Kapitel 41

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„Egzona ...", hauchte er

„Raif, bitte ...", flehte ich.

Ja, bitte was? Bitte mach weiter, oder bitte hör auf? Oh Gott, mein Körper spielte verrückt. Raifs Finger fuhren sanft über meine Wange, während er seine freie Hand um meine Taille schlang und mich vorsichtig an sich zog. Jede Faser in mir vibrierte und wollte mehr.

Raifs Gesicht näherte sich dem meinen. Mein Mund öffnete sich wie von selbst. Er küsste ganz sanft meine Unterlippe, und ich konnte nicht umhin leise aufzustöhnen. Ich war völlig überwältigt von der Intensität dieser kurzen Berührung, mir war, als hätte ich keinen Boden mehr unter den Füßen, als würde ich schweben. Aber dann war da plötzlich wieder die Angst, dass mich jeden Augenblick etwas von den Wolken holt, mich zu Boden reißt, weshalb ich verzweifelt die Arme um Raifs Hals schlang.

„Lass mich nicht los", flüsterte ich.

Ich erwartete keine Versprechen, keine Schwur. Es ging um jetzt, um diesen Moment.

Unsere Lippen trafen sich. Ich legte all meine Gefühle in diesen Kuss, all meine Verzweiflung und Angst und irgendwo tief im Inneren auch das Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit.

Ohne meine Lippen von seinen zu nehmen, streifte ich ihm mit zitternden Fingern die Jacke von den Schultern. Raif löste den Knoten meines Bademantels und damit auch den letzten Zweifel meinerseits. Ich schmiegte mich eng an ihn, während er meinen Hals liebkoste und seine Hände meinen Körper erforschten.

„Egzona .. sag, dass ich aufhören soll. Sag es ..", flüsterte er.

Aber ich wollte nicht, dass er aufhört, ich wollte es nicht! Er suchte meinen Blick, sah mich mit seinen leuchtenden Augen an. Er wartete auf eine Antwort, und die bekam er, indem ich ihn ins Schlafzimmer zog. Ich ließ den Bademantel zu Boden fallen und öffnete Raifs Gürtel, während er sich den Pulli auszog.

„Egzona ..", stöhnte Raif auf, als ich seine empfindliche Stelle berührte.

Er packte mich an der Hüfte, küsste mich und zog mich dann ins Bett. Dieser Augenblick war so kostbar, dass es mir vollkommen egal war, dass die meisten mich nach so einer Nacht, als Schlampe abstempeln würden. Es war mir so egal, denn alles in mir schrie nach diesen Mann. Alles. Ich wollte ihn, mit Haut und Haaren, mit jeder Faser meines Körpers. Ich brauchte ihn!

Mein Herz raste. Raif streichelte und küsste jeden Zentimeter meiner Haut, es war, als würde er von mir kosten, langsam und genießerisch. Ich vergrub die Hände in seinem Haar, öffnete die Beine und stöhne laut auf, als er in mich eindrang. Sein Atem ging schwer.

Bis auf das Flüstern unserer Namen, waren Worte überflüssig. Es brauchte nichts gesagt zu werden, denn unsere Körper verstanden sich wortlos, so, als wären sie füreinander geschaffen. Raif nahm meine Hände, drückte sie gegen das Bett und unsere Finger verschränkten sich ineinander. In mir brodelte eine Vulkan, der wenig später auch ausbrach. Mein ganzer Körper bebte.

Raif ließ sich neben mir aufs Bett fallen. So lagen wir einen Moment auf der Seite, sahen einander an und sagte noch immer kein Wort. Das fahle Mondlicht strahlte durch das Fenster herein und fiel direkt auf Raifs Gesicht und dessen schweißbedeckten Körper.

„Raif, ich -"

„Psht", unterbrach er mich.

Er zog mich an sich. Unsere Beine verschlangen sich ineinander und unsere Gesichter waren einander so nah, dass ich das Gefühl hatte, wir würden die selbe Luft einatmen. Mit seinem Finger fuhr er die Konturen meines Gesichts nach. Er umarmte mich fest und drückte mir dann einen langen Kuss auf die Stirn, bis ich schließlich vor Müdigkeit irgendwann einschlief ...

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