Alinas pov
Direkt nachdem ich es ausgesprochen habe, zerfällt Henrys Miene. „Wie er hat sich nackt gesehen?", sein Blick wird wütend und er schiebt seinen Stuhl zurück. „Ich lag in der Badewanne und dann kam er rein, wollte mit mir über dich reden, damit wir uns vertragen", fange ich an. Soll ich ihm sagen, dass ich aufgestanden bin und er mich deshalb gesehen hat? Aber wie rechtfertige ich das?
„Und dann wurden wir angegriffen und ich hatte keine Kleider im Bad". Ich beschließe ein wenig zu lügen. Nicht nur um mich oder Francis zu schützen, sondern auch um Henrys Gefühle zu schützen.Henry beruhigt sich wieder und nickt dann leicht. Er versteht es jetzt. „Okey", seufzt er und wirkt erleichtert. „Tut mir leid, falls es dir Sorgen gemacht hat, Henry", sage ich und meine es auch so.
Er steht auf, beugt sich zu mir runter und küsst mich sanft. „Alles gut, Engel", sagt er leise.
Ich schlucke den Kloß der sich in meinem Hals gebildet hat herunter und lächle ihn so gut es geht an, damit er keinen Verdacht schöpft. Klar, tut es mir leid, ihn anlügen zu müssen, aber es geht nun mal nicht anders.
"Ich werde heute mit Lola und Grea das Geburtstagsgeschenk für Aylee vorbereiten", sage ich und Henry setzt sich wieder auf seine Platz. "Okey", antwortet er. "Ich werde wahrscheinlich mit Francis etwas reiten gehen, um ihn von Kenna abzulenken", meint er und sofort kommt wieder Sorge in mir auf, dass Francis ihm eventuell mehr erzählen könnte, als ich es getan habe."Viel Spaß", wünsche ich ihm.
"Die Kette ist so schön", schwärmt Lola, als ich ihr die Kette, die ich für Aylee besorgt habe, zeige.
"Sie ist wirklich perfekt für Aylee", fügt Grea noch hinzu. "Mit ihr wird sie bestimmt einen Zukünftigen finden", die beiden kichern miteinander und ich steige mit ein. Lola hat für Aylee ein Armband und Grea für sie ein Korsett. Wir sitzen alle in Lolas Zimmer und packen gemeinsam die Geschenke ein. Ich habe von meiner Bediensteten uns etwas zum Snacken und Wein bringen lassen und so sitzen wir nun seit drei Stunden, essen, trinken und lachen. Aylee ist heute bei ihren Eltern, was die perfekte Gelegenheit war um die Geschenke gemeinsam einpacken zu können. "'Ist bei Henry und dir alles wieder okey?"; Lola sieht mich an. Ich schwenke mein Weinglas hin und her und nicke. "Ja, zum Glück."
"Und zwischen Francis und dir?", ich nehme einen großen Schluck aus meinem Glas und schlucke ihn mit verzogenem Gesicht herunter. "Wir haben noch nicht wirklich miteinander geredet", sage ich und denke an ihn in mir zurück. Und dass es mir am Ende fast gefallen hat. Ich bin so scheiße.
"Und wie stehen er und Henry jetzt zueinander?"
Ich zucke mit den Schultern und schenke mir noch etwas ein. "Keine Ahnung, ich glaube gut. Die beiden sind gemeinsam ausgeritten".Lola und Grea tauschen sich gegeseitig Blicke aus. "Echt wahnsinn, wie reif Henry der Sache gegenüber steht. Wenn man bedenkt, dass Francis dich vor seinen Augen vergewaltigen musste".
Etwas seltsames in mir sagt, dass niemand bemerkt habe, dass mein Stöhnen am Ende nicht mehr von Schmerz sondern Lust erfüllt war. Aber Francis muss es doch gememerkt haben, sonst würde er sich mir gegenüber doch nicht so komisch verhalten, oder? Oder verhält er sich genau deswegen so komisch?
Verwirrt trinke ich mein neues Glas auch leer. "Alina?", Grea sieht mich vorsichtig an. "Hm?", summe ich, da mein Mund noch voller Wein ist. "Wie geht es dir wegen dem Baby?", fragt sie und blickt auf meinen Bauch. Ich schlucke und beiße mir auf die Wange. "Ich verdränge es", antworte ich. "Hey, ich möchte wirklich nichts in dir auslösen", sagt Lola und ich sehe sie an. "Aber hast du dir schon mal gedanken darüber gemacht, dass du von Francis jetzt schwanger sein könntest?"
Wie ein Vorhang überkommt es mich und mir fällt die Kinnlade herunter. Lola und Grea sehen sich besorgt an. "Kann das überhaupt möglich sein, nach einer Fehlgeburt?""Unmöglich ist es auf jeden Fall nicht", sagt Lola. "Meiner Tante ist das passiert".
"Aber woher wusste sie dann, dass das Kind von dem Vergewaltiger war und nicht von ihrem Mann?"
"Nun ja, der Vergewaltiger war der Letzte, der mit ihr sozusagen Sex hatte. Denn er hatte meinen Onkel getötet."
Ich zittere, weil ich nicht glauben kann, was sie mir grade erzählt. "Das heißt", sage ich und schließe kurz die Augen. "Dass wenn ich jetzt wieder schwanger sein sollte, es keine gewissheit gibt, dass das Kind von Henry ist, sondern auch von Francis sein könnte?"
Aylee und Grea nicken beide zaghaft. Und daraufhin, trinke ich die Flasche leer.Ich torkle durch die Gänge zu meinem und Henrys Schlafgemach. Seit ungefähr zwei Stunden bin ich durchgehend am heulen und trinken. Herr Gott, bitte lass mich diesen Monat nicht schwanger werden, bete ich innerlich.
Ich reiße mehr oder weniger die Schlafzimmertür auf und finde dort Henry, der sich grade seine Jacke auszieht. "Da bist du ja schon. Ich wollte dich grade holen", begrüßt er mich fröhlich aber als er bemerkt, dass ich betrunken und am Heulen bin, zerfällt seine Miene.
"Bist du betrunken?", er kommt auf mich zu und nimmt mir meine Flasche aus der Hand. Ich nicke entäuscht und wische mir meine Tränen weg. "Ich muss dir was sagen", wimmre ich und er sieht mich verwirrt und besorgt zu gleich. "Was ist los?"
Ich lasse mich auf die Couch plumsen und sehe auf den Boden. "Wenn ich nächsten Monat schwanger sein sollte, könnte das Kind auch von Francis sein".
Nachdem ich es ausgesprochen habe, sehe ich zu ihm hoch und er sieht mich entgeistert an. "Fuck.", ist das einzige was er dazu sagt. Er greift sich in die Haare und zieht daran. "Fuck. Fuck. Fuck. Fuck."
Er ist kurz vorm durchdrehen, fängt sich dann aber wieder und kniet sich vor mich hin. Er legt seine Hände auf meine Knie und sieht mir in die Augen. "Mach dir keine Sorgen, wir schaffen das alles. Zusammen. Egal was kommt, du hast keine Schuld!"
Ich beuge mich zu ihm herunter und küsse ihn sanft.
"Solang wir immer ehrlich zueinander sind, kann uns nichts auseinander bringen. Auch kein Baby von Francis."
Dieser Satz gemischt mit meinen Schuldgefühlen, dass ich ihn angelogen habe, zwingt mich zum Klo und lässt mich alles auskotzen, was ich in mir hatte.
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The royal couple
FanfictionKönig Heinrich aka Henry hat sich dazu entschieden die Prinzessin von Frankreich zu heiraten. Nun ist es für Prinzessin Alina so weit ihre Zukunftspläne umzuwerfen und sich mit dem König zu vermählen. Wie ihre Beziehung zueinander aufbaut und wie ih...