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Henrys pov

Ich laufe auf und ab in meinem und Alinas Schlafzimmer und reiße mir fast die Haare aus. Ich muss sofort zu ihr. Ich muss es ihr sagen. Wenn ich es nicht tue und sie es irgendwie anders herausfindet, wird sie mir das niemals verzeihen.
So kann ich sagen, dass ich unglaublich betrunken war.

Was rede ich da für einen Schwachsinn. Sie wird mich hassen und mich verlassen, wird abhauen und sich mir niemals wieder zeigen. Und Lola wird sie umbringen lassen. Oder es selbst tun.

Meine Alina. Meine kleine, süße, schöne Alina die sie war, als ich sie kennen lernte. Ich habe sie verdorben. Diese Ehe hat sie verdorben. Und vor allem ich.

Ich lasse eine Kutsche vorbereiten und alle meine Termine absagen. Mir ist es egal, was hier am Hof ist.

Ich muss zu Alina und sie um Verzeihung bitten.

Alinas pov

Ich gehe in mein altes Schlafgemach und sehe mich um. Dass ist der Raum, indem ich aufgewachsen bin. Jetzt ist es nur noch der Ort, an dem eine andere Person gelebt hat. Die alte Alina.

Es Klopf an meiner Tür und ich sage nur gedankenverloren „Herein", während ich weiterhin meine alten Bilder ansehe.

„Ich will mit dir reden", sagt Francis. Ich drehe mich um und erblicke ihn. Er steht vor meinen nun wieder geschlossenen Tür und hat sich gegen sie gelehnt. Er sieht gut aus. Sein weißes Hemd ist oben aufgeknöpft und seine blonden Locken schimmern.

Ich nicke und setze mich auf die Lehne meines Sessels.
„Ich liebe dich.", sagt er frei heraus und versetzt mir damit einen Schock. Mir fällt leicht die Kinnlade herunter, doch dann schließe ich gleich wieder meinen Mund.

„Ich liebe dich und ich glaube du liebst mich auch.", sagt er.
Er kommt langsam auf mich zu und stellt sich genau vor mich hin. Nur zwanzig Zentimeter trennen uns von einander. Da ich durchs sitzen noch kleiner bin, bin reicht mein Kopf nur bis zu seinem Brustkorb. Ich lege meinen Kopf in den Nacken. Er sieht mich an.

„Ich glaube, dass du mich liebst, seit dem wir Sex hatten.", redet er weiter und ich bekomme immer noch kein Wort heraus.
Er lehnt sich etwas zu mir herunter und kommt meinem Gesicht immer näher.
„Und du weißt, genauso wie ich, wie feucht du warst. Und dass du es genossen hast."

Und diesen Satz beendet er, indem er seine Lippen auf meine legt und mich küsst.
Mein Körper und mein Kopf sind so überfordert, dass ich gar nicht reagieren kann.

Und vor lauter Gefühlschaos, vor lauter Überforderung, wehre ich mich nicht. Ich wehre mich nicht. Und genau das ist der Fehler. Genau das ist der Abgrund, warum mich das hier zu einer Betrügerin gemacht hat. Obwohl ich es nicht erwidert habe. Obwohl ich es innerlich genossen habe. Aber meine Gedanken sind bei Henry. Und bei unserer gemeinsamen Zukunft. Und das Leben, dass ich mit ihm haben möchte.

Ob ich tatsächlich nur Henry liebe?
Ob ich echt etwas für Francis empfinde? Ob er es eher weiß als ich? Keine ahnung. Ich weiß gar nichts mehr. Ich wusste ja nicht mal, dass er gemerkt hat, dass ich feucht war.

Verdammte scheiße. Ich muss mit Henry reden. Ich will keine Lügen mehr. Ich will ihm nichts verschweigen und ich will damit auch nicht leben. Ich will, dass wir keine Geheimnisse mehr vor uns haben.

Ich liege in meinem alten Bett und starte mit müden Augen an die Decke. Und genau jetzt klopft es erneut an der Tür und endlich sehe ich Mary nach all den Monaten wieder und kann ihr alles erzählen was in mir vor geht.

The royal coupleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt