46 | Neue Normalität

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COOPER

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COOPER

Die nächsten Tage spüre ich immer mehr, wie die Anspannung von mir weicht und Platz macht für eine Unbeschwertheit, wie ich sie schon lange nicht mehr verspürt habe.

Ich hatte erst die Befürchtung, dass man wieder auf mich losgehen würde. Davor hat es schließlich auch niemanden interessiert, dass die Polizei mich für unschuldig hielt oder zumindest nichts anderes beweisen konnte. Was Detective Howard wirklich gedacht hat, weiß ich natürlich nicht.

Tatsächlich war es aber so, dass als wir in Sparkville angekommen sind, Heather bereits verhaftet wurde. Die Hintergründe kenne ich nicht. Ich habe es nur am nächsten Tag von Jonah erfahren, der abgesehen von der Verhaftung auch keine weiteren Infos hatte. Bestimmt gibt es wieder einen Haufen Spekulationen, aber nach meinen Erfahrungen gebe ich darauf gar nichts. Über mich wurden auch jede Menge Unwahrheiten verbreitet.

Natürlich würde ich gerne wissen, wem ich diese Monate des Horrors zu verdanken habe, aber gerade bin ich einfach nur froh, dass es vorbei ist.

Abgesehen davon, dass ich mich einmal mit Jonah getroffen habe, waren Eli und ich die ganze Zeit zusammen.

Jonah habe ich natürlich auch noch ein dickes Dankeschön geschuldet. Er hat schließlich genau wie Eli seinen Kopf riskiert, um irgendetwas zu finden, was mich entlastet.

Es tut mir zwar gut, dass ich mich endlich wieder, ohne mir Sorgen zu machen, frei bewegen kann, ganz wohl ist mir dabei aber nicht. Mich stören die ganzen Blicke, die zwar nicht mehr hasserfüllt sind, dafür aber mitleidig. Auf einmal will es keiner mehr gewesen sein, der mir die letzten Monate zur absoluten Hölle gemacht hat. Sie tun alle so, als hätten sie es ja immer gewusst.

Gerade bin ich mit Eli im Supermarkt einkaufen. Ich versuche, so gut es geht, alles zu ignorieren. Genau, wie ich es gelernt habe, mit den feindseligen Blicken klarzukommen, werde ich es auch mit diesen mitleidigen. Zumal ich die Hoffnung habe, dass sobald Gras über alles gewachsen ist, es besser werden wird. Diese Hoffnung konnte ich zuvor nicht haben.

„Ich habe vorne etwas vergessen. Wartest du kurz?", fragt mich Eli, während sie auf die Einkaufsliste auf ihrem Handy starrt.

Ich nicke und sie läuft zurück, von wo wir gerade gekommen sind.

Ich ziehe mein Handy heraus, während ich mich auf den Lenker des Einkaufswagens stütze.

Ich will gerade Jonah auf seine letzte Nachricht antworten, da höre ich eine eher unerfreuliche Stimme von der Seite.

„Hey Cooper."

Ich drehe meinen Kopf und neben mir steht Maya und strahlt mich breit an.

„Hey", sage ich mit erheblich weniger Begeisterung.

Ich kenne diesen Blick und die Art, wie sie spricht.

„Was treibst du denn so?", fragt sie mich weiter.

Despite All DoubtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt