18. Kapitel

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Bianca Carter
By MusicalGirl200

Am Montag stand eigentlich wieder die Uni an, aber ich hatte keine Lust dort hin zu gehen. Es gab gerade Wichtigeres als die Universität. Dieses Wochenende stand für Seth der Vollmond bevor und er hatte schreckliche Angst davor. Ich versuchte ihn immer wieder zu beruhigen, aber eigentlich hatte ich selbst davor Angst.

Allerdings kamen nun zu den übernatürlichen Problemen, auch menschliche Probleme hinzu. Die Miete wurde fällig und das Geld wurde auch langsam knapp für Essen und Trinken. Immerhin verdiente ich mit einem Tag arbeiten nicht wirklich viel und das Meiste hatte Jenn bezahlt, weil ich ja in der Uni war. Vor allem aber die Miete war ein Problem.

Aber ich wollte niemanden damit belasten also behielt ich es für mich und nahm mir vor Phil morgen zu fragen, ob ich noch mehr arbeiten durfte. Anders würde ich all die Kosten nicht stemmen können und ich wollte keine Almosen. Ich wusste Phil würde mir das Geld geben, aber ich mochte so etwas einfach nicht.

Gerade war ich alleine in der Wohnung, weil Seth etwas aus seiner Wohnung holte und er traf sich mit seiner Cousine, weil er wusste, dass er sie nach seiner Verwandlung erstmal nicht mehr sehen konnte, bis er sein Wesen durch Phil's Hilfe kontrollieren konnte.

Ich saß am Küchentisch und stocherte etwas in der Spaghetti rum, die Seth vorhin gemacht hatte. Ich hatte schon ein bisschen gegessen, aber mir fehlte einfach immer noch der Appetit. Dann klingelte es an der Tür. War das schon Seth? Ich hatte ihm doch einen Zweitschlüssel gegeben.

Doch hinter der Tür verbarg sich nicht Seth sondern Ares. Ob Alec ihn hierher geschickt hatte? Immerhin hatten wir gestern gesprochen. „Ares? Was führt dich hierher?", fragte ich ihn wirklich überrascht. „Ich wollte nach dir sehen. Darf ich rein kommen?", fragte er mich vorsichtig.

Mein Herz machte einen kleinen Sprung. Wieso nur musste Ares mir immer so nahe sein und doch so fern? Ich trat zur Seite und ließ ihn rein. „Ähm ja, komm rein", antwortete ich ihm und schloss dir Tür hinter ihm. Wir setzten uns auf das Sofa und ich war etwas nervös.

Ich wusste nicht, was ich sagen wollte. „Also ähm, Alec hat dir bestimmt erzählt, dass wir gestern aufeinander getroffen sind und naja geredet haben, was gerade noch los ist, also wegen Seth", sagte ich dann schließlich und begann mit einer Haarsträhne zu spielen. Früher hatten wir nicht so ein Problem gehabt miteinander zu reden.

Ares nickte bitter. „Ja, er hat es erwähnt, aber um ehrlich zu sein ist das gerade unser kleinstes Problem. Es wird hart für Seth werden, und vielleicht ist es aber auch gut so. Als Wolf kann er dich beschützen. Bryce Garrison scheint nun mit seinen Racheplänen zu beginnen und Alec wäre gestern beinahe sein erstes Opfer gewesen", erzählte er mir völlig fertig und stützte sein Gesicht in seine Händen und raufte sich anschließend anschließend seine kurzen Haare.

Ich sah Ares erschrocken an. Armer Alec. Er war so ein guter Kerl. „Geht es Alec gut?", fragte ich Ares sofort besorgt. Wieso konnte das nicht endlich mal enden? Immer wieder passierte etwas Neues schlimmes. Ich kam wirklich nicht mehr zur Ruhe.

Ich hatte auch ständig Angst, dass Mum, Dad oder Mike sich meldeten. Was sollte ich ihnen wegen Jenn sagen? Das war alles so schrecklich. Ich wollte das alles endlich wie früher wurde, aber das würde wohl nie wieder passieren und das brach mir das Herz.

"Es geht ihm soweit gut, aber er ist mit seinen Nerven am Ende. Zuerst das mit unseren Vater, und jetzt das auch noch. Wir haben beschlossen es erstmal für uns zu behalten, da Zora und Juliana Garrison ihn gerettet haben. Ich weiß nicht wieso, aber unter den Garrisons scheint Uneinigkeit zu herrschen.

Hat sich deine Schwester inzwischen mal bei dir gemeldet?", erkundigte Ares sich bei mir.
Ich machte mir wirklich Sorgen um Alec. Er hatte das alles nicht verdient. „Ich glaube wirklich nicht, dass alle Garrisons böse sind. Bash hat mir auch geholfen, als ich zu dem Anwesen bin, weil ich Jenn holen wollte", platzte es dann aus mir heraus.

Doch sofort bereute ich es auch wieder, als ich Ares Reaktion sah. Eigentlich hatte ich ihm das nicht sagen wollen. „Jenn hat mir eine Nachricht über eine andere Nummer geschrieben", fügte ich dann schnell hinzu, um abzulenken, was ich gesagt hatte, aber ohne Erfolg.

Wie von einer Tarantel gestochen sprang Ares von der Couch auf und starrte mich entsetzt an.
"Du hast was gemacht? Weißt du eigentlich in was für einer Lebensgefahr du dort geschwebt hast? Wolltest du wirklich deinen Tod riskieren?

Und Bash ist genauso ein Monster, er hätte mich beinahe vor ein paar Monaten getötet, wenn Valentine mir nicht zur Hilfe gekommen wäre, Bianca. Ich glaube es einfach nicht", kam es fassungslos aus seinem Mund.

Tränen stiegen mir in die Augen, als Ares mich so anfuhr. Konnte er mich denn gar nicht verstehen? Ich war verzweifelt. Er hatte sich von mir getrennt und ich hatte mich dabei unglaublich im Stich gelassen von ihm gefühlt.

„Es tut mir leid, ok? Phil hat mich deshalb auch schon zurecht gewiesen. Ich weiß selbst, dass das dumm gewesen ist. Aber ich war verzweifelt Ares und bin es nach wie vor. Ich kann doch nicht tatenlos hier herum sitzen", erklärte ich ihm und begann zu weinen. Erneut fuhr sich Ares verzweifelt durch sein Haar.

"Mir geht es doch genauso, Bianca. Ich habe mich doch nur von dir getrennt, weil ich dich damit schützen wollte. Mein Vater hatte mir eingetrichtert, dass das der einzige Weg wäre, aber ich lag falsch. Ich habe nie aufgehört dich zu lieben und ich meinte es ernst, dass ich für dich da sein will, hörst du?

Ich vermisse dich so unglaublich aber ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Ich will bloß die ganze Zeit nur bei dir sein aber dabei habe ich auch im Hinterkopf, dass meine bloße Anwesenheit dich in Gefahr bringt. Dann ist das mit deiner Schwester passiert und jetzt weiß ich noch weniger was ich tun soll.

Es tut mir alles so schrecklich leid. Ich weiß ich habe nicht das Recht dich um Verzeihung zu bitten. Das habe ich gar nicht verdient. Aber ich will nicht, dass dir was zustößt. Wenn dir was passieren würde, dann würde ich nicht mehr weiter machen wollen, verstehst du das? Bitte lass mich für dich da sein. Ich flehe dich an, Bianca. Bitte", sprach er verzweifelt zu mir und dabei stiegen ihm selbst Tränen hoch. Ares weinen zu sehen, brach mir das Herz.

Ares setzte sich wieder neben mich und meine Augen wurden bei seinen Worten ganz groß und sie rührten mich zutiefst. Aber ich war auch gleichzeitig so unglaublich verwirrt. Ich wusste nicht, ob ich bereit war wieder eine Beziehung mit ihm einzugeben, aber ich wollte ihn nicht aus meinem Leben streichen.

„Ich habe auch nie aufgehört dich zu lieben und ich will auch nicht, dass dir was passiert. Ich bin einfach so unglaublich durcheinander und weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich vermisse dich jeden Tag und brauche dich an meiner Seite, egal wie", entgegnete ich und unsere Blicke trafen sich.

Wie von selbst näherten sich dabei unsere Gesichter. Ich schloss meine Augen und dann spürte ich Ares weiche Lippen auf meinen.

The Sisters Chronicles - Deadly WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt