28 | Aussprache

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COOPER

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COOPER

Eli ist seit drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden und es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie verlässt das Haus nicht, soll sie auch noch nicht, aber ich weiß auch, dass sie sich davor fürchtet, was ist, wenn sie sich nicht mehr hinter dieser Ausrede verstecken kann.

Ich sollte sie ermutigen, nicht den Kopf einzuziehen, dem Überfall nicht die Macht zu geben, aber wie soll ich das machen, wenn es mir doch selbst eine Riesenangst einjagt, dass so etwas noch einmal passiert?

Während ich mir allerdings sicher bin, dass Eli das hinbekommen wird, bin ich mir bei mir gerade nicht so sicher. Wenn es um sie geht, ist alles anders. Ich fühle Dinge, die ich vorher noch nie gefühlt habe, und ich tue Dinge, die ich vorher noch nie getan habe. Sie zu verlieren, löst blanke Panik in mir aus.

Doch nicht nur der Überfall lässt meine Gedanken verrückt spielen, auch das Foto von Eli und mir tut seinen Teil dazu.

Dieser Tag ist wundervoll gewesen und irgendjemand dort draußen hat ihn mit seinen perversen Neigungen, oder was auch immer einen dazu bringt, befleckt.

Es ist wohl egal, wie weit wir wegfahren, es ist nie weit genug.

Heute steht mir noch ein anderes Thema bevor. Jonah kommt vorbei und wir werden endlich dieses Gespräch führen. Nachdem ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet habe, hat er mir gestern noch einmal geschrieben und mich darum gebeten.

Es ist nicht leicht für mich, aber ich habe zugestimmt, weil ich schlussendlich doch wissen will, was er zu sagen hat. Außerdem ist da noch diese naive Hoffnung, dass er irgendeine gute Erklärung dafür hat, dass er sich gegen mich gestellt hat, die das Ganze nicht mehr so schmerzhaft macht.

Auf die Minute pünktlich klingelt es und Jonah steht vor der Tür. Ich gehe mit ihm ins Wohnzimmer und wir setzen uns auf das Sofa.

„Wie geht es Eli?", fragt er mich.

„Ganz gut. Sie muss sich noch ein wenig schonen, aber sonst ist alles wieder in Ordnung", antworte ich ihm.

„Das freut mich. Unglaublich, die ganze Sache", erwidert er.

Sein Gesichtsausdruck verändert sich und man sieht, dass ihn etwas beschäftigt. Es ist dieser typische Ausdruck, wenn dir jemand etwas sagen will, sich aber unsicher ist, ob er es tun sollte.

„Sag es mir einfach", sage ich daher zu ihm.

Mit Unbehagen in der Stimme beginnt er zu sprechen: „Ich weiß nicht, wie viel du die letzten Tage mitbekommen hast. Aber ... na ja ... also alle denken, dass du das warst."

Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Das ich Eli ohnmächtig geschlagen habe?"

Jonah nickt mitleidig.

Es ist nichts, was mich überraschen sollte. Ganz im Gegenteil, es ist genau das, mit was ich hätte, rechnen müssen. Aber es tut trotzdem weh. Ich würde allgemein so etwas nie tun, aber dass man mir unterstellt, ich hätte es Eli angetan, ist noch viel schlimmer. Gerade Eli, für die ich alles tun würde.

Despite All DoubtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt