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Henrys pov

Ich habe bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen.
Mein Kopf tut weh und meine Glieder schmerzen ebenfalls. Ich stehe auf und gehe ins Badezimmer um mich in der Dusche sauber zu machen. Das ganze Blut an mir klebt wie eine zweite Haut.
Ich fühle mich komplett leer. Als hätte ich keine Gefühle mehr. Keine Emotionen. Im Spiegel sehe ich nur einen müden jungen Mann dem in den letzten Monaten der Tod öfter begegnet war, als alles andere.
Und deshalb werde ich zu Alina gehen. Ich werde mit ihr reden. Das was gestern passiert ist hat in uns beiden Narben hinterlassen. Aber ich werde nicht zulassen, dass wir weiterhin nicht miteinander reden. Ich liebe sie und sie liebt mich. Und daran werde ich festhalten.

Ich klopfe an der Tür von Lolas Zimmer an.
Als sie mir die Tür öffnet, verbeugt sie sich und sieht dann nach hinten auf ihr Bett, indem Alina liegt. Alina sieht zu mir. Ihre Augen sind vom Weinen aufgequollen. Lola, Grea und Aylee verlassen schweigend das Zimmer und ich setze mich auf den Stuhl neben Alinas Bettseite.
Sie hat sich aufgesetzt und gegen das Kopfteil gelehnt.
„Wie geht es dir?", fange ich an und sie zupft an ihrer Nagelhaut rum.
„Nicht so gut. Und dir?", ihre müden Augen schimmern.
Ich sehe die Kratzer auf ihrer Haut und könnte mich schon wieder dafür umbringen, dass sie verletzt wurde und ich ihr schon wieder nicht helfen konnte.

„Mir ging es auch schon mal besser", antworte ich und greife nach ihrer Hand. Zu meiner Überraschung entzieht sie sie nicht und wir verschränken unsere Finger ineinander.
„Es tut mir leid, was du gestern sehen musstest, Henry", sagt sie und man merkt sofort dass sie es aufrichtig so meint.
„Du kannst nichts dafür", sage ich aber trotzdem  durchfährt mich der Schmerz erneut.
Ich werde das niemals aus meinem Gedächtnis löschen können.

„Bist du mir noch böse, wegen Lily?", frage ich sie und sie schüttelt zögerlich den Kopf. „Dadurch, dass wir beide gestern gestorben wären, ist mir klar geworden, dass wir größere Probleme haben, als Lily", sagt sie und versucht dabei stark zu klingen. Ich sehe enttäuscht auf den Boden. „Das heißt, du glaubst mir trotzdem nicht?", ich sehe sie an. „Dass da nichts gelaufen ist"

Sie heißt sich auf die Unterlippe. „Ich bemühe mich daran dir zu glauben", sagt sie.
„Also ist wieder Frieden zwischen uns?", frage ich.
„Ja", sie nickt und gleich danach beuge ich mich langsam zu ihr und küsse sie endlich wieder. Ihre Lippen sind aufgeplatzt und rau aber das ist mir egal. Ich umfasse ihr Gesicht und küsse sie so wollend und so sehnsüchtig. Ich habe sie so vermisst. So sehr.

„Henry", unterbricht sie unseren Kuss. Ich will sie weiter küssen, doch sie drückt mich sanft von ihr weg. „Was ist?", frage ich und sehe sie verwirrt an.
Plötzlich wird ihr Gesichtsausdruck wieder traurig und sie sieht erschüttert auf den Boden.
„Das Baby", fängt sie an und sofort kullern ihr Tränen die Wange hinunter.
Sie hebt langsam ich Nachthemd an und ich stehe erschrocken auf, als ich den riesigen blauen Bluterguss auf ihrem Bauch sehe.

„Ich habe es verloren."







Tut mir leid, ein sehr kurzes Kapitel aber ich wollte euch nicht noch länger warten lassen. Ich versuche heute Abend weiter zu schreiben:)

The royal coupleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt