Kapitel 33

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5 Tage später | Louisa

Wieder spüre ich das sanfte Streicheln auf meiner Hand und leichte Küsse, die darauf verteilt werden. Und wieder versuche ich meine Augen zu öffnen, kämpfe gegen die Dunkelheit und habe das Gefühl es diesmal zu schaffen. Ich öffne meine Augen und blinzle leicht, muss dann meine Augen wieder kurz schließen. Der zweite Versuch klappt schon besser und ich kann endlich etwas erkennen. Mein Kopf neigt sich etwas nach links und dort sitzt Rafael. „Hi", mein Hals ist so trocken, dass ich nicht einmal weiß, ob er mich überhaupt hören kann. Also drücke ich gleichzeitig seine Hand. Rafael dreht sein Kopf zu mir und die Überraschung ist ihm ins Gesicht geschrieben. Eine Träne läuft über seine Wange, welche ich mit Mühe, durch meine Hand wegwische. Mein Mann neigt seinem Kopf gegen meine Hand und schließt kurz seine Augen. „Du bist endlich wach, mi amore", flüstert er, als könne er nicht glauben das es wirklich passiert. „Wasser bitte", gebe ich mühsam von mir. Sofort nimmt er sich ein Glas und füllt es mit Wasser. Er hilft mir beim Trinken, sodass ich fast die Hälfte des Glases leere. „Ich hole den Arzt. Bin gleich zurück, mi amore", er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und verschwindet aus dem Zimmer. Mir entgeht jedoch nicht, dass mir Rafael nicht in die Augen sehen kann. Er verheimlicht mir etwas. Ich kann nicht länger darüber nachdenken, denn die Tür öffnet sich und der Arzt, sowie Rafa kommen ins Zimmer. „Hallo Mrs. Santos, mein Name ist Dr. Wilson und ich bin ihr behandelnder Arzt. Ich würde gern ein paar Checks durchführen und mit ihnen sprechen, ok?", erklärt er, nachdem er sich vorgestellt hat. „Ja ok", gebe ich zur Antwort. „Haben Sie Schmerzen?". „Nein, ich fühle mich einfach etwas schlapp. Können Sie mir sagen, was mit meinem Baby ist?", frage ich nach und sehe zuerst zu Dr. Wilson, danach zu Rafael. Ein trauriger Ausdruck bildet sich im Gesicht meines Mannes und auch Dr. Wilson sieht mich mitfühlend an. „Ich verstehe", auch ohne eine Antwort, weiß ich, dass das Baby nicht überlebt hat. „Das Stadium der Schwangerschaft war zu früh, wir konnten leider nichts mehr für ihr Baby tun. Selbst ihr Zustand war sehr kritisch, Mrs Santos, sie lagen in einem künstlichen Koma", erklärt mir Dr. Wilson. Ich nicke und sehe anschließend zu Rafael. „Ich lasse Sie nun allein. Wenn sie etwas brauchen, drücken sie einfach den Knopf und eine Schwester kommt zu ihnen. Ihre Werte sehen gut aus, sie brauchen einfach noch etwas Ruhe um zu Kräften zu kommen". „Danke Dr. Wilson", bedanke ich mich und sehe zu, wie der Arzt das Zimmer verlässt. „Es tut mir leid", teile ich mit brüchiger Stimme mit. „Was? Mi Amore, nichts hat dir leid zu tun", verwirrt und etwas entsetzt sieht er mich an. „Ich habe unsere Baby verloren. Du hattest dich so darauf gefreut, Rafa", ein Schluchzen unterbricht mich beim Reden. Rafael kommt zu mir und nimmt ich in die Arme, sanft streichelt er über meinen Rücken. „Ich bin mittlerweile der Meinung, dass das Schicksal so entschieden hat. Es war noch nicht Zeit für ein Baby. Wir konzentrieren uns jetzt auf uns beide und unsere Ehe". „Ich liebe dich so sehr", sage ich zu ihm und küsse ihn anschließend. „Du weißt gar nicht welche Angst ich um dich hatte. Ich dachte ich verliere auch noch dich. Du hattest einen Herzstillstand und bei Gott, ich bin jedem so unendlich dankbar, dass du hier bist", erklärt er und verliert tatsächlich eine Träne. „Unsere Zeit für ein Baby, die kommt noch. Jetzt werde ich gesund und dann wird geheiratet", teile ich ihm mit und zwinkere. „Da hast du recht, mi vida", stimmt er mir schmunzelnd zu. Rafael legt sich neben mich ins Krankenbett und so kuscheln wir eine Weile. Da ich allerdings noch so müde bin, schlafe ich nach kurzem und durch das Streicheln am Rücken wieder ein.

2 Stunden später

Ich wache auf und blicke mich im Zimmer um. Ich liege alleine im Bett und frage mich wo Rafael hinverschwunden ist. Die Türe meines Zimmers öffnet sich und meine Eltern sowie Rafael's Eltern betreten den Raum. Mein Mutter stürmt sofort auf mich zu und nimmt mich in den Arm, danach ist mein Papa dran. Anschließend nehmen mich auch Lucia und Pablo in den Arm. „Mio figlio, du hast uns so einen Schrecken eingejagt", meine Mama sieht mich besorgt an und streichelt mir fürsorglich über den Kopf. Ich blicke nacheinander jedem ins Gesicht und stelle fest, dass mich jeder so ansieht. „Nun seht mich nicht so an, bitte. Mir geht es gut, ok?", erkläre ich etwas verärgert und schließe kurz die Augen. Traurig sieht meine Mama zu mir. „Tut mir leid. Ich muss die Situation erst einmal verdauen. Ihr habt euch so gefreut und nun", Tränen steigen mir in die Augen. „Mio figlio, du hast keinen Grund dich bei uns zu entschuldigen. Du hast erst erfahren, dass du dein Baby verloren hast. Das du dies erst einmal verarbeiten musst ist verständlich und wir alle werden an seiner Seite sein. Wir sind eine Familie und unterstützen dich. Und irgendwann da kommt der richtige Zeitpunkt und ihr beide bekommt ein wundervolles Baby", beruhigt mich meine Mama und nimmt mich in den Arm. Anschließend gibt mir mein Papa einen Kuss auf den Kopf. „Lasst uns nicht weiter darüber sprechen. Erzählt mir was in den letzten Tagen los war", bitte ich und sehe alle abwartend an.
„Ethan, Bella und Lexi kümmern sich um den Club und haben alles im Griff, mi amore", teilt mir mein Mann mit. Meine Eltern erzählen, dass sie auf der Suche nach einem Haus in der Nähe sind. „Das ist toll. Ich bin mir sicher, ihr werdet etwas tolles finden". Ich freue mich, dass meine Eltern dauerhaft in der Nähe wohnen wollen. Lucia und Pablo erzählen von Los Angeles und das wir sie bald besuchen kommen sollen. „Wir würden uns freuen und Los Angeles wird dir bestimmt gefallen. Rafael kann dir zeigen wo er als Teenager immer war", erzählt Lucia und lächelt mich herzlich an. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile, bis die Besuchszeit vorbei und alle wieder gehen. Alle bis auf mein Mann , dieser kuschelt sich zu mir ins Bett und zusammen Arm in Arm schlafen wir ein.

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Night King & his Queen - plötzlich verheiratet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt