Kapitel 7

2K 63 14
                                    

Sonntag |Rafael

Die Fahrt zu dem Haus, was ich gemietet habe, verläuft still. Ich muss mir ein Schmunzeln verkneifen, als ich an Lou's Frage denke, wie ich sie finden konnte. Offensichtlich hat sie vergessen, dass im Club die Ausweise gecheckt werden. Und sobald ich den Namen wusste, war der Rest ein Kinderspiel. Mit meinem Jet bin ich sofort los, nach Miami. Zum Glück war ich rechtzeitig da und konnte mir diesen Lappen vorknöpfen. Obwohl ich ihm liebend gern eine verpasst hätte, dafür wie er mit Lou gesprochen hatte. Aber gut, morgen ist auch noch ein Tag.
Ich fahre in die Einfahrt des Hauses und höre wie Lou neben, mir scharf die Luft einzieht. „Ein sehr schönes Haus und vielen Dank, dass Sie uns mitgenommen haben“, höre ich die Stimme von Lou's Vater. „Das ist selbstverständlich. Einer meiner Männer holt ihre Sachen. Sie müssen nicht in einem Hotel übernachten, das Haus hier ist groß genug“, erkläre ich und steige dann aus. „Danke“, lächelt mich Lou's Mutter freundlich an. Zu viert betreten wir das Haus und ich sehe wie meine Frau alles betrachtet. „Gefällt es dir?“, frage ich sie und lächle sie an. Sie sieht mir in die Augen und schenkt mir dann ebenfalls ein kleines Lächeln „Es ist schön. Nicht so dunkel wie deine Wohnung in Vegas“. Ich schaue sie erstaunt an und muss erneut schmunzeln. Sie hat recht meine Wohnung ist hauptsächlich in schwarz und grau eingerichtet, im Gegensatz zu diesem Haus. Hier ist es heller, eher alles braun und beige gehalten.
Gerade kommt einer meiner Männer und stellt die Koffer von Lou's Eltern in den Flur. Ich nicke ihm zu und er verschwindet wieder. „Was haltet ihr davon wenn wir erst einmal schlafen. Und morgen in Ruhe reden. OK, mi amor?“, mache ich einen Vorschlag. „Das hört sich gut an. Und eh ich es vergesse mein Name ist Lorenzo und das ist meine Frau Sofia“, erwidert Loronzo freundlich. „Meinen Namen kennen sie bereits, aber ich stelle mich gern nochmal richtig vor. Ich bin Rafael Santos und der Ehemann ihrer bezaubernden Tochter“, höflich gebe ich beiden die Hand und erhalte eine Nicken sowie ein Lächeln von Sofia. „Das Gästezimmer befindet sich oben links die zweite Tür“, erkläre ich den Beiden. „Danke. Gute Nacht“, Sofia und Loronzo verabschieden sich von Lou mit einem Kuss auf die Stirn und gehen dann mit den Koffern die Treppe nach oben. „Möchtest du schlafen gehen, mi amor?“, frage ich meine Frau und streiche ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Hmm“, brummt sie erschöpft. Ich nehme Lou im Brautstil hoch und trage sie ins  Schlafzimmer oben rechts. „Rafael, ich kann auch laufen“, ich schüttel nur amüsiert den Kopf. Im Schlafzimmer angekommen, stelle ich Lou auf die Beine und hole dann ihre Koffer. Sobald ich zurück bin sehe ich sie auf dem Bett sitzen. „Schläfst du hier auch?“, möchte sie wissen und wendet den Blick ab. Ich sehe wie sich ihre Wangen leicht rosa färben. „Natürlich mi amor. Wir haben auch gestern schon zusammen in einem Bett geschlafen, falls du das vergessen haben solltest“, grinse ich und sehe wie ihr Wangen etwas dunkler werden. „Zieh dich um, dort ist die Tür zum Bad. Es war ein anstrengender Tag und wir sollten schlafen“. Sie nickt und nimmt sich Kleidung aus ihrem Koffer, ebenso ihren Kosmetikbeutel und verschwindet im Bad. Ich ziehe mich bis auf die Boxershorts aus und steige ins Bett. Dann nehme ich mir die Fernbedienung und schalte den Fernseher an. Ich zappe durch die Programme und bleibe bei "The King of Queens" hängen. Gerade als ich die Fernbedienung auf den Nachttisch gelegt habe, öffnet sich die Badezimmertür und Lou kommt ins Zimmer. Sie trägt eine kurze Shorts und eine Top beides mit Spitze und aus Satin. Schnell läuft sie zur anderen Bettseite und huscht unter die Decke. Eingekuschelt schaut sie ebenfalls die Serie. Offensichtlich möchte sie nicht kuscheln wie gestern, aber ich nehme es ihr nicht übel. Es war ein Tag voller Ereignisse und morgen werden wir alle davon besprechen. Ich sehe wie ihr die Augen zu fallen und sie sich richtig ins Bett legt. Ihr Gesicht ist mir zu gewandt und ich kann sie betrachten. Meine wunderschöne, aber auch temperamentvolle Frau. Ich schalte den Fernseher aus und lege mich ebenfalls richtig ins Bett. Nur wenige Minuten später rutscht Lou näher und kuschelt sich an meine Brust. Mit einem Arm, an ihrem Rücken, drücke ich sie näher zu mir und streichel sie sanft. So schlafe ich mit meiner Frau im Arm und einem Lächeln ein.

Montag |Louisa

Als ich aufwache fällt mein Blick direkt auf eine Männerbrust. Ich hebe den Kopf leicht und sehe Rafael an. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich diesen Mann geheiratet haben soll. Soweit ich weiß, haben wir den Club nie verlassen. Also gab es keine Hochzeit. Ich hoffe er erzählt ehrlich wie es dazu kam, dass ich seine Frau bin. Vorsichtig hebe ich seinen Arm um mich aus seiner Unklammerung zu befreien und nehme mein Handy zur Hand, welches auf dem Nachttisch liegt. „Shit“, entkommt es mir lauter als gewollt und wecke dadurch Rafael. „Was ist los mi amor?“, möchte er mit seiner rauen, verschlafenen Stimme wissen. Gott wie heiß ist das denn und ehrlich gesagt finde ich den Kosenamen wirklich süß. Konzentriere dich Lou, ermahne ich mich selbst. „Ich muss zur Arbeit und bin schon viel zu spät dran“, erkläre ich und steige aus dem Bett. „Nimm dir frei, wobei du eigentlich keinen Job brauchst, mi amor“, höre ich ihn sagen während ich in meinem Koffer herum wühle. „Das kann ich nicht, ich brauche den Job. Nicht jeder ist ein Clubbesitzer und hat ordentlich Kohle“, gebe ich etwas patzig von mir. „Tesoro, du bist aber die Frau des Clubbesitzers. Melde dich für heute krank“. Rafael steigt aus dem Bett und kommt auf mich zu. Wohl gemerkt nur in Boxershorts gekleidet. Ich spüre schon wieder wie meine Wangen etwas warm werden, weshalb ich den Kopf etwas senke. Rafael hebt mein Kinn etwas an, sodass ich ihn ansehen muss und streicht dann über meine Wange. „Es ist süß, wie sich deine Wangen rosa färben. Melde dich krank, damit wir den Tag heute nutzen können, um alles zu klären. OK?“, schlägt er erneut vor und ich nicke vorsichtig. Ich nehme mein Handy und rufe meinem Chef an, Rafael macht mir deutlich den Anruf auf Lautsprecher zu führen. „Ah Miss Russo. Erinnern Sie sich wieder, dass sie einen Job haben? Es wartet Arbeit auf sie“, höre ich die nervige Stimme meines Bosses. „Mister William, es tut mir leid aber ich bin krank und kann heute nicht kommen“, erkläre ich und hoffe das Telefonat schnell zu beenden. „Ach krank sind sie? Oder haben sie einfach keine Lust ihrem Job nach zu gehen. Wenn das so ist, denken sie daran eine Sekretärin ist schnell gefunden. Wahrscheinlich finde ich sogar jemanden der nicht immer so verklemmt gegenüber meinen Geschäftspartnern ist. Meine Partner wollen etwas hübsches zum ansehen wenn sie in die Firma kommen“. Rafael knurrt wütend und ballt seine Hände zu Fäusten. Ich will diesen Job nicht mehr, indem man mich nur als hübsches Objekt sieht. „Ich kündige“, platzt es aus mir heraus und ich sehe, erschrocken über meine eigenen Worte, zu Rafael. Dieser nickt und nimmt mir mein Handy aus der Hand. Gerade als er sprechen möchte hören wir die Stimme meines Boss: „Sie wollen ernsthaft kündigen? Wie lächerlich. Sie werden niemals wieder eine so angesehene Firma finden, wie die meine“. Rafael schaltet den Lautsprecher aus und spricht: „Sie haben gehört was meine Frau gesagt hat. Und nur damit Sie es wissen, eine Louisa Santos muss nicht in einer Firma wie die ihre arbeiten. Schicken sie ihr gefälligst ein gutes Arbeitszeugnis zu oder ich muss Ihnen ein Besuch abstatten und das wollen Sie bestimmt nicht, Mr. William“,dann legt er auf und gibt mir mein Handy zurück. „Danke“, hauche ich und bin ehrlich etwas sprachlos. „Kein Problem mi amor. Bei so jemandem musst du nun wirklich nicht arbeiten. Und wenn du wirklich einen Job willst, dann finden wir einen, auch wenn ich der Meinung bin du musst nicht arbeiten“,erklärt er mir. Dann gibt er mir einen Kuss auf die Stirn und verschwindet im Bad. Wenige Minuten später höre ich das Wasser der Dusche. Ich beschließe mich anzuziehen und Frühstück zu machen. Rafael hat recht, es ist wichtig heute alles zu klären. Und vor allem zu besprechen wie es weitergehen soll.

________________________
Happy Monday - wünsche euch einen sonnigen Start in die neue Woche ☀️

Night King & his Queen - plötzlich verheiratet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt