich zu dem Tod den ich erleben musste!"

Die Tränen flossen Sakuras Gesicht weiter hinunter. Da ihr Körper keine Kraft mehr hatte sank sie auf ihre Knie. Weinend entschuldige sie sich mehrmals jedoch wusste Sakura, dass sie nichts mehr ändern konnte. Sie würde es besser machen und alle Menschen beschützen, da sie Tsutako nicht beschützen konnte.

"Nein! Ich will das du dafür bezahlst! Du sollst sterben!" Erschrocken blicke Sakura hoch und erstarrte als Tsukato wütend vor ihr Stand. Hinter ihr stand der Demon der sie getötet hatte und grinste. Was ging hier nur vor sich? "Du wirst für das büssen das du mich im Stich gelassen hast!" Ihre sonstige blauen Augen verfärbten sich in ein tiefes Rot. An ihren Zähnen erkannte Sakura, dass sie ein Demon war.

Noch nie hatte die Rosahaarige solch eine Angst. "Tsutako bitte.." "STIRB!", schrie das Mädchen und holte mit ihren Krallen aus.

"Ahhhh!!!" Sakura wachte schweissgebadet auf und konnte nichts anderes als schreien. Panisch legte sie ihre Hand auf ihren trockenen Hals. "Sakura!", rief Giyu als er die Tür öffnete und mit seinem Katana bereit stand um den Demon zu töten. Doch der Anblick welches in darbot lies seine Kampfhaltung erschlaffen.

Tränen flossen ihren Wangen hinunter während ihr Atem rasend schnell ging. Giyu lies sein Katana fallen und rannte auf seine Freundin zu um sie in seine Arme zu nehmen. "Ganz ruhig, du bist in Sicherheit.", sprach er sanft. Noch nie hatte er erlebt, dass Sakura einen Albtraum hatte. Es musste ihr wohl ziemlich zugesetzt haben.

Weinend krallte sich Sakura an ihn. Ihr Herz schmerzte an die Erinnerung was sie geträumt hatte. Sie kannte Tsutako. Sie würde niemals jemand töten den sie liebte. "Erzähl es mir.", bat Giyu und legte bei ihr seine sonstige Haltung gegenüber anderen Menschen ab.

"Tsutako..ich..sie.." Weiter konnte Sakura nicht reden. Sie konnte es nicht glauben, dass sie so etwas sagen würde. Verstehend hielt Giyu seine Freundin fester. Früher hatte er oft Träume gehabt welche ihn Schuldgefühle einreden wollten. "Alles ist gut Sakura. Du bist nicht schuld daran. Es war nur ein Traum."

Es beruhigte die Rosahaarige, dass Giyu ihre Situation verstand. Giyu hielt sie so lange fest bis sie keine Tränen mehr vergoss. Ihr Atem fing sich langsam an zu beruhigen sodass er dachte, dass sie eingeschlafen war. Der Schwarzhaarige konnte sich nicht mal mehr bewegen da ihre Finger sich in sein Haori krallten. "Bleib bei mir..bitte.", flüsterte Sakura leise.

Auf Giyus Wangen bildete sich eine kleine Röte als er daran dachte neben ihr zu schlafen. "Bitte..", wiederholte sie sich das es ihm schon fast schmerze es zu hören. Für einen Moment schloss Giyu seine Augen bis er sich entschloss bei ihr zu bleiben.

Er wollte sie nicht mehr in dieser Nacht alleine lassen. Zu sehr hatte er Angst, dass sie erneut einen Albtraum hatte. Vorsichtig legte er sich neben sie ohne die Arme von ihr zu nehmen. "Keine Angst. Ich bleibe bei dir.", flüsterte der Schwarzhaarige ehe er seine Augen schloss. "Das werde ich immer, versprochen."

Die zehnte Säule Giyu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt