Henrys pov
Ich kann nicht leugenen, dass mich diese Aussage nicht wie ein Bombenanschlag getroffen hat.
"Was?", frage ich, weil ich nicht glauben kann, dass unser Baby nicht mehr da sein soll. Alinas Tränen haben den Weg ihre Wangen hinunter gefunden und sie schnieft verletzt auf, bedeckt wieder ihren Bauch.
"Der König von Schottland hatte mir in den Bauch geboxt", sagt sie leise und sofort ist das Ausmaß meiner Wut wieder vollkommen ausgeschöpft. Aber Alinas Anblick bringt mich dazu mich sofort wieder zu beruhigen und mich vor sie hin zu knien. Ich lege meine Hände sanft auf ihren Bauch und meine Stirn auf ihren Oberschenkel. Ich atme tief ein und aus. "Es tut mir so leid", hauche ich und kämpfe mit den Tränen. "Es tut mir so unenadlich leid".
Alina streichelt über meinen Kopf und man kann im ganzen Raum nur unser beider Schniefen hören."Wie hast du es gemerkt?", frage ich um auf Nummer sicher zu gehen. "Oder vermutest du es nur?"
Sie schluckt einmal und sieht mich dann an. "Ich habe geblutet".
Sofort zerfällt die ganze Hoffnung die ich in mir hatte und der Schmerz fährt mir vom Magen bis zur Kehle hoch. Es fühlt sich an, als hätte man ein Feuer in meiner Speiseröhre entfacht.Doch ich muss jetzt stark bleiben. Für das Schloss. Für England. Für Alina.
Wir hatten zu viele Tiefschläge, damit ist jetzt Schluss. Ich möchte endlich mit Alina regieren können und das Königsdasein genießen. In vollen Zügen. Mit Festlichkeiten, meiner wunderschönen Frau und tausenden von Babys, die wir noch bekommen werden."Wir werden nochmal schwanger, Alina.", spreche ich ihr Mut zu. "Das bekommen wir wieder hin."
Ich drücke ihre Hand und sie nickt nur, ganz leicht. "Es ist furchtbar, dass wir unser erstes Kind verloren haben, aber das zweite werden wir bekommen! Mit Sicherheit!", ich streichle ihre Wange. Sie ist so schön. "Aber jetzt werden wir uns erstmal darum kümmern, dass deine Wunden heilen und wir das Schloss wieder auf Fordermann bringen, Okey?"
Alina nickt erneut und gähnt erschöpft. Ich küsse ihre Stirn. "Du schläfst jetzt noch ein bisschen und ich sehe mich mal im Schloss um", ich verabschiede mich mit einem Kuss auf den Mund von ihr und gehe dann aus dem Zimmer, schließe leise die Tür hinter mir.Das Schloss lebt wieder ein biscchen. Die Bediensteten putzen noch einige Blutflecke von den Wänden, aber es liegen weder schottische noch englische Leichen noch auf den Gängen. "Eure Majestät", Kenna steht hinter mir, mit einem komischen Gesichtasudruck. "Was ist?", frage ich sie doch sie gibt mir keine Antwort. Sie sieht nur auf ihren Bauch, welchen sie mit ihren Händen bedeckt hat. Sie nimmt ihre Hände weg und auf einmal macht sich ein großer roter Blutfleck sichtbar. Er tränkt ihr Kleid. Ich sehe sie mit großen Augen an und dann verliert sie schon ihr Gleichgewicht und fällt nach vorne. Ich fange sie auf und lege sie sanft auf dem Boden ab. "Hey, Kenna, hey, sieh mich an", sage ich hektisch doch sie sieht nur leer auf die Decke. Mein Puls rast wie immer und ich rufe nach Hilfe. Einige Bedienstete und Küchendamen kommen angerannt doch niemand kann Kenna helfen. "Ich dachte die Wunde würde nicht mehr aufgehen", haucht Kenna fast tonlos. "Der schottische König hat mich doch nur ein bisschen getroffen". Sie redet mehr mit sich selbst wie mit mir und versucht sich selbst die Situation zu erklären.
"Du wurdest gestern angestochen und hast nichts gesagt?"; frage ich vorwurfsvoll und halte ihren Kopf nach oben. Sie legt ihre blutige Hand an meine Wange und sieht mich an. Sie beginnt zu grinsen, ihr ganzes Zahnfleisch und ihre Zähne sind rot von dem Blut, welches sich in ihrem Mund angesammelt hat. "Jetzt bin ich wieder bei Lily", sind ihre letzten Worte, bis ihr Grinsen fällt, ihre Hand auf den Boden sackt und ihre Pupillen sich weiten.Ich hebe sie hoch und trage sie auf die Couch im Salon, befehle meinen Bediensteten, sie anständig zu beerdigen. Ich brauche Luft.
Ich gehe nach draußen auf den Hof und stemme meine Hände auf die Hüften. Kenna ist mir mehr oder weniger egal. Ihr Tod, meine ich. Der Tod von Lily hat mich mehr getroffen, als ihrer. Aber dennoch, habe ich einige schöne Nächte mit Kenna mal verbraucht und jetzt fühlt es sich an als würde all meine Vergangenheit die ich vor Alina hatte, nach und nach wortwörtlich aussterben. Ich gehe von links nach rechts und versuche einen klaren Gedanken zu schaffen. Francis hatte bis vor kurzem noch was mit Kenna. Ich sollte es ihm sagen, bevor er ihre Leiche im Salon findet. Und weil Francis Francis ist und ich ihn kenne, gehe ich auf den Pferdestall zu und finde ihn auch direkt.Er striegelt gedankenverloren sein Pferd. Als er mich bemerkt sieht er erschrocken zu mir, mit einem Hauch von Schuldgefühlen. Erst jetzt kommen mir die Bilder wieder in den Kopf, wie er Alina fickte. Mir ist schlecht.
"Henry", begrüßt er mich und räumt die Striegelbürste weg. "Hey Francis", ich stelle mich neben sein Pferd. "Ich muss mit dir reden", fange ich an und er fällt mir sofort ins Wort. "Hör zu zwischen Alina und mir war nichts, Gordon dieser Hurensohn hat das komplett falsch gedeutet und ich wollte auch nicht mit ihr schlafen, aber du hast ja gesehen, dass ich musste, ansonsten wäre sie oder ich gestorben es tut mir echt lei-""Kenna ist grade gestorben", unterbreche ich ihn und sein Gesichtsausdruck zerfällt sofort. Seine Schultern sacken hinunter und sein Blick verändert sich zu traurig. "Was?", fragt er und kann meinen Worten kaum Glauben schenken. Ich nicke und ziehe ihn in eine Umarmung. Das was zwischen ihm und Alina war, werde ich nochmal mit ihm besprechen. Aber das ist grade nicht wichtig. Seine Freudin ist gestorben. Und dass muss er erstmal verarbeiten.
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The royal couple
FanfictionKönig Heinrich aka Henry hat sich dazu entschieden die Prinzessin von Frankreich zu heiraten. Nun ist es für Prinzessin Alina so weit ihre Zukunftspläne umzuwerfen und sich mit dem König zu vermählen. Wie ihre Beziehung zueinander aufbaut und wie ih...