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„Prinzessin, möchtet Ihr Euer Haare hochgesteckt haben oder offen morgen?", Mary bürstet meine Locken und ich sehe besorgt in den Spiegel. „Ich weiß es nicht Mary. Sollen wir das spontan morgen einfach entscheiden?"
Mary lächelt warm. Ihre olivfarbene Haut bekommt langsam leichte Falten und ihre braunen Haare zeigen einzelne graue Strähnen.
„Egal wie Ihr euch entscheidet, meine Prinzessin", sagt sie „Der König wird Euch hinreißend finden"
Ich lächle leicht. „Wie kommt Ihr da drauf, Mary?", frage ich und sehe sie durch den Spiegel an.

Mary fängt an mir mein Haare zu flechten . „Nun ja, Eure Majestät. Ich sehe, wie der König euch ansieht und wie sehr er euch begehrt"

„Aber wir kennen uns doch erst ein paar Tage", sage ich und tue so als wüsste ich nicht wovon sie spricht. „Wisst Ihr, Prinzessin. Liebe kennt keine Zeit. Und Liebe auf den ersten Blick erst recht nicht.", sie nimmt einen Haargummi und bindet mir den Zopf zusammen. „Ich habe schon viele Könige gesehen. In meiner Heimat. In Deutschland. Hier. Ich weiß wovon ich spreche. Ich erkenne Liebe und ich erkenne Arrangements."

Ich wiederholen ihre Worte in meinem Kopf. Ich erkenne Liebe und ich erkenne Arrangements.
Ist das wirklich so? Denkt Mary wirklich, dass Henry mich liebt? Oder angefangen hat mich zu lieben? Mary weiß noch nicht mal wie intim wir waren und sie fällt trotzdem solche Aussagen. Dann muss ja etwas dran sein, oder? Mary ist an die fünfzig Jahre alt und sie ist sehr Weise. Schon mein Leben lang war sie meine Ansprechpartnerin und ich schätze alles was aus ihrem Mund kommt. Am liebsten würde ich ihr von dem Geschehen mit Lord Erikson erzählen. Aber ich möchte Henrys Vertrauen nicht missbrauchen.

„Denkt Ihr der König und ich werden eine schöne Ehe haben?"
Mary streichelt mir über meine Wange und lächelt mich an. „Ja, Prinzessin. Ich glaube Ihr werdet die schönste Art von Ehe haben, die Euch in Eurer Position möglich ist. Henry ist unglaublich dominant. Das sieht man. Aber bei Euch wird er schwach"
Oder ich bei ihm, besser gesagt. Ich erwidere Marys Lächeln und beiße mir auf die Zunge um nicht noch mehr zu fragen.

Zufrieden mit meinen Haaren stehe ich auf und ziehe Mary in eine Umarmung. „Danke, Mary", ich atme ihren Duft ein und schließe meine Augen.
Mary streicht mir über den Rücken und sagt „Ich werde immer für Euch da sein, Prinzessin."

„Auch wenn Henry mit mir nach England ziehen will?"
Ich sehe sie mit traurigen Augen an. Sie lächelt und nickt leicht. „Soweit man mich hier entbehrt."
„Dafür werde ich sorgen", ich streiche ihr über den Handrücken und drehe mich dann zu den verschiedenen Hochzeitskleidern um eins nach dem anderen anzuprobieren.

- der Vorabend von der Hochzeit -

Ich tippe mir mit den Fingern gegen die Arme und warte ungeduldig darauf, dass Henry endlich mein Zimmer betritt und mir davon berichtet, wie es bei Erikson war. Wie kann das sein, dass es so lange dauert? Bereits vor fünf Stunden ist er zu ihm gegangen.
Gänsehaut breitet sich über meinen Körper auf, allein bei dem Gedanken, dass irgendetwas schlimmeres passiert sei.
Ich atme beunruhigt auf, als ich endlich die Tür meines Schlafgemachs öffnet. Ich drehe mich augenblicklich zu ihr und hauche „Henry". Augenblicklich macht er die Türe zu und kommt mit schnellen Schritten in meine Richtung. Ich laufe ihm entgegen und falle ihm in die Arme. Er schmiegt mich an sich und zieht meinen Duft in seine Nase. „Da bist du ja", ich löse mich aus der Umarmung und sehe ihn an „Wo hast du nur so lange gesteckt? Ich habe mir sonstige Szenarien in meinem Kopf ausgedacht was mit dir passiert sei. Ich dachte Erikson hätte dich getötet oder sonstiges", ich schmiege meine Wange gegen seine Brust um das Schlagen seines Herzens zu hören. „Nachdem ich bei Erikson war, war ich noch mal bei meinem Vertrauten. Tut mir leid, dass ich dir nicht Bescheid gegeben habe, ich war nur so beschäftigt und in Eile, dass ich es vergessen habe.", bemerkt er monoton.

Ich ziehe ihn auf meine Couch und setze mich neben ihn. Er nimmt sofort meine Hände in seine und sieht mich durch dringlich an. „Erikson droht mir, mit meinen Thron wegzunehmen. Und dich ebenso."
Meine Augen werden groß.
„Er weiß nicht, dass wir morgen schon heiraten. Dass ist unser Vorteil. Jetzt brauchen wir nur noch Glück, dass er es bis morgen nicht erfährt und nichts in die Wege leiten kann."

„Und wenn wir dann verheiratet sind, was passiert dann?"

Henry steht auf und läuft zu meinem Fenster. „Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen soll", sagt er. Verwirrt laufe ich auf ihn zu. „Wieso? Vertraust du mir nicht?"
Ich verschränke meine Arme und lege meinen Kopf schief. Henry dreht sich wieder zu mir um und schüttelt seinen Kopf. „Doch. Aber ich glaube, es würde dir zu schaffen machen"
Ich atme tief ein und aus. Ich will mir nicht ausdenken, was er meint. „Vielleicht", ich gehe auf ihn zu und lege meine Handflächen auf seine Brust.
„Kannst du mir das ja nach der Hochzeit sagen", Henry legt seine Hand auf meine Wange und lächelt mich warm an. Er nickt und betrachtet mein Gesicht. Er sieht immer noch bedrückt aus. Das tut mir weh.

Ich muss Grinsen, weil ich weiß, was er in seinem Kopf gerade denkt. „Weißt du eigentlich wie wund-"
Ich unterbreche ihn, indem ich meine Lippen auf seine Presse und meine Hände auf seine Wangen lege. Noch nie habe ich ihn als erstes geküsst aber es fühlt sich unglaublich gut an.
Ab morgen ist er mein Ehemann!
Henry vertieft unseren Kuss, indem er seine Zunge in meinen Mund gleiten lässt und hebt mich auf seine Hüfte.
Direkt durchfährt es meinen Körper wie ein Stromschlag und er trägt mich zu meinem Bett.
Ist das ein Deja vu?

Er küsst mich immer stürmischer und seine Hände fahren entlang meines ganzen Körpers. Ich vergrabe meine Finger in seinen Haaren und ziehe leicht an seinen Locken. Uns beiden erfährt ein leises Stöhnen als seine harte Mitte auf meine trifft.
Doch bevor es wieder zu intim wird, halte ich inne.
Henry sieht mich perplex an. Seine pinken Lippen sind aufgeschwollen und sein Atem geht schnell.
„Was ist los?", fragt er.
Ich lächle ihn an.

„Morgen werden wir heiraten, Henry", sage ich. Nun erwidert er mein Lächeln und nickt. „Ja. Das werden wir, mein Engel."

Ist es zu romantisch? Ist es zu langweilig? Ich weiß, ich habe bemerkt, dass es eine Liebesgeschichte wird aber ich befürchte, dass es zu langweilig wird. Soll ich mehr Spannung miteinbauen?:)
Tut mir übrigens leid, falls sich viele Rechtschreib&Grammatikfehler miteinschleichen:/

The royal coupleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt