31 | Risiko

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ELIZABETH

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ELIZABETH

Wie wir es abgemacht hatten, holt mich Cooper bei Iris ab. Insgeheim bin ich froh gewesen, dass er darauf bestanden hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich geschafft hätte, bei Dunkelheit allein nach Hause zu gehen. Dass sich der Vorfall im Wald nicht einmal bei Dunkelheit, sondern am helllichten Tag ereignet hat, sind Gedanken, denen ich lieber nicht weiter folgen sollte.

Im Auto habe ich direkt das Gefühl, dass mit Cooper etwas nicht stimmt. Er bemüht sich, sich normal zu verhalten, aber ich kenne ihn mittlerweile gut genug, um zu merken, wenn ihn etwas beschäftigt.

Er fragt mich: „Wie war es bei Iris?"

„Es war schön. Ihr Onkel hat vielleicht einen Job für mich."

„In der Buchhandlung?"

„Ja genau. Er braucht etwas Unterstützung dort."

Er lächelt mich an. „Das klingt toll."

Dass er sich für mich freut, ist ehrlich gemeint, aber sein Lächeln erreicht seine Augen nicht und er wirkt allgemein irgendwie seltsam, als wäre er dauernd mit seinen Gedanken wo ganz anders. Ich würde ihn gerne darauf ansprechen, aber das Auto ist nicht der richtige Ort. Außerdem habe ich noch die unwahrscheinliche Hoffnung, dass er von sich aus etwas sagen wird.

Als er das Auto bei sich der Garage parkt, bin ich mir unsicher, ob er überhaupt will, dass ich noch mit zu ihm komme. Wir haben die letzten Tage fast ausschließlich aufeinander gehockt. Vielleicht hat er auch genug davon und ist deshalb so angespannt.

„Willst du heute lieber allein sein?", frage ich ihn. „Es ist okay. Du musst es nur sagen."

Er war gerade dabei auszusteigen, da dreht er sich wieder zu mir um. Auf seinem Gesicht erscheint ein verwunderter Ausdruck.

„Wieso sollte ich das wollen?"

Ich seufze. „Ich weiß nicht. Ich wollte nur fragen."

„Willst du es denn?"

Ich schüttle lächelnd den Kopf und seine Gesichtszüge entspannen sich etwas. Ich wüsste zu gerne, was mit ihm los ist. Er verhält sich eindeutig seltsam.

In der Wohnung angekommen, lasse ich ihm ein Moment Zeit.

Als wir uns auf das Sofa gekuschelt haben, so wie wir es immer machen, frage ich ihn vorsichtig: „Ist bei dir alles in Ordnung?"

„Ja, alles gut."

Innerlich seufze ich. Ich habe mit nichts anderem gerechnet, trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass er mit mir spricht.

Als ich mir später etwas zu trinken aus der Küche hole und gerade zurück ins Wohnzimmer gehen will, sehe ich ihn, wie er sein Gesicht für einen Moment in seinen Händen vergräbt. Er wirkt verloren und hilflos. Ich weiß, er würde sich nie so zeigen, wenn er wüsste, dass ich es mitbekomme.

Despite All DoubtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt