Kapitel 20

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„Egzona“, flüsterte er sanft.

Oh nein, bitte nicht! Sein Gesicht berührte beinahe meines. Und dann noch dieser Blick aus seinen dunklen Augen, der so intensiv war, dass sich mein Inneres zusammenzog.

Ich sog seinen Duft ein. Es war der Gleiche, der mich schon damals in seinem Hotelzimmer vernebelt hatte. Mein Herz pochte wild in meiner Brust. Hier lief etwas gehörig falsch!

„Ich kann mir vorstellen, was du jetzt denkst“, sprach er weiter.

„Was ich denke?“

Endlich schaltete sich mein Verstand wieder ein.

„Ich denke gar nichts, Raif. Nein. Ich weiß es“, antwortete ich fester Stimme.

„Ach ja? Was glaubst du denn zu wissen, Egzona?“

Der Klang meines Namens hallte in meinen Ohren wider. Mich überkam eine dicke Gänsehaut.

„Dass … dass du -“

„Hat sie viel geweint?“, fiel er mir ins Wort.

„Ich -“

„Saß sie zusammengekauert auf deiner Couch, während sie gebeichtet hat, was für ein schrecklicher Ehemann ich doch bin? Hat sie den Kopf an deine Schulter gebettet und sich ausgeweint?“

Er wurde immer lauter und der Griff um meine Oberarme wurde fester.

„Du tust mir weh“, sagte ich mit bebender Stimme.

Sofort ließ er von mir, trat jedoch nicht zurück. Stattdessen nahm er tief Luft und sah an mir vorbei. Für einen Moment wirkte er, als wäre er in Gedanken ganz weit weg. Ich nutzte die Gelegenheit und sammelte mich.

„Du … du solltest von hier verschwinden, Raif.“

Eigentlich hatte ich vorgehabt ihn anzuschreien, aber aus meinem Mund kam nichts weiter, als ein leises Flüstern. Ein ängstliches Flüstern. Sein Blick wurde weich, er lächelte schief.

Dann nahm er auf einmal mal Handgelenk und sah mir tief in die Augen. Sekunden verstrichen. Sekunden, in denen etwas passierte, das sich nicht erklären ließ. Es war nicht in Worte zu fassen.

„Egzona ...“, hauchte er.

Gott, diese Stimme. Ich bezweifelte, dass ich jemals verstehen würde, was seine Stimme mit mir anstellte. Raif öffnete meine geballte Faust, berührte meine Fingerspitzen, mit den seinen. Mein Atem beschleunigte sich. Ich wusste, dass das falsch war. Doch ich konnte nichts dagegen tun, denn seine Zärtlichkeit verwirrte mich, ließ mich nicht klar denken.

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