Kapitel 1

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"Denkt daran, ich bin morgen nicht da! Ihr habt aber einen Arbeitsauftrag den ich bereits eurem Vertretungslehrer, Herr Stone, ins Fach gelegt habe." Ein Stöhnen ging durch die Klasse. Ich verhielt mich wie immer weiterhin still. Ich mag Menschen nicht besonders und ich versuchte erst gar nicht es zu verstecken geschweige denn die Sympathie meiner Klassenkameraden zu gewinnen. Der Schulgong erlöste mich endlich und wie immer packte ich schnell zusammen und verließ als erstes das Klassenzimmer. Ich brauchte auf niemanden warten.
Ich meine, ich habe eh keine Freunde also warum sollte ich warten? Langsam schlenderte ich durch den Flur und blieb vor meinem Spind stehen. Na toll ich hab meinen Schlüssel noch im Klassenzimmer... Verdammt! Langsam Stiefelte ich in Richtung des Klassenzimmers. Innerlich betete ich aber das Herr Layer noch anwesend war oder das Klassenzimmer offen stand. Sonst müsste ich auch noch einen Lehrer suchen der die Güte hätte mir aufzuschließen.

Ein bisschen in Eile hastete ich nun doch die restlichen Meter zum Klassenzimmer und VERDAMMT, es ist zu... Scheiße, realisierte ich gerade. Heute ist Donnerstag, das heißt meine Mutter kommt früh nach Hause. Oh nein, oh nein, oh nein, Scheiße! Wenn ich nicht pünktlich kam um zu kochen gibt es Stress und das ist noch milde ausgedrückt. Sie hasst Unzuverlässigkeit, Unpünktlichkeit und halt alles an mir. Verflucht warum musste das ganze unbedingt heute passieren? Ich hatte so schon Mühe die Hämatome zu verdecken, welche aber zum Glück gerade wieder verblassten. Panisch lief ich vor dem Zimmer auf und ab überlegte, welche Möglichkeiten ich hätte...

1.Warten bis jemand kommt, das würde aber zu lange dauernd wenn ich Pech hätte bis zum Ende der Mittagspause.
2. Ohne Schlüssel nach Hause gehen, aber dann komm ich nicht ins Haus und in die Wohnung erst Recht nicht und durch mein Fenster klettern bei helligtem Tageslicht wäre zu Riskant.
3. Zum Lehrerzimmer und einen Lehrer fragen ob er aufschließt...

Das ist es! Sofort ließ ich meine Jacke vor der Verschlossenen Tür fallen und rannte los. Wie ein irrer rannte ich durch den verlassenen Flur, wollte gerade um die nächste Ecke zur Treppe sprinten, als eine feste Hand an meiner Schulter mich aufhielt. Ich fiel fast auf die Fresse von dem Abrupten Stopp, "Im Flur wird nicht gerannt Loui!" Warum genau jetzt die Steinmeier? Fluchte ich innerlich: "Ja Frau Steinmeier, es tut mir Leid. Es kommt nicht wieder vor." Ich wollte gerade weiter gehen, doch sie ließ mich nicht los: "Wieso hast du es denn so eilig?" Digga das geht Sie doch nichts an, dachte ich.
Durch zusammengebissene Zähnen erwiderte ich jedoch schlussendlich: "Ich habe meinen Schlüssel im Klassenraum vergessen und muss schnell machen sonst verpasse ich meinen Bus" ,beantwortete ich halb ehrlich ihre Frage.
"Aha, willst du mich denn nicht höflich bitten dir aufzuschließen?" Sie schaute mich abschätzend und verhasst an. Sie mochte mich nicht, sie mochte niemanden so wirklich, doch das beruhte auf Gegenseitigkeit.
"Könnten Sie mir vielleicht das Klassenzimmer aufschließen?" ,fragte ich so Höflich ich konnte und es fiel mir sehr schwer. Sie jedoch grinste gehässig: "Schon aber wenn du mir den Satz nochmal auf Französisch sagen könntest würde ich es ernsthaft in Erwägung ziehen deiner bitte nach zu kommen."

Ich hasste sie, ich bin schon immer schlecht in Französisch gewesen. Tatsache wäre ich einmal fast sitzen geblieben wegen diesem Fach. Scheiße man aber abhauen konnte ich nicht sonst hämmerte es erstens fett nachsitzen, zweitens musste ich einen neuen Lehrer suchen und drittens hielt sie mich immer noch an der Schulter fest. Es schmerzte sehr, weil ich dort einen fetten blauen Fleck hatte. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und  überlegte Angestrengt, welche Vokabeln das waren.
"Das sind Vokabeln aus der 6ten Klasse! Loui ich bitte dich, streng dich an." Ja man mir egal ich hab andere, wichtigere Probleme.
Nachdenklich biss ich mir auf die Lippen. "Est-ce que vous pouvez ouvrier la salle de classe pour moi, S'il vous plait Madame Steinmeier?" Sie sah säuerlich zu mir, sie wollte dass ich scheiter, der hatte ich es gezeigt. 'BOOM BITCH' meldete sich da sogar meine innere Bitch "Oui" sagte sie nur und lief durch den Gang und schloss das Klassenzimmer auf. Ich musste mir ein selbstgefälliges Grinsen sehr stark unterdrücken. "Merci Madame" ich rannte zu meinem Platz und fand meinen Schlüssel auf dem Boden liegend vor.

He's my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt