Kapitel 20

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Montag | Rafael

Seit knapp 2 Tagen, denke ich, sitze ich hier fest gebunden und das alles nur ein Trick war und ich darauf reingefallen bin. Der Drecksack wollte nie Lou, sondern mich und er hat sein Ziel erreicht. Trotzdem ist er zu feige um sich zu zeigen. Ich sitze in einem kleinen Raum, ähnlich einer Zelle. Die Tür aus Metall hat eine Klappe, durch die man mir Wasser und Brot gibt. Ich bin wütend und gleichzeitig mache ich mir Sorgen, um Lou. Ich hoffe sehr, dass meine Männer auf sie acht geben. Und das es Ethan gut geht, das letzte was ich gesehen habe, bevor man mir die Augen verbunden hat, war wie er bewusstlos im Graben lag.

Louisa

Ich bin müde und fühle mich leer. Nie hätte ich gedacht, so eine Sorge miterleben zu müssen. Rico hat gestern tatsächlich noch Ethan finden können. Dieser war jedoch stark verletzt und muss sich ausruhen. Er war bisher noch nicht ansprechbar. Bella macht sich deshalb große Sorgen. Das ist auch der Grund, weshalb ich sie zu ihm geschickt habe. Lexi ist noch hier und auch einige von Rafa's Männer. Natürlich auch mein Bodyguard Tim. Der Club ist vorübergehend geschlossen, denn dafür habe ich aktuell keinen Nerv. Den Mitarbeitern habe ich es als spontanen Betriebsurlaub verkauft.
Das Klingeln meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken. Kurz läuft es mir kalt den Rücken runter, da ich im ersten Moment denke, der Entführer von Rafa ist es. Doch der Name meines Papa's leuchtet auf. Ich atme tief ein und aus, dann erst nehme ich den Anruf entgegen. „Ciao papà“, begrüße ich ihn und versuche mir meine Traurigkeit nicht anmerken zu lassen. „Ciao mio figlio“, höre ich die angenehme Stimme meines Vaters und bekomme Tränen in den Augen. „Was bedrückt dich, mio figlio?“, erkundigt er sich sanft und das ist der Grund wieso mir nun die Tränen über die Wangen fließen. „Tutto è bene (Alles ist gut)“, beruhigt er mich. Nachdem mein Papa gewartet hat, bis ich mich wieder gefasst habe, erzähle ich ihm von den letzten Tagen und somit von Rafael's Entführung. „Papa, ich kann das nicht. Auch wenn es bisher noch keiner gesagt hat, sehe ich es in ihren Gesichtern. Ich als Frau vom Boss, soll sie leiten und das ohne Erfahrung“, ein Schniefen entkommt mir. „Mio figlio, du bist eine starke Frau und ich weiß, dass du das kannst. Und du darfst niemals vergessen, du bist nicht allein. Sobald dieser Ethan fit ist, wird er dir als rechte Hand von Rafael zur Seite stehen. Wenn du willst kommen deine Mutter und ich zu dir“, erklärt er und macht mir damit etwas Mut. „Wenn es euch keine Umstände macht, würde ich mich freuen, wenn ihr zur seelischen Unterstützung kommen könntet. Ich lasse euch den Jet zukommen“, teile ich ihm mit und mache mir gleich eine Notiz. „Und vielleicht solltest du Rafael's Vater beziehungsweise seine Eltern benachrichtigen“, schlägt Papa vor und ich habe bereits darüber nachgedacht. Nur weiß ich nicht, ob diese bereits von mir wissen und bin deshalb etwas verunsichert. „Werd ich machen“, stimme ich trotzdem zu. „OK, dann meldest du dich bei uns wegen dem Jet und in wenigen Tagen sind wir bei dir“. Ein kleines Lächeln schleicht sich, dass erste Mal in den letzten Tagen, in mein Gesicht. „Grazie papà. Gib Mama einen Kuss. Ich melde mich bei euch“, dann verabschieden wir uns voneinander und legen auf.
Kaum habe ich aufgelegt, öffnet sich die Haustür und Bella stürmt herein. „Er ist wach“, informiert sie mich und schenkt mir ein kleines Lächeln. Ich bin erleichtert, dass es zumindest Ethan gut geht. „Ich besuche ihn morgen. Sei für ihn da und zudem braucht er seine Ruhe“, erkläre ich, woraufhin Bella den Kopf schüttelt. „Ich bin hier, weil Ethan mit dir sprechen will. Also los“. Ich nicke nur, nehme meine Handtasche und den Schlüssel. Dann folge ich ihr aus dem Haus und ins Auto. Tim fährt uns in Krankenhaus.

Nach dem Klopfen, betrete ich das Krankenzimmer von Ethan, während Bella davor wartet. „Hi, wie geht's dir?“, frage ich ihn und laufe auf sein Bett zu. Wenn ich ihn so sehe, hoffe ich einfach, dass wir Rafa schnell finden. „Die Schmerzmittel machen es erträglich. Lou, mach dir keine Sorgen. Wir finden Rafael und er hält mehr aus als ich“,erklärt er und drückt meine Hand. „Es ist nur, ich bin diese Situation nicht gewöhnt. Ich mache mir Sorgen um ihn und weiß überhaupt nicht was ich tun soll. Ich kann keine Mafia leiten, aber genau das wollen alle. Sie haben keinen Boss und alles geht drunter und drüber. Rico gibt sein bestes aber trotzdem fehlt sozusagen ein Anführer“, erkläre ich und bin den Tränen erneut nahe. „Beruhige dich. Ich werde Pablo, Rafa's Vater kontaktieren und sobald ich kann unterstütze ich dich vor Ort. Bis dahin, kannst du mich telefonisch immer erreichen, ok?“, schlägt er vor und sieht mich aufmunternd an. „Danke, Ethan. Ich schicke meinen Eltern den Jet. Sie werden mich besuchen und als seelische Stütze dienen“, teile ich ihm, worauf er verstehen nickt. „Kannst du dich an etwas erinnern?“, möchte ich danach wissen. „Tja wir hatten eine Spur und wollten dieser nach gehen. Plötzlich wurden wir von mehreren Fahrzeugen gerammt und man schoss uns in die hinteren Reifen. Wir konnten nicht schnell genug reagieren. Sie haben uns aus dem Auto gezerrt, mich verprügelt und Rafa mit genommen“, zum Schluss senkt er seinen Kopf und wirkt nachdenklich. „Mach dir keine Vorwürfe, Ethan“. Ich merke, dass Ethan aufgrund der Medikamente, mit seiner Müdigkeit zu kämpfen hat und beschließe deshalb ihm seine verdiente Ruhe zu geben. „Ruh dich aus und werd wieder gesund“, erkläre ich und verlasse dann sein Krankenzimmer. Davor wartet Bella und steht auf. Ich umarme sie und drücke sie fest an mich. „Tut mir leid, dass ich die letzten Tage etwas abwesend war“, entschuldige ich mich bei ihr. „Mach dir kein Kopf, das versteh ich doch“, teilt sie mir mit. Ich verabschiede mich von ihr und steige draußen in mein Auto und lasse mich in die Zentrale fahren. Ich kann mich nicht länger vor dieser Verantwortung drücken. Ich muss mich dieser nun stellen und darauf vertrauen, dass alles gut wird. Tim parkt das Auto vor dem Gebäude. Tief atme ich ein, ehe ich aus dem Auto steige und die Lagerhalle betrete. Auf in den Kampf, Lou.

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Ich hab jetzt dann 2 Wochen Urlaub und werde mich bemühen, dass mehr von mir kommt und ihr mit Kapiteln versorgt werdet.

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Night King & his Queen - plötzlich verheiratet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt