Kapitel 22

956 27 6
                                    

Freitag |Louisa

Es ist nun fast eine Woche vergangen, seid Rafael entführt wurde. Meine Eltern sind seit zwei Tagen bei mir. Ich leite die Firma, sprich die Mafia so gut ich kann. Aber ab heute werde ich zum Glück von Ethan unterstützt. Dieser ist auch seit knapp zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und hilft mir in der Zentrale. Ich habe gestern ein Foto erhalten, auf diesem  Rafa zu erkennen ist, verletzt und müde. Die Spezialisten versuchen alles, um irgendeinen Anhaltspunkt zu finden, nach wen oder wo wir suchen müssen. Zudem werden heute Rafael's Eltern inklusive seiner Schwester in Vegas landen. Ich bin dementsprechend nervös. Ein Kennenlernen habe ich mir unter andern Umständen vorgestellt und vor allem mit Rafael an meiner Seite. Jeden Tag schlafe ich auf seiner Seite des Bettes, um ihn ein Stück näher zu sein.
„Mio figlio, Ethan ist hier und hat deine Schwiegereltern, sowie deine Schwägerin dabei“, informiert mich meine Mama und sieht mich abwartend an. „Ich komme, grazie“, bedanke ich mich. Ich erhebe mich aus dem Schreibtischstuhl und folge ihr. Ich arbeite am liebsten in Rafa's Büro bei uns im Haus. Trotzdem muss ich hin und wieder in die Zentrale. Ich gehe die Treppen, gefolgt von meiner Mama, nach unten und höre bereits Stimmen im Wohnzimmer. Als ich dieses betrete liegt der Blick aller, auf mir. „Hallo“, ich laufe auf Rafael's Eltern zu und reiche ihnen meine Hand. „Ich bin Louisa, Rafael's Frau“, begrüße ich zuerst seine Mutter und danach seinen Vater höflich. „Mi hijo, es tut mir so leid, dass wir uns unter solchen Umständen kennen lernen müssen. Mein Name ist Lucia. Wie geht es dir?“. Bevor ich auf ihre Frage antworten kann unterbricht mich Mister Santos. „Ich bin Pablo, es freut mich dich kennenzulernen. Mein Sohn hat von dir geschwärmt. Und ich bin mir sicher, gemeinsam können wir ihn zurück holen“, erklärt er und sieht mich aufmunternd an. Ich lächel beide an. „Danke, dass ihr hier seid. Mir geht's es den Umständen entsprechend gut. Ich versuche die Mafia so gut es geht zu leiten. Ich habe nur leider keinerlei Erfahrung in diesem Bereich“, teile ich ehrlich mit und setze mich auf das Sofa. „Lou, macht einen hervorragenden Job in der Zentrale. Jeder respektiert sie und unterstützt sie wo er kann“, lobt mich Ethan und schenkt mir ein freundliches Lächeln. Es tut gut dies zu hören und vor allem zu sehen, dass es ihm besser geht. „Das ist gut. Haben wir irgendwelche neuen Informationen?“, möchte Pablo wissen und sieht in die Runde. „Nicht mehr wie ich dir vorhin schon erzählt habe“, antwortet Ethan ihm und Pablo nickt daraufhin .
„Hi“, ein junges hübsches Mädchen, ich schätze sie auf Anfang 20, betritt das Wohnzimmer. Ich erhebe mich und reiche ihr meine Hand. „Ich bin Lou. Du bist bestimmt, Rafael's Schwester?“, erkundige ich mich freundlich. „Die bin ich. Ich heiße Mira, freut mich meine Schwägerin endlich kennen zu lernen“, grinst sie und zieht mich in eine Umarmung. Ich mag Mira schon jetzt, sie ist so offen und strahlt pure Sympathie aus. Lächelnd setzen wir uns zurück zu den anderen.
„Wer hätte einen Grund Rafael zu entführen? Ethan du kennst ihn mit am längsten, kennst du jemanden mit dem er Probleme hatte?“, erkundige ich mich neugierig. „Durch den Job in der Mafia hat man viele Feinde. Aber niemand würde auf die Idee kommen, meinen Sohn zu entführen“, erzählt Lucia und schaut uns alle an. „Lucia hat recht. Trotzdem muss es etwas beziehungsweise jemanden geben den wir übersehen“, erwidert Ethan und sieht nachdenklich aus. „Zeig mir bitte mal das Foto, welches du heute erhalten hast, Caro (Liebes)“, bittet Pablo, worauf ich nicke und das Foto auf dem Handy suche, um es ihm anschließend zu zeigen. „Haben eure Männer schon etwas herausgefunden?“, möchte er wissen, woraufhin ich den Kopf schüttel. „Was denkst du über das Ganze?“, fragt mich Pablo und sieht mich neugierig an. Ich bin etwas überrascht, weshalb ich im ersten Moment gar nicht weiß, was ich sagen soll. Ich blicke zu meinen Eltern, welche mir aufmunternd zu nicken. „Ehrlich gesagt, beschäftigt mich das schon seit Tagen. Das ist auch der Grund, weshalb ich etwas recherchiert habe. Ich denke es muss jemand sein, der Rafael kennt und offensichtlich eine "Rechnung" mit ihm offen hat. Immerhin wird nichts verlangt, wie es bei einer Entführung üblich ist. Doch so ist es nicht, kein Lösegeld - nichts. Was ich weiß ist, dass wir nicht mehr viel Zeit haben. Ich glaube nicht, dass Rafael noch die Kraft hat, lange durchzuhalten. Wir müssen herausfinden wer ihn hat und vor allem wo“, beende ich meine kleinen Rede. „Mir wird immer klarer, weshalb Rafael dich auserwählt hat“, anerkennend sieht Lucia zu mir und schenkt mir ein Lächeln, welches ich erwidere. „Fuck“, entkommt es Ethan und wir alle sehen zu ihm. „Lucia, Pablo, erinnert ihr euch noch an Nico? Er war besessen von Rafael und eifersüchtig auf unsere Freundschaft“, teilt Ethan mit und steht vom Sofa auf. „Wurde er nicht in eine Klinik eingewiesen?“, fragt nun Pablo. Ethan zuckt mit den Schultern und nimmt sich sein Handy. „Ich werde mich darum kümmern, mehr heraus zu finden und melde mich dann“, mit diesen Worten verlässt er das Haus. „Wer ist Nico?“, möchte ich wissen und sehe zwischen Lucia und Pablo hin und her. „Ein alter Freund deines Mannes. Sie gingen gemeinsam auf die High School. Nico war schon immer, sagen wir labil und als dann Ethan in die Stadt kam..Sagen wir so, er wollte Ethan aus dem Weg haben, wurde letztendlich aber eingewiesen“, höre ich Pablo erzählen und sehe geschockt zu ihm und seiner Frau. Danach herrscht Stille zwischen uns allen. „Wie wäre es wenn ich für uns alle koche und wir die Zeit nutzen um uns kennen zu lernen?“, wechselt meine Mama das Thema. Dankbar lächel ich sie an. Auch Bella und Lexi sind von der Idee begeistert. „Das hört sich wunderbar an“, antwortet Lucia und begleitet meine Mama in die Küche. „Wollt ihr eine Führung durch das Haus?“, frage ich an Mira und Pablo gewandt. Mira ist sofort begeistert und erhebt sich.

Knapp zwei Stunden später sitzen wir gemeinsam am Tisch. „So heute gibt's italienische Küche und morgen spanische“, grinst meine Mama und serviert das Essen. Während wir alle auf unser Essen konzentriert sind, wird die Haustür aufgerissen und Ethan stürmt ins Esszimmer.
„Wir haben eine Spur“, erklärt er und ich lasse vor Schreck meine Gabel fallen.

_____________________________________

Bild oben zeigt Mira - Rafael's Schwester 💜

Werden sie Rafael rechtzeitig finden können oder ist es bereits zu spät?

Startet gut ins Wochenende und nicht vergessen - Sonntag ist Muttertag 🌸

Night King & his Queen - plötzlich verheiratet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt