Kapitel 7

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Zitternd betrat ich das Gebäude, Herr Lansch folgte mir nur mit einem Meter Abstand in das Gebäude. Der Unterschied zu vorhin war, dieses mal zitterte ich nicht vor kälte sondern vor Nervosität oder sogar Angst?
Herr Stone hatte keinen Unterricht mehr, war aber trotzdem noch in der Schule wie Herr Lansch es mir erzählt hatte während der Fahrt. Er bereitete meistens seinen Unterricht um diese Zeit im Lehrerzimmer vor.
Herr Lansch hatte mir auf der Fahrt viel über Herr Stone erzählt, vielleicht wollte er mir klar machen dass Herr Stone auch nur ein Mensch war, doch die Sachen die mir Lansch erzählte machten meine Angst teils noch schlimmer als davor oder verwirrten mich einfach nur komplett.

Dennoch erzählte mir Lansch auch, dass er selten jemanden gesehen hatte der so für seinen Job lebte wie Herr Stone. Er selber war in Herr Stones Alter schon nicht mehr so begeistert gewesen, er meinte das Referendariat war schon nicht so lustig für ihn gewesen, inzwischen hatte er sich seinem Schicksal jedoch gestellt. Das kann man ihm auch nicht verübeln. Kinder sind Arschlöcher vor allem Teenies, wie schon gesagt.
Herr Lansch und Herr Stone kannten sich schon. Lansch hatte nämlich sein Referendariat an der Schule gemacht, wo Herr Stone damals im gleichen Jahr sein Abi gemacht hatte und mit einem streberhaften 1,3er Schnitt bestand.

Wenn Herr Lansch also richtig lag, wäre Stone in sechs Minuten beim Kopierer und würde die Arbeitsblätter ausdrucken, die er für die nächsten Stunden erstellt hatte. Wieso Herr Lansch das ganze wusste ließ ich einfach mal außen vor, die sind Lehrer, bestimmt reden die über so etwas. Vielleicht weil Stone ja auch die Klasse übernommen hatte?

Zusammen liefen wir nun also durch die Schulflure, auch an meinem Spind gingen wir vorbei doch mein Kopf drehte sich nur um eine Person: Herr Stone. Wie schaffte er es nur dass ich mir so einen Kopf machte ihm zu gefallen? Sonst ging mir doch auch alles am Arsch vorbei, warum nicht bei ihm?
Diese Fragen brannten sich förmlich durch meinen Kopf, doch eine Antwort die Plausibel klang, fand ich einfach nicht. Stattdessen fand ich mich nun vor dem Lehrerzimmer wieder.
"Ich schau kurz ob er da ist, warte kurz hier." Zur Bestätigungen nickte ich einmal, machte mich aber auf den Weg zur gegenüber liegenden Wand. An dieser angekommen glitt ich hinunter bis ich im Schneidersitz, mit dem Rücken gepresst zur Wand da saß und meine Finger nervös knetete. Warum hab ich überhaupt zugestimmt mich heute noch bei ihm zu Entschuldigen geschweige denn hier her zu kommen. Der Gang war leer nur eine Lehrerin lief geschäftigt vorbei.

Die Zeit verging schleppend und wüsste ich es nicht besser würde ich sagen ich sitze mindestens seit drei Jahren schon an der Wand und warte auf die beiden Lehrkräfte.
Wenn man vom Teufel spricht, dachte ich mir als Herr Lansch den Gang lang gelaufen kam, im Schlepptau Herr Stone. Schon wieder spürte ich diese Einschüchternde Aura von ihm, doch dieses mal thronte sie bedrohlicher als sonst über mir auf. Schnell stand ich auf, blieb jedoch an der Wand gepresst stehen. Raphael lächelte mir auffordernd zu während Stones Miene undurchdringbar schien. "So meine lieben, ich lass euch dann mal alleine" ,warte nicht sein ernst? Herr Lansch schaute mich unschuldig an und verschwand um die nächste Ecke und ließ mich alleine zurück. So ein Arschloch...

Doch mein Ärger über Raphael wurde schnell durch Angst vor Herr Stone ersetzt. Beschämt sah ich auf seine Schuhe.
So standen wir da, zwischen uns ein Meter Luft. "Ich höre Louis?" Herr Stones Stimme klang weder kalt noch warm. Gleichgültig klang sie nicht aber fordernd auch nicht. Verdammt wie schaffte er es immer und immer wieder mich so aus der Fassung zu bringen? Er hatte drei Wörter gesagt davon war einer mein Name und ich stand zitternd vor ihm. "Ich- Also Ähm..." ,ich schielte kurz zu seinen Augen hoch bereute es aber direkt als ich sein Augenpaar auf meinem spürte. "Es tut mir Leid wegen vorhin, I- Ich hatte nie beabsichtig sie zu verletzten u... und ich weiß auch nicht was mit mir los war. Bitte verzeihen Sie mir einfach diesen dummen Ausrutscher."

He's my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt