27. Kapitel

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Valentine 'Val' Graham
By MusicalGirl200

In letzter Zeit war es wieder sehr hart für mich. Seit dem Zusammentreffen mit Jenn und Fin war ich völlig neben der Spur. Mein Herz war gebrochen, doch ich versuchte es zu verstecken. Ich war der große Bruder und musste für meine Brüder stark sein, auch wenn es mich mehr als alles andere traf, dass Jenn sich für Fin Garrison entschieden hatte.

Aber auch wenn es bei mir gerade nicht gut lief, freute ich mich sehr für Ares. Endlich war er wieder mit Bianca zusammen und er wirkte wieder wie ausgewechselt. Ich sah meinen jüngeren Bruder wieder lächeln. Er war im Moment viel für Bianca da. Das Mädchen tat mir schrecklich leid. Sie musste gerade einiges durchstehen.

Erst die Sache mit Jenn und jetzt war ihr Freund Seth auch noch ein Werwolf geworden. Sie hatte es gerade alles andere als leicht. Aber Ares, Alec und ich hatten ihr versprochen für sie da zu sein und das bedeutete ihr eine Menge. Alec ging es auch langsam wieder besser. Er ging Vater weiter aus dem Weg, aber das konnte ich vollkommen verstehen.

Ich ging gerade in unsere große Küche und goss mir etwas Blut in ein Glas, als meine Mutter zu mir in die Küche kam. „Hallo Mutter", begrüßte ich sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Hallo, mein Junge. Magst du mir auch ein Glas einschenken?", fragte Mutter mich und lächelte leicht, als sie sich an den Tisch setzte. Dabei konnte ich ihr ansehen, dass es ihr nicht gut ging. Bestimmt wieder wegen Vater. Sie wusste wie wir alle, dass Vater es zu weit trieb.

„Natürlich Mutter", antwortete ich ihr und schenkte ihr sofort ein Glas ein. Ich stellte es ihr auf den Tisch und setzte mich zu ihr. Es wurde etwas still zwischen uns und ich sah etwas gedankenverloren in mein Glas voll Blut.

Dann sah ich auf und blickte in das besorgte Gesicht meiner Mutter. Sie sollte sich keine Sorgen um mich machen. Ich war erwachsen und hatte als ältester Sohn meine Pflichten. So war ich erzogen worden. „Wie geht es dir Mutter?", fragte ich sie also stattdessen. Ich bekam durchaus mit, wie sie sich immer häufiger mit Vater stritt.

Mutter lächelte mich matt an und streichelte mir kurz liebevoll durch mein Haar. Ich wollte ein guter Sohn sein, damit meine Eltern stolz auf mich waren. Daran merkte man wohl nur wieder allzu deutlich, aus welcher Zeit ich eigentlich stammte.

"Es geht mir schon soweit gut. Du hast dich in letzter Zeit verändert, Valentine. Eine kurze Zeit wirktest du so glücklich, und jetzt sehe ich dich immer öfter traurig. Auch bei Ares habe ich diese Gefühlswechsel mitbekommen. Ihr denkt zwar, dass ihr das verbergen könnt, aber niemand kennt euch so gut wie ich", erklärte sie ruhig und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.

Ich seufzte etwas aus und nahm ebenfalls ein Schluck Blut zu mir. „Ares geht es glücklicherweise wieder besser und ich bin auch froh, dass Alec sich von dem Schock erholt Vater so gesehen zu haben. Als großer Bruder sehe ich es als meine Pflicht, dass ihnen beiden gut geht.

Und was mich angeht, es ist schon alles in Ordnung Mutter. Ich komme schon klar. Ares hat mir vor einiger Zeit die Augen geöffnet, dass ich kein gefühlloser Soldat bin und das möchte ich beherzigen. Im Moment ist es leider etwas kompliziert, aber das wird schon wieder. Was hältst du davon, wenn wir zusammen etwas in die Stadt aufbrechen?", antwortete ich Mutter ehrlich und versuchte sie auch mit meiner Frage etwas von ihren eigenen Sorgen abzulenken.

"Das fände ich sehr schön", antwortete sie mir schließlich und wir tranken beide unser Blut aus und wollten gerade das Anwesen verlassen, als Vater sich uns in den Weg stellte.

„Wo wollt ihr hin? Deine Mutter sollte im Anwesen bleiben Valentine", wies mich Vater zurecht. Ich sah ihm fest in die Augen. „Du kannst Mutter hier nicht ständig einsperren Vater und bei mir ist sie sicher", entgegnete ich ihm mit fester Stimme.

Die Augen meines Vaters verengten sich zu Schlitzen. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, dass gerade ich ihm widersprach. Ich hatte schon viel zu lange getan, was er wollte. Damit war jetzt Schluss. „Du hast dich verändert Valentine und ich kann nicht sagen, dass mir das gefällt. Deine Mutter bleibt hier in Sicherheit Punkt", blieb er dabei.

Ich funkelte Vater an. Er sollte aufhören unsere Mutter herum zu kommandieren. Dann kam plötzlich auch Ares an unsere Seite. Wieso konnte Vater nicht einfach wieder mit unserer Mutter glücklich sein?

"Mutter ist bei uns in Sicherheit, außerdem ist sie ein ebenfalls, starker Vampir, Vater. Du hast bloß Angst, dass sie dich verlässt. Dass
wir nicht mehr auf dich hören. Aber weißt du was? Indem du einen Menschen kaltblütig ermordet hast, nur um deine Macht zu demonstrieren, hast du es geschafft. Ich werde nie wieder nach deiner Nase tanzen und jetzt gehen wir mit Mutter spatzieren und du kannst nichts dagegen unternehmen", warf Ares ihm mutig entgegen.

Vater setzte an, um meinen jüngeren Bruder zurechtzuweisen, doch ich drängte mich dazwischen. Ich würde meine Brüder vor allem beschützen, auch vor unserem Vater. „Es reicht Vater", sagte ich zu ihm klar und deutlich. Vater knurrte leicht auf.

„Ich bin enttäuscht von dir Valentine", entgegnete er. „Dann ist es eben so. Ich bin nicht dein Soldat." Vater wurde auf meine Worte hin noch wütender und ging. Es schmerzte wirklich sehr, dass er es laut ausgesprochen hatte, dass er enttäuscht von mir war, gerade wie ich von meinen Eltern erzogen worden war.

Doch ich schluckte es hinunter und versteckte es so gut es ging. „Gehen wir", sagte ich zu Mutter und Ares und wir verließen dieses verfluchte Anwesen.

Als wir unser Grundstück verlassen hatten, legte Ares Mutter seine Hand auf die Schulter.
"Wie geht es dir? Und sag jetzt nicht gut. Wir kennen dich schließlich", fragte er sie und sie sah zwischen ihm und mir hin und her und dann...

Sie blieb stehen und schlug sich ihre Hände vors Gesicht als Tränen in einem Schwall aus ihr ausbrachen. Unsere arme Mutter. Ich zog sie sofort an mich, um sie zu trösten. Dann kam Ares plötzlich eine Idee.

"Was hältst du davon, wenn wir meine Freundin besuchen? Ich finde es ist höchste Zeit, dass du sie kennen lernst."

Ich sah Ares mit großen Augen an. Er wollte Bianca wirklich Mutter vorstellen? Ob das eine kluge Idee war? Allerdings war ich mir sicher, dass Mutter Bianca lieben würde. Immerhin war Ares Freundin ein wirklich guter Mensch.

„Ares Freundin ist ein wunderbares Mädchen. Du wirst sie sicher mögen Mutter", machte ich mich auch für Bianca stark und Ares sah mich dankend an. Dann warten wir erwartungsvoll, was Mutter dazu sagte.

The Sisters Chronicles - Deadly WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt