26. /Erinnerung/

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›ᴋʟᴇɪɴᴇ ꜱᴛɪᴍᴍᴇ. ʟᴀᴜᴛᴇꜱ ᴛʀᴀᴍᴘᴇʟɴ. ɴɪᴇ ᴇɴᴅᴇɴᴅ, ᴘʟÖᴛᴢʟɪᴄʜ ɴɪᴄʜᴛ ᴍᴇʜʀ ɢᴇɴᴜɢ. ᴇꜱ ᴍᴜꜱꜱ ᴡᴇɪᴛᴇʀɢᴇʜᴇɴ, ɢʟÜʜᴇɴᴅ ɪɴ ꜱᴇɪɴᴇʀ ᴏꜰꜰᴇɴꜱɪᴄʜᴛʟɪᴄʜᴇɴ ꜱᴛᴇʟʟᴜɴɢ ᴇʀꜱᴛʀᴀʜʟᴇɴ..‹

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„Beweg dich! Wenn du schon nicht frühstücken willst, komm dennoch nicht zu spät! Bis heute Abend.", in voller Weiche und dennoch Härte eines Treffens, bekommt Wooyoung ein Kissen ab. In sein bis dato ruhiges, entspanntes und mit geschlossenen Augen bestücktes Gesicht. Hongjoong ist schon länger aktiv, hat kaum gesprochen, sogar den Raum verlassen.

Wie in den letzten Tagen allein. Sich aufrappelnd, fällt das niedergefallene Kissen von seinem Gesicht herab, kommt auf seinem Schoß an, während er sich streckt. Langsam seine Augen öffnen und den Lichteinfall in seine Pupille akzeptierend. Mit zusammengezogener Iris reguliert er den Lichteinfall dennoch mit einem erneut krampfenden Zukneifen seiner Augen. Heller als gedacht. Oder erahnt. Sogleich als überhaupt irgendwas.

Sich weiterhin aufraffend, steht er kurz darauf schon im Zimmer. Huscht ins Bad. Realisiert erst dann, dass er kein Verband trägt und Hongjoong weg ist.

Gar nicht gut. Sofort huscht sein Blick durch den kleinen Raum, erblickt das Klo und entscheidet sich trotz zarten Auftritt an Panik erstmal dafür, sich auf die morgendliche Entleerung seiner Blase zu fokussieren. Nicht, dass sich sein Unterleib noch verkrampft oder er sich möglicherweise, außer Kontrolle geraten, in die Hose macht.

Dies vollzogen, steht er dann auch schon vor dem Spiegel. Dessen Tür wurde abgenommen. Als sie den Bruch gemeldet hatten, hat sie der Hausmeister sofort begleitet. Aufgrund von Verletzungsgefahr mit Schraubenschlüssel und beim Verlassen mit einem Teil ihrer Einrichtung unter dem Arm. Traurig aber wahr, jetzt erkennen sie sich nicht mehr tausendfach, sondern ausschließlich einseitig. Während der Schrank komplett entblößt keinen Schutz vor seinen Inneren mehr hat. Abermals traurig.

In seiner Hand hält Wooyoung eine frische Rolle. Starrt die Kruste auf seiner Hand an, hält mit seinem Daumen den Anfang des Stoffes fest. Fixiert es tatsächlich halbwegs sicher an passender Stelle.

Beißt sich auf die Unterlippe, ist komplett konzentriert und wickelte es eine erste Umdrehung herum. Zieht es straff und löst seinen Daumen. Ist froh, dass es keinerlei an Festigkeit verliert. Macht dann weiter. Mal legt er das Garn unter und mal über seinen Daumen ab, festigt die Position jedes Mal. Und sichert es letztendlich mit einem Fixierpflaster. Welches er mehr schlecht als recht komplett von seiner Rolle entrissen hat.

Starrt gemeistert auf seine Hand. Empfindet eine gewisse Zärte an Stolz in sich aufglühen. Bei Weitem nicht so sorgsam und perfekt, wie Hongjoong es gemeistert hat. Aber für die einhändige Bewältigung einer fast schon aufbauenden inneren Verzweiflung einfach nur unglaublich gut.

Plötzlich zuckt er jedoch zusammen. Wie viel Zeit hat es eingenommen? Ist sie fliegend schnell vergangen oder bleibt ihm doch noch genug, um die weiteren Handlungen in Ruhe gelegen anzugehen?

Sogleich stürmt der Junge in das Zimmer. Starrt auf den Nachtschrank. Realisiert die Zeit. Sie ist noch gut. Nicht zu spät, jedoch gleichzeitig auch keine Minuten für Faulheit oder Langsamkeit parat haltend. Er muss sich anziehen und dann Zähneputzen, Tasche schnappen und losziehen.

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Sich an seinen Plan mit doppelt aufgeteilten ‚Und' in der Formulierung haltend, dreht er gerade den Schlüssel um. Drückt die Türklinke noch ein weiteres Mal hinunter. Ist sich sicher, dass er abgeschlossen hat. Den Ranzen auf seiner Brust haltend, steckt er den Schlüssel in diesen und schwingt ihn dann auf die passend richtige Position seines Rückens.

bad words. | woosan  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt