59. Kapitel

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Jennifer 'Jenn' Carter
By LuanaWhite

Seit zwei Wochen waren wir nun schon in dem Haus der alten Frau und versteckten uns. Das war wirklich kein Leben. Aber die Frau war unglaublich nett und sie erinnerte mich ein wenig an meine eigene Großmutter. Fin und Bash gingen abwechselnd los um Menschen zu manipulieren damit wir von ihnen trinken konnten um nicht auszutrocknen. Wir waren nun mal zu dritt und die alte Frau, die übrigens Rosa hieß, würde es nicht überleben wenn wir alle von ihr trinken würden.

Jedes Mal, wenn einer der beiden weg war, hatte ich Angst dass sie nicht mehr zurück kamen. Gleichzeitig suchten sie auch nach einem neuen Anwesen, wo wir in Zukunft unterkommen konnten, damit wir auch mit July und Zora wieder zusammen wohnen konnten. Die beiden waren am Rande der Stadt in einer kleinen Wohnung untergekommen, die Valentine besorgt hatte und auch auf seinen Namen lief. Deshalb würde man wohl nicht auf die Idee kommen, dass dort Garrison Vampire wohnten.

Valentine... Ich fragte mich, wie es ihm ging. Wir hatten noch immer nicht miteinander sprechen können, aber wollte er das überhaupt? Vielleicht hasste er mich ja auch. Verübeln könnte ich es ihm nicht. Bianca erwähnte ihn auch so gut wie gar nicht in ihren Nachrichten und wenn ich nach ihm fragte, ignorierte sie es. Das machte mich wirklich fertig, aber ich sprach darüber weder mit Fin, noch mit Bash.

Vor allem Bash hatte gerade andere Sorgen. Es war für ihn wirklich nicht leicht und er versuchte immer noch damit klar zu kommen, was sein Vater ihn an den Kopf geworfen hatte. Kein Vater sollte sowas zu seinen Kindern sagen. Das war einfach grauenvoll. Was hatte Bryce nur so verbittert? War es der Tod von seinem Bruder und seiner Schwägerin, also von Fin und Zora's Eltern gewesen? Oder war er zuvor auch schon so gewesen? Fin wich meinen Fragen diesbezüglich aus, was ich verstehen konnte, denn es traf ihn genauso hart. Ich wünschte ich könnte irgendwas tun um zu helfen.

Ich saß gerade in der Küche und sah mir auf einem kleinen Fernseher die Nachrichten an, als Bash zu mir kam und sich neben mich setzte. Auch wenn unsere Flucht bereits zwei Wochen her war, sah er immer noch fertig aus und es würde noch sehr lange dauern bis er das verarbeitet hatte. Ihm würde es gut tun, wenn seine Schwester und seine Cousine wieder bei ihm wären. Und wenn es soweit war, dann war hoffentlich meine Schwester auch da und ich könnte sie endlich wieder in meine Arme schließen.

Ich sah Bash mitfühlend an und legte meine Hand vorsichtig auf seine.
"Alles wird wieder gut werden, Bash. Es tut mir alles so leid." sagte ich zu ihm und versuchte für ihn da zu sein. Er wiederum seufzte etwas aus und zwang sich zu einem Lächeln.

"Danke, Jenn." erwiderte er.
"Ich konnte endlich ein Anwesen für uns alle finden. Wenn du möchtest und auch Fin wieder zurück ist, können wir sofort dorthin aufbrechen." erzählte Bash mir dann einfach so und ich war plötzlich völlig aufgeregt. Auf das hatte ich doch schon die ganze Zeit gewartet.

Das würde zwar bedeuten wir würden Rosa verlassen, aber vielleicht könnte ich sie ja besuchen. Die alte Frau war mir ans Herz gewachsen. Und ich freute mich auch Zora und Juliana wieder zu sehen.

"Das sind tolle Neuigkeiten, Bash. Auf jeden Fall. Kann uns dann Bianca auch besuchen? Oder wir sie? Fin hat gemeint dass ich soweit wäre... Also wegen meiner Kontrolle." fragte ich ihn. Und ich wollte nicht nur meine Schwester wieder sehen. Auch Phil, Seth und Valentine. Und meine Arbeitskollegen Cassie, Louis und Georgia. Ich vermisste alle. Ob ich nun überhaupt noch im Grey's arbeiten durfte, jetzt wo ich ein Vampir war und so lange weg war? Wie würde Phil auf mich überhaupt reagieren? Und Seth... der arme Seth... Auch er hatte sich verwandelt, aber in einen Wolf. Wie es ihm damit wohl ging?

"Ich würde sagen wir kommen beim Anwesen erstmal an. Dann holen wir Zora und Juliana. Ich würde vielleicht zwei Tage warten, damit wir sicher gehen können, das etwas Ruhe herrscht und dann besuchen wir deine Schwester." erklärte er mir sanft und lächelte nochmal. Aber diesmal war es vollkommen echt, das sah man sofort.

Mit diesem Kompromiss war ich natürlich sofort einverstanden und ich freute mich einfach wahnsinnig. In wenigen Tagen würde ich nach fast einem halben Jahr meine geliebte Schwester wieder sehen. Vor lauter Freude sprang ich auf und umarmte Bash fest. Er konnte sich gar nicht vorstellen wie viel mir das bedeutete.

Genau in dem selben Moment, als ich Bash umarmte, strömte mir der Geruch meines Liebsten in die Nase und kurz darauf betrat auch er die Küche und mustertere Bash und mich mit hoch gezogenen Brauen.

Bash erwiderte meine Umarmung und er schien es auch zu genießen, aber dann lösten wir uns wieder voneinander und Bash kratzte sich etwas am Kopf.

"Wie ich sehe, hat dir Bash bereits die guten Neuigkeiten mitgeteilt." meinte Fin dann schmunzelnd und zog mich an sich, wobei ich sanft lächeln musste.

Ich nickte auf Fin's Worte hin und strahlte ihn an. Endlich gab es etwas worauf ich mich freuen konnte und es würde schön sein mit meinen neuen Freunden zusammen zu wohnen, ohne Angst haben zu müssen dass mir jemand über den Weg lief, der mir schaden wollte.

Fin hatte zwei Menschen mitgebracht und wir begannen von ihnen zu trinken, bevor wir sie manipulierten uns zu vergessen und sie wieder weg schickten. Ich fand es auch mehr als lobenswert, dass die beiden Vampirjungs sich daran hielten, niemanden mehr zu töten und es schien ihnen auch gar nicht schwer zu fallen. Besonders auf Fin war ich dabei stolz.

Dann wollte mein Freund sich Rosa widmen, damit sie uns vergaß, aber dann hielt ich ihn davon ab, da ich das übernehmen wollte. Also setzte ich mich der alten Frau gegenüber und nahm ihre Hände in meine während ich ihren Blick einfing.

"Ich danke dir von Herzen, dass du für eine kurze Zeit dein zu Hause mit uns geteilt hast, Rosa. Aber jetzt müssen wir gehen und du wirst dich nicht daran erinnern dass wir uns jemals getroffen haben. Es gibt keine Vampire, alles ist völlig normal. Und morgen wirst du deine Tochter anrufen die du schon so lange vermisst, sie wird sich darüber bestimmt freuen. Auf Wiedersehen, Rosa." manipulierte ich sie und eine einzelne Träne rann dabei über meine Wange. Dann machten Fin, Bash und ich uns auf dem Weg zu diesem neuen Anwesen.

The Sisters Chronicles - Deadly WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt