Kapitel 6

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Sonntag | Louisa

Blinzelnd schlage ich meine Augen auf und mache sie sofort wieder zu. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass unser Hotelzimmer schwarz eingerichtet war. Langsam öffne ich erneut meine Augen und sehe mich um. Als ich neben mich blicke, bin ich kurz davor los zu schreien. Fuck! Ich schaue unter die Bettdecke und natürlich sind wir beide nackt. Denk nach Lou, denk nach. Und dann erinnere ich mich, ich hatte fantastischen Sex mit diesem göttlichen Adonis neben mir. Natürlich mit dem Hottie von gestern Abend und fuck gleichzeitig dem Clubbesitzer. Ich würde mir am liebsten gegen die Stirn klatschen, tu es aber nicht. Ich werfe nochmals einen Blick unter die Bettdecke, beziehungsweise auf den Körper des Mannes neben mir. Mamma mia, dieser Kerl. Dann fällt mein Blick auf die Uhr an seinem Nachttisch und ich reiße die Augen auf. Vorsichtig steige ich aus dem Bett, sammle meine Kleidung ein und schleiche aus dem Schlafzimmer. Immerhin sehe ich den Typen eh nie wieder, denke ich. Dann ziehe ich mich schnell an. Mein Höschen kann ich leider nicht finden. Wo ist das nur? Und dann erinnere ich mich, wir hatten Sex in seinem Büro unten im Club. Dort liegt es noch. Irgendetwas war noch, nur ich kann mich nicht erinnern was es war.
Ich suche die Tür und verlasse dann die Wohnung. Ich laufe einige Meter und rufe mir dann ein Taxi. Dann nehme ich mein Handy um Bella anzurufen. „Hey, wo bist du? Wir müssen bald zum Flughafen", möchte sie gleich wissen. „Ich bin auf dem Weg zum Hotel, kannst du unten warten ich hab nicht mehr genug Bargeld dabei", erkläre ich ihr. Sie stimmt zu und legt danach auf.
Als ich mit dem Taxi am Hotel ankomme, sehe ich Bella bereits davor warten. Sie bezahlt den Fahrer und widmet sich dann mir zu. „Heiße Nacht gehabt?", grinst sie frech. „Offensichtlich nur hab ich auch leider ein kleinen Filmriss", informiere ich meine beste Freundin. Diese lacht mich erstmal aus. „Da hast du nach Ewigkeit wieder guten Sex und kannst dich nicht erinnern?", fragt sie und muss sich ein Grinsen verkneifen. „So ist das nicht. Ich kann mich erinnern wie wir es zuerst im Büro und später im Bett getrieben haben. Irgendwie hab ich das Gefühl, da war mehr als nur Sex. So als ob ich etwas ausschlaggebendes vergessen habe". Bella nickt verstehend „Ich bin mir sicher du wirst dich wieder daran erinnern, sobald du nicht mehr so im Stress bist. Und jetzt zieh dich um unser Taxi kommt in 15 min. Wir wollen unseren Flug doch nicht verpassen", mit diesen Worten drückt sie mir meinen Trolley in die Hand und schiebt mich Richtung Hoteleingang. Auf einer der Toiletten ziehe ich mir frische Unterwäsche, eine Leggings sowie Top und meine Espadrilles an. Bella hat recht, während des Fluges habe ich genügend Zeit um mir Gedanken über letzte Nacht zu machen. Trotzdem überlege ich kurz ob wir verhütet haben. Daran erinnere ich mich, dass ist schon mal gut. Ich räume meine anderen Sachen zurück in den Koffer und gehe dann nach draußen zu Bella. „Los komm das Taxi ist da", informiert sie mich und ich nicke. Der Fahrer räumt unsere Koffer ein und fährt uns dann zum Flughafen.
Sobald wir im Flieger sitzen entspanne ich mich etwas und versuche meine Augen zu schließen. Langsam merke ich die Aktivitäten der letzten Nacht. Oh Gott dieser Mann wusste genau, was er machen musste, um den richtigen Punkt zu treffen. Ich bemerke allmählich die Müdigkeit und schlafe mit Gedanken an gestern Abend ein.
„Aufstehen Süße, wir laden gleich", weckt mich Bella. „Danke", lächle ich sie an. „Alles gut? Kannst du dich erinnern?", erkundigt sie sich bei mir. „Naja ich erinnere mich an seinem Namen und weiß, dass er der Boss vom Club war. Die Nacht war großartig, immerhin tut mir alles weh und trotzdem habe ich das Gefühl da wäre noch etwas", erzähle ich ihr und sehe sie dabei an. „Soso du hast dir den Besitzer geklärt. Wie heißt er?", möchte sie wissen. „Rafael", antworte ich ihr. Sie grinst mich an und wackelt mit den Augenbrauen „Heiß, ein Spanier". Ich verdrehe nur die Augen und konzentriere mich auf die Landung.
Nach unserem Flug verabschieden wir uns und nehmen getrennt ein Taxi. „Und vergiss nicht, Noah ordentlich deine Meinung zu geigen", erinnert sie mich und drückt mich nochmals. „Mach ich", zwinkere ich und steige ins Taxi.

Nun stehe ich vor Noah's Haus. Ich hole tief Luft und schließe dann die Tür auf. Sein Auto steht in der Einfahrt, das heißt er muss zuhause sein. Ich betrete das Haus, stelle meinen Koffer ab und lege den Schlüssel auf die Kommode. Ich höre Stimmen aus dem Esszimmer. „Liebling? Bist du zurück?", ruft mich Noah und kommt um die Ecke. Ich verdrehe bei diesem Kosenamen die Augen. Er lächelt und begrüßt mich mit einem Kuss auf die Wange. „Komm wir haben Besuch", erklärt er und nimmt meine Hand, um mich ins Esszimmer zu führen. Ich fass es nicht, dieser Typ macht weiter, obwohl er nebenbei eine Andere vögelt. Wie kann er nur jeden Tag in den Spiegel schauen.
Im Esszimmer angekommen bin ich überrascht, denn sowohl seine als auch meine Eltern befinden sich dort. „Hallo Louisa", begrüßen mich Noah's Eltern Henry und Charlotte kühl. Ja, die beiden sind nicht so begeistert von mir. Denn ich bin ja keine tüchtig Geschäftsfrau, sondern eine einfach Sekretärin und nur hinter dem Geld her. Ich nicke Henry und Charlotte freundlich zu. „Ciao Mio figlio", werde ich herzlich von meinen Eltern begrüßt. Ich umarme sie. „Setz dich doch Liebling", bittet mich Noah und gibt mir ein Glas Sekt in die Hand. Wir stoßen gemeinsam mit unseren Eltern an. Während Noah sich mit seinen Eltern unterhält, wende ich mich meinen Eltern zu. „Wie war Las Vegas?", möchte Mama wissen. „Bella und ich hatten viel Spaß. Es war schön", erzähle ich Beiden. Sie lächeln mich an. „Mio figlio, weißt du warum uns Noah hierher bestellt hat?", möchte mein Papa wissen. Ich sehe zu Noah, der noch mit seinen Eltern spricht. „No. Ich wollte eigentlich mit Noah etwas wichtiges besprechen", erkläre ich. „Was ist los? Bist du schwanger?", möchte mein Papa wissen und macht große Augen. Ob aus Freude oder Entsetzen weiß ich nicht. Mein Papa kann Noah nicht do richtig leiden. „Oh dio no, Papa!", entsetzt sehe ich ihn an. „Liebling", Noah sieht mich an und ich drehe mich zu ihm. „Wie du weißt sind wir seid fast 2 Jahren ein Paar. Wir beide sind ein tolles Team und ich weiß mit dir an meiner Seite habe ich die beste Unterstützung. Deshalb möchte ich den nächsten Schritt mit dir eingehen. Louisa Russo, möchtest du mich heiraten?", fragt mich Noah und geht vor mir auf dir Knie. Ich reiße entsetzt meine Augen auf und meinen Papa höre ich leise knurren. „No", sage ich laut. Schockiert sehen mich Henry und Charlotte an. „Was?", möchte Noah wissen. „Wie kannst du es wagen unserem Sohn eine Absage zu geben", wütend sieht mich Henry an. „Du würdest nie so einen tollen Mann finden, der dir gleichzeitig so einen tollen Lebensstil ermöglichen kann", fügt Charlotte hinzu und sieht mich aus zusammengekniffenen Augen an. Ich schnaubte genervt aus und sehe meinen Papa warnend an. Dann wende ich mich an Noah
„Ich sagte nein. Wie kannst du es wagen mir einen Antrag zu machen, obwohl du hinter meinen Rücken mit einer Anderen gevögelt hast. Und wag es ja nicht es abzustreiten, denn Bella und ich haben ein Hemd gefunden mit Lippenstiftabdruck. Der war NICHT von mir, weil ich keinen rosa Lippenstift besitze! Und sei ehrlich warst du nur auf einem Meeting oder hast du nebenbei noch ne Andere getroffen? Hab jetzt die Eier und sage die Wahrheit, hier vor deinen Eltern", schreie ich ihn wütend an. Geschockt blicken mich zehn Augenpaare an. Noah schluckt, ehe er zuerst zu seinen und dann zu meinen Eltern sieht. Mein Papa ist verdammt wütend und sieht ihn vernichtend an. „Na schön ich habe dich betrogen. Ist es das was du hören willst? Mensch Lou, du bist verlässlich und eine hübsche Begleitung, aber du verstehst nichts von meinem Business. Du bist nur eine Sekretärin und..", weiter kann er nicht sprechen, da habe ich ihm bereits eine geknallt. Er hält sich seine Wange und sieht mich mit großen Augen an. Seine Mum zieht scharf die Luft ein. „Du bist ein Arschloch, Noah. Ich hätte schon viel früher mit dir Schluss machen sollen. Oder noch besser mich gar nicht erst auf dich einlassen sollen. Und du hättest dir von Anfang an eine Geschäftsfrau suchen und mich damals einfach in Ruhe lassen sollen. Ach und nur damit du's weißt, ich hatte keinen einzigen Orgsmus in den letzten 1,5 Jahren Beziehung. Ich hoffe du konntest deiner Ollen mit deinem Mikroschwanz einen Höhepunkt bescheren. Denn ich hatte in Las Vegas, das Vergnügen mit einem Mann. Dieser war ein purer Gott und wusste wie man richtig vögelt. Was man bei dir nicht behaupten kann. Ich werde meine Sachen packen und will dich nie wieder sehen!". Wütend gehe ich nach oben ins Schlafzimmer. Dort laufe ich wütend im Raum auf und ab. „Mio figlio", meine Mama steht im Türrahmen und sieht mich mitfühlend an. „Scusa (Entschuldige). Wirklich, es tut mir leid. Das hättet ihr nicht mit anhören müssen, Mama. Ich weiß wie sehr du dir einen Mann an meiner Seite wünscht, denn ich irgendwann heirate und das alles", ich bin den Tränen nahe. Mama kommt auf mich zu und nimmt mich in die Arme. Tröstend streichelt sie mir über den Rücken „Lou, wir wollen einen Mann der dich glücklich macht und nicht so einen wie Noah. Wir dachten nur du liebst ihn und bist glücklich mit ihm. Aber als richtigen Schwiegersohn haben wir ihn nie wirklich gesehen. Es tut uns leid, dass wir nicht bemerkt haben wie unglücklich du warst. Obwohl ich die letzten Mal die Vermutung hatte, immerhin war dein Strahlen verschwunden", erzählt sie und lächelt mich aufmunternd an. „Was für ein Strahlen?", frage ich sie leicht verwirrt. „Das Strahlen in deinen Augen, mio figlio. Aber heute habe ich wieder das Funkeln darin erkennen können, als du von dem Mann aus Las Vegas gesprochen hast", zwinkert mich Mama an. „Oh Gott Mama", ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen. Mama nickt Richtung meiner Sachen und ich lächle sie an. „Einen Teil meiner Kleidung bekomme ich in meine zwei Koffer, den Rest muss ich wann anders holen". Gerade als wir beide Koffer schließen wollen, hören wir die Klingel. „Wenn das jetzt seine Olle ist muss ich ihn verprügeln", spreche ich genervt aus. Dann vernehme ich laute Stimmen. „Wer sind sie?", höre ich Noah fragen. Ich laufe gefolgt von Mama, die Treppe runter und bleibe auf halben Weg stehen. „Du bist der Lappen, der er nicht schafft einer so unglaublichen Frau wie Lou einen Höhepunkt zu bescheren. Du bist eine Lachnummer und eine Schande für die Männerwelt", spricht Rafael Noah an. „Shit", flüstere ich und laufe die restlichen Stufen nach unten. Rafael steht vor Noah, sowohl mein Papa als auch Noah's Eltern sehen zwischen beide hin und her. „Rafael, was machst du hier? Und woher wusstest du das ich hier bin?", möchte ich wissen. Rafael scheint mich nun auch bemerkt zu haben und sieht mich an. „Mi amore, du hast dich aus dem Bett geschlichen. Ich war wenig erfreut aufzuwachen und zu sehen, dass meine Ehefrau nicht mehr neben mir liegt", erklärt er. „Ehefrau? Was bist du nur für eine? Du fährst nach Vegas und heiratest offensichtlich betrunken. Du bist eine Schlampe und ich bin sehr froh, dich mit Sarah betrogen zu haben", herablassend sieht Noah zu mir. „Du elendiger... ", fauche ich Noah an, werde aber von Rafael unterbrochen und zur Seite geschoben. Er ist viel breiter und größer als Noah. „Ich würde an deiner Stelle aufpassen oder noch besser die Klappe halten. Du hast keine Ahnung mit wem du dich anlegst", knurrt er ihn wütend an. „Ach bist du etwa der Präsident von Amerika? Soweit ich weiß nicht. Ich habe viele und vor allem hoch angesehene Kontakte", provoziert Noah weiter. Ich wünsche mir sehr, dass Rafael ihm eine verpasst ansonsten werde ich das übernehmen. „Spitz deine Lauscher du Lappen. Ich bin Rafael Santos und mit mir und meiner Familie legt sich keiner an. Verstanden?", möchte er nun von Noah wissen. Diesem ist die Farbe aus dem Gesicht gewichen in nickt nur noch. Was ist los? Ist doch nur ein Name oder? Ich sehe verwirrt zu Noah, seinen Eltern die genauso fassungslos aussehen und dann blicke ich zu meinen Eltern. Mama steht neben Papa und dieser grinst Rafael an. Was? Wieso grinst er? „Mi amor du packst deine Sachen und dann gehen wir. Deine Eltern können auch mit, ich habe ein Haus gemietet", erklärt er und sieht mir in die Augen. „Ich hab bereits zwei Koffer gepackt, den Rest hol ich die Tage ab. Wir fahren mit dir, aber nur damit du das ganze erklärst. Ich meine "Ehefrau", wie kam es dazu?", ungläubig sehe ich ihn an. „Später Tesoro und jetzt holen wir deine Koffer. Den Rest werden zwei meiner Männer morgen abholen", damit nimmt er meine Hand und geht mit mir nach oben. Bei der Hälfte, dreht er sich um „Mr. und Mrs. Russo warten sie doch im Auto, wir sind gleich fertig". Papa nickt und nimmt meine Mama bei der Hand. Beide verlassen das Haus und Rafael geht mit mir die Koffer holen. Ich schließe beide und er trägt diese nach unten. Ich nehme meinen Trolley der noch immer bei der Haustüre steht und beachte Noah keines Blickes mehr. Aber dafür wird mir, nachdem die Tür hinter uns ins Schloss fällt, eins bewusst: ich bin verheiratet - mit einem völlig Fremden. Fuck!

Night King & his Queen - plötzlich verheiratet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt