Kapitel 46

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Und nun stehe ich im Zimmer und warte darauf, dass es endlich morgen wird. Ich sitze auf das weiche Bett, die Arme miteinander verschränkt. 

Jack ist der Meinung, dass wir hier übernachten soll, weil er nochmal gerne mit Alessandro reden möchte.
Ich war dagegen, jedoch hat mir keiner zugehört. Alessandro war auch der Meinung, dass wir hier so schnell gehen soll, weil es gefährlich sei. Für uns alle. 

Ich seufze leise auf und stehe auf. Ich beginne mich kurz zu strecken. Was wird nun geschehen? Was wird mit uns geschehen? Diese Gedanken schwirren sich durch mein Kopf. Der Mond scheint im Zimmer und ich gehe aus dem Zimmer, dabei versuche so leise wie möglich zu sein, damit ich keinen aufwecke. Ich gehe in Richtung Küche, denn mein Hals ist ziemlich trocken geworden. Ich muss was trinken.

 Ich bin dabei ein Glas aus dem Schrank zu holen, als ich plötzlich ein leises murmeln höre.  Ich bleibe stehen und drehe mich um. Das Wohnzimmer ist mit der Küche zusammen gebunden. Ich sehe ein Gestalt auf dem Sofa sitzen. Mein Atem stockt. Mit langsamen Schritte gehe ich auf die Gestalt zu. Mein Herz beginnt immer schneller zu schlagen. Ich nehme eine leichte Bewegung wahr. 

Ich bleibe stehen und schaue leicht zur Seite. Ich schlage mir leicht die Hand vor die Stirn. Oh Gott. Es ist Alessandro. Ich beginne den Kopf zu schütteln. und ziehe meine Augenbraue in die Höhe. Und dort schläft er. Die Tätowierten  Arme miteinander verschlungen.

Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. So unschuldig. 

Ich bücke mich leicht nach vorne. Die Haaren fallen ihm leicht auf die Stirn. Seine Lippen leicht geöffnet. Mein Blick wandert zu den Lippen. Diese Lippen. Ich hebe langsam meine Hand und will ihn die Haare von der Stirn wegwischen, als ich plötzlich am Handgelenk gepackt werde. Ich möchte schreien, doch ich spüre eine Hand auf meinem Mund. Nur ein dumpfen ist zuhören. Panisch versuche ich mich zu wehren, jedoch ist es unmöglich. In Panik reiße ich meine Augen auf. 

"Was beobachtest du mich im Schlaf" raunte eine Stimme in meinen Ohr. Eine Gänsehaut spüre ich an meinen Armen und Nacken. Mein Mund geöffnet, jedoch bin ich gelähmt. Ich kann meine Arme und Beine nicht bewegen. Sein ganzes Gleichgewicht ist auf mich gelagert. Es ist unmöglich. Mein T-Shirt ist hochgerutscht und ich kann seine Muskeln trotz des Oberteils spüren, das er trägt. Mein Atem verschnellert sich.

"Lass mich los" bringe ich zittern heraus und bereue es, dass ich so reagiere. Ich höre ihn lachen. Sein Atem spüre ich an meinen Hals und es beginnt an dieser Stelle zu kitzeln.

"Loslassen? Wer hat mich denn gerade beobachtet" amüsiert er sich und blickt mir in die Augen. Ich höre für einige Sekunden zu atmen. Ich atme zittern aus. Es ist unmöglich wegzuschauen. Diese Augen- wie ich es vermisst habe. Ich spüre sein Atem an mir. Ich darf keine schwäche zeigen. 

"Lass mich jetzt los" brumme ich genervt und lege meine Hände auf seine Brust, um ihn von mir zu kommen,  denn in diesem Moment ist er ziemlich nah und bevor etwas passiert, das ich bereue, muss ich ihn von mir bekommen. Ich habe glück, langsam entfernt er sich von mir. Seine Augen immer noch auf mich gerichtet und er schaut nicht weg. Ich streiche mir das T-Shirt zurecht und stehe mit zittere Knie. Ich blicke ihn böse an, sage aber kein Wort. Ich schließe für einige Sekunden meine Augen und versuche die große Welle zu beruhigen, die gerade in mir zu toben beginnt. 

Ich drehe mich um und gehe. Sein Blick auf mich gerichtet und ich spüre, wie er zu grinsen beginnt. Ich atmet tief durch und gehe auf mein Zimmer. Dort gehe ich ins Badezimmer und stehe vor dem runden Spiegel. Meine Haare sind zerzaust. Meine Wangen sind rot und ich bin außer Atem.

Verdammt.

Was ist passiert? Genau das will ich verhindern.  Ich streiche mir die Haare nachhinten und binde es zu einem lockeren Zopf. Ich wasche mein Gesicht mit eiskalten Wasser und versuche mich zu beruhigen. Mein Atem ist schnell.

Einige Minuten später liege ich auf dem Bett und starre still die kahle, weiße Wand an. 

Was wäre, wenn Alexandro vor einigen Jahren bei mir gewesen wäre? Was wäre, wenn ich das Gefühl habe, dass ich ihn liebe? Was wäre, wenn ich das Gefühl habe, dass ich ihn wieder brauche? Was wäre, wenn ich es getan hätte.....endgültig mit meinem Leben. 

Eine Gänsehaut macht sich in mir breit. 

"que me esta haciendo" hauche ich und schließe meine Augen. (Was macht er mit mir).

Fortsetzung folgt. 

I still remember the first day I met you (WIRD BALD ÜBERARBEITET)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt