Kapitel 15

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Donnerstag | Louisa

In den letzten Tagen hatten wir einiges zu tun. Wir haben viel gearbeitet und unseren Umzug geplant. Jedoch hat Rafael im Moment so viel zu tun, in seinem Nebengeschäft, dass wir uns meist nur vormittags und dann erst wieder abends sehen. Das ist auch der Grund, warum mich heute Lexi unterstützt, anstatt Rafa. Lexi und ich haben uns mittlerweile gut angefreundet. Sie ist eine tolle Person und ich freu mich sehr, dass sie mich heute unterstützt. Auch die Arbeit im Club macht mit ihr doppelt so viel Spaß. Wir sind in der Stadt verabredet, um zusammen zu frühstücken und dann etwas Dekoration für das neue Haus zu kaufen. Rafa überlässt mir da freie Hand. Unsere Möbel haben wir bereits am Wochenende ausgesucht, diese wurden zum Teil gestern geliefert. Am Samstag wollen wir ins Haus ziehen und hoffen, dass der Rest pünktlich eintrifft. Zu meiner Freude hat sich Bella angekündigt und besucht uns bereits am Sonntag, um mich ebenfalls beim Einrichten zu unterstützen. Ich freue mich darauf, dass Bella und Lexi sich kennen lernen.
Gerade betrete ich das Café, natürlich in Begleitung eines Gorillas und setze mich zu Lexi an den Tisch. „Hey du", begrüßt sie mich fröhlich. „Hi, wie geht's dir?", möchte ich wissen und lasse meinen Blick kurz durch das kleine Café schweifen. „Sehr gut und dir?". „Auch, hab nur Hunger", wir fangen beide an zu lachen. „Hallo, was darf ich den Damen bringen?", der Kellner begrüßt uns und wirft uns ein freches Grinsen zu. Innerlich verdrehe ich die Augen. Dadurch, dass Rafa momentan ziemlich viel Arbeit, beziehungsweise Probleme mit seiner Mafia hat, haben wir es noch immer nicht geschafft unsere Eheringe zu kaufen. „Ich nehme den Karamell Cappuccino und das French Toast", höre ich Lexi bestellen. „Ähm ich nehme einen Latte Macchiato, ein kleines Glas Orangesaft und das Omelett. Danke", bestelle ich und der Kellner nickt, ehe er unseren Tisch verlässt. Ich sehe zu Lexi, welche mich grinsend an sieht. „Was ist?", frage ich sie, da ihr Grinsen etwas unheimlich wird. „Der Kellner wollte eigentlich mit dir noch ne Runde flirten. Aber du hast ihn komplett ignoriert, sein Gesichtsausdruck war ziemlich lustig", erklärt sie mir und ich muss daraufhin etwas Schmunzeln. „Tja, bin halt verheiratet. Auch wenn man es nicht sieht", sage ich etwas enttäuscht. „Rafael hatte immer noch keine Zeit, um mit dir in die Stadt zu fahren?". Ich schüttel verneinend den Kopf. „Das tut mir leid. Momentan läuft der Club super, dafür das Mafia Geschäft nicht so richtig. Es gibt ständig neuen Ärger". „Das weiß ich, Lexi. Ich hoffe nur, dass es bald leichter wird. Oder er sich zumindest mal einen Stunde Zeit nimmt um mit mir nach Ringen zu schauen. Das wollte er immerhin genauso", erkläre ich ihr mein Leid und sie sieht mich mitfühlend an.

Mittlerweile sind Lexi und ich wieder jeder auf dem Heimweg. Wir haben tolle Dekoartikel und auch das ein oder andere neue Kleidungsstück gekauft.
Gerade hält der Gorilla, der mich heute begleitet hat, im Hof und wir steigen aus. „Könntest du die Sachen in die Wohnung tragen? Einfach im Wohnzimmer abstellen, danke", bitte ich Tom. Dieser nickt und nimmt alle Tüten auf einmal. Ich laufe zum Hintereingang des Clubs, da ich noch schnell zu Rafael möchte. Dieser müsste eigentlich im Büro sein, denn sein Auto steht im Hof. Vor seiner Bürotür bleibe ich stehen, diesmal steht keiner seiner Männer davor. Deshalb öffne ich schwungvoll die Türe und erstarre. Ich möchte die Türe sofort schließen, da ich denke Ethan bei einer seiner Quickies zu stören. Doch mir fällt beim zweiten Blick auf, dass es sich um Rafael und nicht um Ethan handelt. Vor diesem Sitz auf der Arbeitsfläche eine Frau mit langen Haaren, sie sieht von hinten bereits bildhübsch aus. „Stör ich?", knurre ich. Die Frau dreht sich zu mir, wirft dabei ihre Haare nach hinten und sieht mich von oben bis unten an. „Ehrlich gesagt ja. Also wenn du wieder verschwinden könntest. Wir möchten etwas besprechen", zum Schluss zwinkert dieses Weib mich allen ernstes an. Ich koche bereits vor Wut. Rafa möchte sich einmischen, wird aber von mir unterbrochen. „Was soll der Mist, Rafa? Und du Schlampe verpisst dich von meinem Mann und verlässt ganz schnell diesen Club, bevor ich dich eigenhändig an den Haaren herausziehen werde", schreie ich zum Schluss und sie sieht mich mit großen Augen. „Wie hast du mich genannt?", höre ich sie kreischen. „Ich bin mir sicher du hast mich ganz genau verstanden. Aber ich kann es gern wiederholen: Schlampe. Kleine dreckige, sich an verheiratete Männer, ran machende Schlampe". Wütend spring sie vom Tisch und stürmt auf mich zu. Noch bevor sie sich auf mich stürzen kann, hole ich aus und boxe ihr ins Gesicht. Tja nicht mit mir. Mein Papa war früher der Meinung ich brauche eine Sportart, in der ich mich selbst verteidigen kann, deshalb hatte ich Boxunterricht. „Rafael unternimm etwas", spricht diese Bitch und sieht zu meinen Mann. Endlich meldet er sich auch mal zu Wort. „Celine, ich habe dir bereits beim Betreten meines Büros gesagt, dass du hier nichts zu suchen hast. Also wenn du nicht willst, dass dir meine Frau den Ausgang persönlich zeigt solltest du Land gewinnen und vor allem nie wieder her kommen. Ich hatte nie Interesse und werde auch nie Interesse an dir haben". Sie schnappt sich ihre Tasche und läuft mit schnellen Schritten an mir vorbei. Die Tür fällt laut ins Schloss. „Was sollte das, Rafael?", frage ich wütend. Der werte Herr läuft jedoch zu seinem Minikühlschrank, bleibt mir eine Antwort aus und holt ein Kühlpack raus. Damit kommt er auf mich zu und nimmt meine rechte Hand, um diese zu kühlen. Ich reiße meine Hand aus seiner und das Kühlpack gleich mit. „Ich wollte deine Reaktion testen, ob du mir vertraust. Ich wusste du bist mit Tom auf dem Rückweg und auch das du hier rein kommen wirst. Das habe ich auf den Überwachungskamaras gesehen. Celine wollte nicht verschwinden, deshalb war ich umso neugieriger wie du reagieren wirst", erklärt er und sieht mich stolz an. Genervt verdrehe ich die Augen und drehe mich um. „Mi amor?", höre ich Rafa erneut, weshalb ich mich zu ihm umdrehe. „Ich geh nach oben und räume die Einkäufe weg", gebe ich ihm eine Antwort und verlasse sofort das Büro, ohne das er etwas erwidern kann. Ich weiß gerade nicht, was ich auf diese Aktion hin sagen soll. Ich vertraue ihm, aber warum das Ganze. Ist doch echt unnötig. Kopfschüttelnd öffne ich die Wohnungstür und beginne die Einkäufe aufzuräumen. Ich bestelle mir eine Pizza und warte bis diese geliefert wird. In der Zwischenzeit lasse ich warmes Wasser in die Wanne laufen.
Und so liege ich hier, mit meiner Pizza und entspanne im warmen Badewasser. Im Hintergrund läuft leise, italienische Musik. Ich höre Rafa im Flur. Grinsend lehne ich mich nach hinten, denn er darf schön schmoren. Die Badetür ist abgesperrt und um Essen muss er sich auch selbst kümmern.

Night King & his Queen - plötzlich verheiratet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt