1 | Kleinstadtidylle

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ELIZABETH

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ELIZABETH

Resigniert sehe ich das Haus an. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. So hatte ich mir das sogar ganz und gar nicht vorgestellt!

Ich frage mich, wann ich irgendwann mal den Eindruck erweckt haben könnte, dass ich es für erstrebenswert halten könnte, Teil eines Horrorfilms zu werden.

Es gibt einen einzigen Nachbarn und sonst nur Wald.

Was zur Hölle hat sich meine Oma gedacht, mich in dieses Gruselkabinett zu schicken?

Okay, vielleicht ist das etwas übertrieben ... Aber trotzdem! Was mache ich, wenn mein Nachbar ein Psychopath ist? Oder wer weiß, wer da so im Wald lebt ...

Auf der positiven Seite – das Haus sieht nett aus. Es wird von einer weißen Holzveranda umschlossen und besteht aus zwei Stockwerken, die in dem gleichen Holz gekleidet sind. Es ist nicht besonders groß, aber genau richtig für mich und definitiv besser als mein altes Studentenzimmer.

Das einzige andere Haus, das sich in dieser Straße noch befindet, liegt eine kurze Einfahrt hinauf auf der anderen Seite. Es ist größer und sieht besser in Schuss gehalten aus. Vielleicht lebt dort eine kleine Familie ... Mit diesem Gedanken fühle ich mich direkt viel wohler. Wie schlimm kann es schon sein, wenn hier Kinder leben?

Der eigentliche Ort befindet sich nur die Straße hoch, aber da man einen kleinen Hügel überqueren muss, kann man ihn von meinem Standort aus nicht sehen. Es ist nur eine kleine Stadt, aber groß genug, um ihren Einwohnern einige Geschäfte und Restaurants zu bieten.

Genau das war auch einer der Gründe, warum ich mich entschieden habe, diese Möglichkeit anzunehmen, da wusste ich nur noch nicht, dass ich wie eine Aussätzige halb im Wald leben würde.

Da ich jetzt allerdings nur zwei Möglichkeiten habe, entweder bei meinen Eltern in mein altes Kinderzimmer ziehen oder in dieses Haus, fällt die Entscheidung definitiv auf dieses Haus.

Ich ziehe den Schlüsselbund hervor, den mir meine Oma vor meiner Abreise überreicht hat und gehe zur Haustür. Doch auch nach mehrmaligem Rütteln und Schütteln will die Tür sich einfach nicht öffnen.

Genervt stöhne ich auf. Ernsthaft?!

Aus den Augenwinkeln nehme ich eine Bewegung wahr und drehe mich ruckartig um. Auf der anderen Straßenseite sehe ich einen Kerl mit dunkelbraunen Haaren, der in etwa in meinem Alter sein muss und selbst auf die Ferne ist es unverkennbar, dass er extrem heiß ist.

Das ist mein neuer Nachbar? Heilige Scheiße!

„HEY", rufe ich laut und winke ihm zu.

Er zieht seine eine Augenbraue hoch, dreht sich um und verschwindet wieder in seinem Haus, ohne auch nur irgendwie auf mich reagiert zu haben.

Heiß und verdammt unhöflich!

Ich meine, er hätte wenigstens mal Hallo sagen können. So viel zur netten kleinen Familie mit Kindern ...

Despite All DoubtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt