34. /Tränenfluss/

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›ᴅᴀꜱ ᴀᴜꜱʀᴇᴅᴇɴ ᴜɴᴅ ʜᴀʟᴛ ᴇʀʟᴀɴɢᴇɴ ɴᴀᴄʜ ᴅᴇᴍ ᴢᴜꜱᴀᴍᴍᴇɴʙʀᴜᴄʜ. ᴍɪᴛ ᴅᴇᴍ ᴇɴᴛꜱᴄʜʟᴜꜱꜱ ᴇɪɴᴇʀ ꜰᴇꜱᴛɢᴇʟᴇɢᴛᴇɴ ᴀʀᴛ ꜱᴘɪᴇʟᴇɴᴅ, ʀɪᴄʜᴛɪɢ?‹

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Ein Kitzeln in seinem Gesicht. Wie die Sonne am Morgen, wenn sie gereift scheinend, ihre frisch aufgetauchte Existenz des neuen Tages präsentiert. Ist dies nicht. Seine Augen aufreißend erkennt er jene Umgebung, die ihm klar war.

Abend. Und vor sich etwas, dass er nicht erwartet hätte. Eine abgeseilte Spinne. Hängt am seidenen Faden. Hat sich wohl vertan und an der falschen Stelle den Abgang gewagt. Hatte mit Sicherheit nicht Wooyoungs Nase als ihr Ziel angesetzt.

Sogleich leicht schielend, starrt der Junge das Vieh direkt vor sich an. Wie die acht Beine zappelnd, mit dem Wind, der Regung des anderen Körpers nicht klarkommen. Balance verlierend nur durch die Luft pendeln können.

Sachte hebt er seine Hand an. Greift an jene Stelle, an der er den Faden erdenkt. Kann diesen nicht auffangend erkennen. Als er dann jedoch zugreift, merkt er sofort, dass es die richtige Stelle war.

Erleichtert dreht er sich zur Seite, steigt aus seinem Bett und geht zum Fenster. Reißt dieses auf und setzt das Tier letztendlich außerhalb auf dem Fensterbrett ab. Scheint entspannt. Schmeißt das Fenster jedoch sofort wieder in eine schmetternde Schließung und sich verkrampfend, verspürt er eine Gänsehaut und wie diese seinen Körper umfährt.
Wie er diese Viecher hasst. Jedoch ist seine ruhige Ader in dieser Situation ein wahrer Glücksgriff gewesen. Panik und wirres umher schlagen von Händen, hätte möglicherweise nur dafür gesorgt, dass er die Spinne durchs Zimmer schleudert. Letztendlich Anhang verliert, wo diese ist. Von daher in einer leichten Freude gelegen, ist er froh, sie ausgesperrt zu haben.

Sofort fällt sein Adrenalinspiegel herab, welchen er so gut in Wage halten konnte. Seine Augen fallen leicht zusammen. Er spürt, wie müde er doch noch immer ist. Trotz der Tatsache, dass er eben aus dem Schlaf gerissen wurde. Von diesem Kitzeln. Sich schüttelnd, will er dieses Gefühl vergessen, denn nachdem er weiß, wo dieses seinen Ursprung hatte, ist es nicht mehr so toll. Wobei er dies von Anfang an nicht als etwas Derartiges betitelt hätte.

Als sich plötzlich ein Schlüssel im Schloss dreht und dann die Zimmertür geöffnet wird, verkrampft er abermals. Sogleich wird der Lichtschalter betätigt, das schon gräuliche Spektrum der Betrachtung beendet.
Seinen Augenschein anhebend zuckt auch er zusammen. Hongjoong. Hat wohl nicht mit seinem besten Freund gerechnet, wenn das Zimmer doch so dunkel ist. Und noch weniger damit, dass dieser sogar mitten im Raum verweilend wie aufgestellt und nie abgeholt erscheint.

Wooyoung spürt wie ein zartes Verlangen in ihm aufkocht und gehend dem erhitzen Überkochen entspringen möchte. Er will ihn anrennen oder eher umrennen, auf jeden Fall umarmen. In seine schlaff müden Arme einer Körperkontakt fördernden Geste ziehen. Kann dies jedoch nicht.

Weiß nicht, wie es um ihnen steht. Was passiert ist. Wie der Ältere sich fühlt. Was mit diesem passiert ist, dass er schon länger nicht mehr schlafend in diesem Zimmer war oder allgemein seine Anwesenheit bereithielt.
Die Tür schließend scheint Hongjoong beruhigt und wohl bereit, mit dieser Situation umzugehen.
„Na? Alles gut, du siehst mich so versteinert an."

„Wo warst du solange?"

Fast drei Tage. Geschwiegen. Sich nichts daraus gemacht. Es nicht geändert. Hingenommen. Weiß nicht wie er es angehen soll. Wie er den Älteren ansehen, berühren oder nähertreten kann, ohne eine Grenze zu überschreiten. Welche dieser in den letzten Tagen möglicherweise für sich gezogen hatte.

bad words. | woosan  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt