Jennifer 'Jenn' Carter
By LuanaWhiteMein Genick tat mir immer noch etwas weh. Wenn ich kein Vampir wäre, wäre das mein Tot gewesen. Ich fasste es einfach nicht dass Alysha mich trotz Fin's Drohungen tatsächlich umbringen wollte. Was stimmte bloß mit dieser Frau nicht, was hatte ich ihr getan? Und das Schlimme war auch noch, dass Bryce meine Schwester gefangen hielt.
Fin war gar nicht wohl gewesen, mich nach diesem Angriff wieder allein zu lassen, aber es musste sein. Meiner Schwester durfte nichts geschehen, also hatten er und Bash sich auf den Weg gemacht, um den Plan umzusetzen den sie mit den Graham Brüdern ausgeheckt hatten.
Zumindest war dass das Positive daran. Die Grahams und die Garrisons arbeiteten zusammen. Vielleicht war das ja der Beginn des Friedens? Das Ende dieses ewigen Machtspiels? Aber Christopher und Bryce würden da wohl nicht mitmachen und ich wusste nicht wie Fin zu all dem stand. Er machte vielleicht auch nur mir zu liebe bei diesem Plan mit, weil Bianca meine Schwester war und ich es nicht ertragen würde wenn ihr etwas geschah.
Wieder einmal saß ich also hier in diesem Zimmer wie auf Kohlen und die Blutbeutel die July mir vorhin gebracht hatte, waren schon längst leer. Und ich könnte noch ein paar vertragen. Ich hatte keine ruhige Minute, aber ich vertraute auf meine Freunde dass sie alles tun würden, um Bianca zu befreien. Und ich hatte mir vorgenommen danach noch mal mit Fin zu sprechen. Ich musste dieses Anwesen verlassen. Zurück zu meiner Schwester. Inzwischen hatte ich meine Gefühle und meinen Hunger doch ganz gut unter Kontrolle.
Ich wusste, dass Fin mich lieber bei sich haben wollte, aber er könnte doch mit mir kommen. Ich konnte einfach nicht mehr unter dem selben Dach leben, wie mit dem Mann der meine Schwester entführt hatte und einer Frau, die mir den Tod wünschte. Das musste mein Freund einfach verstehen.
Doch dann roch ich einen Vampir. Es war weder Fin, noch Bash, Zora oder July. Ich ahnte wer das war und ich wollte verhindern dass er in das Zimmer kam. Ich hatte zwar die Tür abgeschlossen, aber einen Vampir würde das nicht aufhalten. Und dann passiert es. Die Zimmertür wurde eingetreten sodass sie aus den Angeln fiel. Bryce stürmte herein und ehe ich die Flucht ergreifen konnte, packte er mich unsanft am Hals und warf mich so heftig gegen die Schranktür, dass dieser in lauter Einzelteile zerfiel.
"Du und deine Schwester! Wegen euch wenden sich meine Kinder gegen mich und nur wegen dir hat Fin vergessen wer er eigentlich ist! Das wirst du mir büßen, du Göre!" brüllte er mich mit roten Augen an und stürzte erneut auf mich zu. Aber diesmal wich ich ihm aus und versuchte aus dem Zimmer zu laufen. Ja ich hatte Angst, aber Fin hatte mir gezeigt wie ich meine Schnelligkeit und meine Stärke nutzen konnte.
Aber leider half mir das gerade nicht viel, denn Bryce war schon wieder bei mir und packte mich erneut. Er wollte mich jetzt anscheinend wirklich töten? Er holte mit der Hand aus und stieß sie brutal in meinen Brustkorb. Er war einfach zu stark und viel zu schnell für mich.
"Bitte nicht." flehte ich ihn an, doch er schien keine Gnade zu zeigen. Aber dann erschienen Bash und Fin im Zimmer.
"Bryce! Lass Jenn sofort gehen!" brüllte Fin ihn an. Auch Bash war völlig entsetzt, was sein Vater da tat.
"Vater! Das geht eindeutig zu weit! Fin liebt Jenn. Mit diesem Verhalten bist du nicht besser als Christopher Graham, wenn du das hier tust. Die Carter Schwestern können nichts dafür, was hier gerade passiert. Du stößt uns selbst von dir weg. Ich habe immer zu dir aufgesehen und wollte wie du sein, aber jetzt bin ich froh, dass ich nicht so bin." setzte Bash seinen Vater mutig entgegen.
Ich fand es ja wirklich mutig wie Bash seinen Vater die Stirn bot, aber ich wünschte er hätte dass in einer anderen Situation gemacht denn ich spürte wie Bryce plötzlich den Druck um meinen Herzen verstärkte und ich hatte solche Angst. Ich wollte nicht sterben.
Ich wimmerte auf während ich in meinen Angreifer immer mehr die Wut aufsteigen sah.
"Fin..." kam mir gequält über die Lippen und ich hoffte dass er irgendwas tun könnte um mich zu retten. So konnte es jetzt doch nicht enden!?"Ich schäme mich für euch alle. Ihr seid unwürdig Garrisons zu sein." knurrte Bryce seinen Sohn entgegen und drückte immer weiter zu und ich begann vor Schmerzen aufzuschreien. Aber dann zog er tatsächlich seine Hand raus und ich viel erschöpft zu Boden. Er hatte mich nicht getötet.
Fin stürzte sofort zu mir und hob mich auf seine Arme hoch und eilte mit mir zur Tür.
"Bash, komm." redete er auf seinen Cousin ein der aber wie gelähmt da stand. Er wirkte völlig verloren. Solche Worte hatte er wirklich nicht verdient. Dann riss Fin etwas kräftiger an seinem Arm und er eilte uns hinterher, während wir zusammen dieses Anwesen endlich verließen.Fin trug mich die ganze Zeit und die beiden Männer schienen gar nicht darauf zu achten wohin sie liefen, bis wir an einem kleinen Einfamilienhaus anhielten. Eine ältere Frau öffnete uns die Tür, und sie schien allein zu wohnen. Fin manipulierte sie damit wir erstmal hier bleiben konnten. Wir zogen uns in ein Schlafzimmer zurück, aber Fin schien mich gar nicht mehr los lassen zu wollen und drückte mir einen Kuss auf den Kopf.
"Alles wird wieder gut, versprochen. Es tut mir so leid, Jenn." sagte mein Freund zu mir, währen Bash dabei stumm wie eine Statue in der Ecke stand. Mir liefen unkontrolliert stumme Tränen meine Wangen hinab und hatte mein Gesicht an Fin's Brust vergraben. Das alles war so furchtbar schrecklich gewesen und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Zuerst der Angriff von Alysha, dann Bryce und jetzt hatten Fin und Bash ihr zu Hause wegen mir verlassen müssen. Und was war mit Zora und Juliana?
Bash tat mir so schrecklich leid. Solche Worte von seinem eigenen Vater hören zu müssen, musste einfach nur schrecklich sein und ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich dafür verantwortlich war.
"Bash." begann Fin, doch sein Cousin schüttelte den Kopf.
"Nicht, Fin." entgegnete er und ging in die Küche, zweifelsohne um sich ein paar Schlucke Blut von der alten Frau zu gönnen.
"Bianca ist in Sicherheit." flüsterte Fin mir dann zu, damit ich wenigstens wusste, dass es meiner Schwester gut ging. Dann küsste er erneut meinen Kopf und hielt mich einfach weiter fest.
Ich war erleichtert dass Bianca in Sicherheit war. Wenigstens etwas war an diesem beschissenen Tag gut gegangen. Wie konnte ein Abend, der mit einem so wundervollen Date begonnen hatte, nur so schrecklich enden?
"Es tut mir leid, Fin. Ich wollte das alles doch nicht. Ich wollte nicht dass ihr meinetwegen euer zu Hause, eure Familie verliert. Was sollen wir denn jetzt machen? Und was ist mit Zora und Juliana? Würde Bryce ihnen weh tun?" fragte ich meinen Freund verzweifelt und er atmete tief durch.
"Es ist nicht deine Schuld, Jenn. Seit dem Tod meiner Eltern ist unsere Familie schon immer mehr zerbrochen. Gib Bash einfach Zeit und ich werde Zora Bescheid geben. Bryce mag vielleicht außer sich sein, aber er würde den beiden niemals etwas antun.
Auf seine verdrehte Art und Weise liebt er sie. Trotzdem werde ich meiner Schwester und auch Juliana nahe legen, dass sie verschwinden sollten. Bash und ich werden nach einem anderen Anwesen Ausschau halten, wo wir leben können. Wir tauchen hier etwas unter und dann können wir zu deiner Schwester." erklärte er mir.
Ich sah Fin sanft an und streichelte seine Wange. Er tat so viel für mich und nicht nur er. Auch Bash, Fin, Zora und July.
"Ich liebe dich, Fin. Ich sage dir das glaube ich viel zu selten." hauchte ich ihm zu und legte dann liebevoll meine Lippen auf seine.Bald war ich wieder bei meiner Schwester und dann konnten wir alle zusammen einen Weg finden was wir wegen Bryce unternehmen könnten und auch wegen Christopher. Ich fragte mich was bei den beiden Vätern bloß schief gelaufen war, dass sie sich so sehr bekriegten und ihre Familien da mit hinein zogen.
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The Sisters Chronicles - Deadly War
FantasíaDurch den ewigen Krieg, der zwischen den Grahams und den Garrisons herrscht, musste Jennifer mit ihrem Leben bezahlen und kam als Vampir zurück. Während Bianca verzweifelt nach ihrer Schwester sucht, wird sie mit weiteren Problemen konfrontiertet un...