24. /Leser vom Internat/

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›ʀᴜʜɪɢᴇʀ ᴛᴀɢ, ᴀɴɢᴇɴᴇʜᴍᴇꜱ ᴍɪᴛᴇɪɴᴀɴᴅᴇʀ. ꜰᴏʀᴛꜱᴄʜʀᴇɪᴛᴇɴᴅᴇ ʜɪɴᴛᴇʀꜰʀᴀɢᴜɴɢ ᴜɴᴅ ᴜɴᴇʀᴡᴀʀᴛᴇᴛ ᴇʀꜱᴄʜʀᴇᴄᴋᴇɴᴅᴇ ᴡᴇɴᴅᴜɴɢ?‹

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DenBlick auf die letzte Seite gelegt, behält Wooyoung seinen aufgelegten Fokus stets bei. Ist der Spannung verfallen, kann sich nicht vorstellen, dass dies wirklich die letzten Worte der über fünfhundert Seiten sein sollen. Und dann hat er es erreicht.
Ein offenes Ende. Seufzend hebt sich sein Augenschein an.

Sofort schlägt der das Buch zu und ist mehr als nur verwirrt von dem Anblick, der sich ihm offenbart.
San und wie dieser kurz nach ihm auch sein Buch beendet, zur Seite legt.

Die Geräusche des Jüngeren scheinbar deutend, fällt sein Blick auch zu ihm hinüber. Ihre Augen treffen sich jedoch nicht. Er starrt auf Wooyoungs Hand, wie diese noch auf dem Buch liegt und dieses scheinbar immer mehr in die schon vorhandene Schließung drängen will. Was natürlich nicht möglich ist.

Die Situation deutend und dann richtig erkennend, hebt sich sein Blick doch an, fällt in die Augen des Jüngeren ein. Ein zartes Schmunzeln auf seinen Lippen, ohne Worte des gegenseitigen Austausches muss auch Wooyoung lächeln.
Dieser Zufall erscheint fast schon gruselig, wie sie beide zur gleichen Zeit ihr Buch beenden.

Die Stille beibehaltend, sitzen sie kurzzeitig einfach nur da. Mit freudiger Mimik und angehobener Stimmung, während sie sich vorher über Stunden nicht nur eine Sekunde beachtet hatten. Ein äußerst fragwürdiger, als auch komischer Anblick.
So friedlich und das trotz-

Plötzlich fallen Wooyoungs Mundwinkel nieder, scheinen sich sogar minimal herabzusenken.

Diese Situation. Niemals hätte er sich etwas Derartiges erträumen können. Mit dem Drahtzieher seiner Probleme, von der Theorie Hongjoongs ausgehend, in der Bibliothek sitzen und über einen Zufall lachen.

Das klingt nicht nur surreal, er kann dies vollziehend nicht länger aushalten. Erkennt, wie auch Sans Ausdruck niederfällt.

Seine Augen den Schimmer verlieren, trüb einfallen und auf eine Leere gelegen, die Überlegung fast schon in sein Abbild eingraviert erscheint.
Wie in Wooyoungs Kopf ist da wahrscheinlich diese Überforderung. Wie konnte es dazukommen? Nach all den Jahren. Nicht nur, dass sie sich hier immer öfter wiederfinden, während sie zusammen lesen. Nein. Jetzt interagieren sie auch noch miteinander. Auf guter und angenehmer Ebene, der scheinbaren Stimmungshebung. Dem Lachen aus reflexartiger Stellungnahme zu einer sich gegebenen Grundlage, des puren Zufalls. Einer eigentlich so geringfügigen Wahrscheinlichkeit, dass sie ihr Lachen wohl verdient, nicht so schnell hätte verlieren dürfen.

Hoffentlich legt sich nichts in dem Kopf des Älteren zurecht. Bei Weitem ist ihn diese Situation lieber, als weitere Hämatome oder Schnitte.
Auch wenn sein Ausdruck von Schock getrieben noch immer nicht so recht verstehen will.

Wie konnte es sich nur so weit verändern?

Er kann seine eigene Neugier und Hongjoongs, welcher plötzlich aktiv dabei ist, nach anfänglichen Aufstand, vollst nachvollziehen. Könnte diese nie wieder hinterfragen. Denn sie ist nicht nur begründet, sondern in ihrer Existenz auferstanden, wäre die Wahrheit ihrerseits zu einer Entdeckung, für ein besseres Leben von Wooyoung gar nicht so unwahrscheinlich.

Und das lässt sein Herz eindeutig vor Vorfreude springen.

Sein Blick ist abgeflacht und absolut auf seine Gedanken fokussiert, ist San, welcher eigentlich in seinem Augenschein liegt, nur eine verschwommene Masse der unkenntlichen Art. Als dieses Etwas sich jedoch zu bewegen scheint, visiert er diese wieder komplett an. Stellt seine Augen auf den Älteren und deutet dessen Blick. Er zuckt zur Seite. Seinen Kopf drehend, erkennt er den Ausgang der Bibliothek. Will er gehen?

bad words. | woosan  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt