14 | Enttäuschungen

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ELIZABETH

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ELIZABETH

Leider komme ich immer mehr zu dem Entschluss, dass die anderen wohl recht hatten. Man sollte sich von Cooper wirklich nichts erhoffen.

Trotzdem will ich noch einmal mit ihm reden. Er soll mir zumindest sagen, wieso er überhaupt erst zugelassen hat, dass wir uns näher kommen. Aber vielleicht liegt auch genau hier das Problem. Vielleicht ist es ihm zu nah gewesen.

Ich überlege die ganze Zeit, ob er auf irgendewas komisch reagiert hat, ob ich etwas übersehen habe, aber mir fällt nichts ein. Er war nichts als liebevoll und zärtlich. Noch dazu hat er sich wirklich begonnen zu öffnen, indem er mir von Sienna und seinem Leben erzählt hat.

Oh Gott, ich bin wirklich so blöd. Es ist genau das, wovor die anderen mich gewarnt haben. Man sollte sich nie bei Cooper einbilden, dass man die eine Besondere für ihn ist. Ich Idiotin habe genau das getan. Ich habe gedacht, da wäre mehr zwischen uns.

Aber schon seine Antwort auf meine Nachricht, ob wir noch einmal sprechen können, zeigt, wie wenig Bock er auf mich hat. Er hat zwar zugestimmt, aber es war eindeutig herauszulesen, dass er lieber darauf verzichten würde.

Ich will gerade von der Arbeit los, da werde ich von Hazel aufgehalten. „Eli, hättest du noch eine Minute für mich?"

„Ja, natürlich", sage ich zu ihr und stelle meine Tasche wieder ab.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass du Umgang mit Cooper Attwood pflegst."

Innerlich stöhne ich auf. Von allen Tagen muss sie mich natürlich genau heute darauf ansprechen. Na super ... Wo ich doch gerade in bester Verfassung bin, ein Gespräch über Cooper zu führen.

„Wir sind Nachbarn."

Dieser Fakt stimmt immerhin. Dass im Moment alles so aussieht, als würden wir zukünftig keinen Kontakt mehr haben, werde ich ihr sicherlich nicht sagen. Dann hat sie noch das Gefühl, ich würde ihr recht geben. Auch, wenn es zwischen uns gerade nicht besonders gut läuft, die Anschuldigungen gegen ihn halte ich auch weiterhin für falsch.

„Ich hoffe sehr, dass ihr wirklich nur Nachbarn seid. Du wirst doch sicher verstehen, dass ich keine Mitarbeiter gebrauchen kann, die mit Mördern interagieren."

Am liebsten würde ich ihr sagen, dass sie sich zum Teufel scheren soll und ich sehe, wen ich will. Allerdings brauche ich diesen blöden Job. Daher wiederhole ich nur ausweichend: „Wir sind Nachbarn."

Danach verabschiede ich mich schleunigst von ihr. Sie sieht nicht wirklich zufrieden aus. Mir ist schon klar, dass sie sich gewünscht hätte, dass ich ihr beteuere, dass ich nichts mit Cooper zu tun habe.

Unglaublich, dass ich ernsthaft meinen Job für diesen Idioten aufs Spiel setze. Ich bin wirklich unverbesserlich.

***

Ich bin mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren und stelle es jetzt neben dem Haus ab. Ich sehe zu Cooper rüber und hadere mit mir, ob ich schon für dieses Gespräch bereit bin. Auf der anderen Seite will ich mir nicht noch weitere Stunden darüber den Kopf zerbrechen.

Daher gehe ich direkt rüber und klopfe. Erst tut sich nichts, doch nach einer gefühlten Ewigkeit höre ich Geräusche hinter der Tür. Meine Nervosität steigt noch weiter an und ich wappne mich innerlich, ihm gleich gegenüber zu treten.

All die Gedanken, an was passiert ist, verpuffen in dem Moment, als ich ihn sehe. Er hat einen dicken blauen Fleck am Kiefer und sieht allgemein echt fertig aus.

„Was ist passiert?", frage ich erschrocken und trete aus Reflex ein Schritt auf ihn zu.

Er weicht sofort zurück und hat einen komplett verschlossenen Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Komm doch rein", sagt er mit einem spöttischen Unterton.

Durch das Manöver sind wir in seinem Flur gelandet.

Ich sehe wieder zu ihm und schlucke. So habe ich ihn noch nie mir gegenüber erlebt. Er hat eine komplette Mauer hochgezogen. Selbst damals am Briefkasten ist er nicht so kalt gewesen. Damals hat er wenigstens Emotionen gezeigt.

„Warum bist du so?", frage ich ihn mit brüchiger Stimme.

Er schnaubt ungläubig. „Dein Ernst, Eli?"

Langsam werde ich wütend. Er kann mir sagen, wenn er kein Bock mehr auf mich hat, aber er soll nicht so eine Scheißnummer abziehen.

Wütend sage ich zu ihm: „Ja, mein Ernst, Cooper. Weil das letzte Mal, als ich hier stand, hast du mich noch geküsst. Weißt du, ich musste mir oft genug anhören, dass es ein Fehler ist, sich von dir mehr zu erhoffen. Aber ich dachte, dass du zumindest so viel Anstand hast, mir die Abfuhr persönlich zu überbringen."

Auch Cooper sieht jetzt wütend aus. „Du stellst das ernsthaft so dar, als wäre es meine Schuld? Was denkst du, wie ich mich gefühlt habe, als ich nach all dem hören musste, dass du dich einfach noch mit Nate triffst?"

„Von was zur Hölle sprichst du da?", fauche ich ihn an.

„Von deinem Date mit Nate."

„Aber davon wusstest du doch. Ich habe dir gesagt, dass das dumm war und da war auch noch gar nichts zwischen uns", sage ich überrascht zu ihm.

„Und wieso hast du dann wieder zugestimmt?"

Langsam dämmert es mir, um was es hier geht. „Hat Nate das behauptet?", frage ich mit ruhigerer Stimme. Entsetzt füge ich hinzu: „Ist das sein Werk?", und zeige dabei auf seinen Kiefer.

„Du hast es mir jedenfalls nicht gesagt", kommt von ihm enttäuscht zurück.

Ich lasse meine Arme kraftlos sinken und sehe ihn verletzt an. Ich bin mir sicher, dass man es auch meiner Stimme anhören kann, als ich flüsternd sage: „Und du hast es ihm einfach geglaubt."

Ich drehe mich um und verlasse fluchtartig das Haus. Dabei laufen mir die Tränen vor Enttäuschung über das Gesicht. Allerdings komme ich nicht besonders weit, da mich eine Hand am Arm packt und damit zum Stehen bringt.

Cooper steht vor mir. Verzweiflung und Reue steht in seinem Gesicht. „Es tut mir so leid, Eli. Ich hätte nicht ... bitte ... ich ..."

Ich reiße meinen Arm von ihm los und sage schluchzend: „Hau einfach ab."

Er folgt mir nicht mehr und als ich die Tür hinter mir schließe, bricht die Enttäuschung komplett über mich ein.

Dass er einfach so etwas über mich geglaubt hat, dass er es nicht einmal hinterfragt hat, dass er nicht mit mir geredet hat und dass es ihm gerade nicht wenigstens ein bisschen mehr Mühe wert gewesen ist, mich aufzuhalten.

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