Jensen Ackles - Wie bitte, was?

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Leise betrete ich unser Haus. „Honey? Ich bin wieder da!", rufe ich, während ich aus meinen Schuhen schlüpfe und meine Jacke aufhänge. „Schlafzimmer.", höre ich die Stimme meines Liebsten aus dem Obergeschoss. Lächelnd steige ich die Treppen hinauf, den kleinen Umschlag schiebe ich nochmals etwas tiefer in die Gesäßtasche meiner Jeans. „Hallo Liebling, was machst du da?", ich muss mir ernsthaft einen Lachanfall verkneifen. Vor unserem großen Spiegel im Schlafzimmer steht mein Freund, Jensen Ackles und schiebt sich die bereits bis zur Kinnlinie reichenden Haare von links nach rechts und von vorn nach hinten. „Meinst du, ich sollte mir die Haare wieder kürzer schneiden lassen? Was hältst du davon?", er streicht sich die Haare wieder nach hinten, kommt auf mich zu und küsst mich zärtlich. „Ich liebe dich mein Schatz. Wenn du deine Kurzhaarfrisur zurück willst, dann mach das. Ich wünsche mir nur, dass du glücklich bist und dich wohlfühlst.", antworte ich und sehe strahlend zu ihm auf. „Damit hilfst du mir nicht wirklich weiter Darling.", kichert er leise und zieht mich nochmals näher an sich. „Ich bin mir sicher unsere Kinder werden es lieben, nicht nur Mommy, sondern auch Daddy an den Haaren ziehen zu können.", säusle ich ihm glücklich lächelnd ins Ohr, löse mich von ihm und verlasse grinsend das Schlafzimmer in Richtung Küche. ‚So war es zwar nicht unbedingt geplant, aber ich bin gespannt, wann er es wirklich realisiert.', denke ich. „Wie bitte, was?", höre ich Jensen hinter mir fragen.

POV Jensen
Fassungslos sehe ich meiner Freundin hinterher. ‚Seit wann spricht sie so in Rätseln? Ich verstehe sie gerade nicht!', überlege ich während ich unser gemeinsames Schlafzimmer verlasse und ihr folge. Ich finde sie glücklich lächelnd mit einer Tasse in der Hand an der Kücheninsel lehnen. „Du hast mir noch immer nicht wirklich geholfen Liebste. Meinst du ich soll mir wieder die Haare schneiden lassen? Und was sollte der Spruch mit unseren Kindern? Wir haben keine Kinder!", lache ich sie leicht an, trete direkt vor sie und lege meine Hände an ihre Hüften. Sie sieht mit einem zarten liebevollen Lächeln zu mir auf, streckt sich mir entgegen und legt sanft ihre weichen Lippen auf meine. Sie ist so unglaublich schön mit ihrem muskulösen schlanken Körper, den wundervoll langen dunklen Haaren und ihren traumhaften braunen Augen, in denen ich mich immer wieder nur zu gern verliere.

Seine smaragdgrünen Augen mustern mich mit so viel Liebe, dass mir beinah das Herz platzen möchte und doch muss ich mich innerlich schütteln vor Lachen, weil er so süß und begriffsstutzig ist. Langsam hebe ich eine Hand von meiner Tasse nach oben an sein wunderschönes markantes Gesicht. ‚Wie sehr ich diesen Mann doch liebe.', denke ich verträumt, während ich ihn liebevollen Blickes beobachte. Sanft streiche ich seine Wangenknochen hinauf zu seinem weichen dunkelblonden Haar, welches ihm in leichten Wellen in die Stirn fällt, wo ich es ihm leicht aus dem Blickfeld schiebe. „Ich liebe dich mein Schatz. Dabei ist mir völlig egal, ob du lange, kurze oder gar keine Haare hast. Obwohl ich natürlich auch zugeben muss, dass mir deine Dean-Winchester-Frisur schon ein wenig fehlt.", antworte ich wahrheitsgemäß und verbinde federleicht unsere Lippen miteinander, bevor ich mich in seinen Armen umdrehe und meine Tasse auf der Kücheninsel abstelle. „Das ist doch mal eine Aussage Liebste. Aber was sollte der Spruch mit den Kindern? Wir haben keine, es sei denn...!", spricht er immer leiser werdend. ‚Na, fällt jetzt der Groschen?', denke ich belustigt, während ich lächelnd auf meinen Tee hinabsehe.
„Warte, was trinkst du da?", fragt Jensen mit verwirrtem Unterton. „Tee? Möchtest du auch einen?", erwidere ich grinsend, entwinde mich seinen Armen und gehe auf den Wasserkocher an der Spüle zu. „Tee?", höre ich ihn entgeistert hinter mir. „Rina? Du bist der größte Kaffeejunkie, den ich je kennen gelernt habe. Du trinkst sogar mehr Kaffee als ich und das will schon was heißen. Seit wann trinkst du Tee?", erneut tritt er hinter mich und ich spüre seine starken Arme, die sich in zärtlicher Berührung um meinen Bauch schlingen. ‚Ob er jetzt etwas merkt?', schießt es mir durch den Kopf. „Was ist los, Liebling? Geht's dir gut? Bist du krank? Hat der Arzt etwas gefunden? Muss ich mir Sorgen um dich machen?", er beginnt hektisch mich an den Schultern zu nehmen und hin und her zu drehen, als würde mir jeden Moment ein Arm aus dem Hals wachsen oder ein drittes Auge auf meiner Stirn erscheinen. Leise fange ich an zu Lachen, lege meine Hände sanft auf seine Arme und sehe ihn lächelnd an. „Ja der Arzt hat etwas herausgefunden, aber nichts besorgniserregendes und ich bin auch nicht krank. Obwohl manch einer es vermutlich als Krankheit ansieht.", verdrehe ich spielerisch die Augen. „Ich verstehe nicht ganz? Was meinst du?", fragt er noch immer völlig konfus. „Was habe ich dir vorhin gesagt als du mich fragtest, ob du dir deine Haare wieder schneiden lassen sollst?", entgegne ich lächelnd. „Dass du dir sicher bist, dass unsere Kinder es lieben werden, nicht nur Mommy, sondern auch Daddy an den langen Haaren ziehen zu können.", wiederholt er meine Aussage. Vielsagend sehe ich zu ihm auf, als mein Lächeln immer strahlender und breiter wird. „Schatz, was willst du mir damit sagen?", ‚Herrgott, kann man wirklich so schwer von Begriff sein?', fange ich leise an zu Lachen. „Ach Jensen, Darling! Willst du mich gerade veralbern? Verstehst du den Wink mit dem Zaunpfahl denn wirklich nicht?", ich kann es mir einfach nicht verkneifen, ihn ein wenig auszulachen. „Was für ein Zaunpfahl denn bitte? Liebste, ich bin ein Mann, ich brauche klare Aussagen.", kichert er unsicher und sichtlich nervös. Theatralisch seufzend verdrehe ich nochmals die Augen, greife in meine hintere Hosentasche und ziehe den Umschlag hervor, welchen ich ihm reiche. „Und was ist das jetzt?", seine Verwirrung scheint noch weiter zu wachsen. „Mach es auf und find's heraus.", erwidere ich gespielt unwissend. Mit leicht zittrigen Händen öffnet er den Umschlag. „Das ist keine gute Variante, mir beizubringen, dass du schwer krank bist oder sonst irgendetwas.", Jensen wird zusehends nervöser. „Ich bin weder schwer krank noch sonst was und jetzt mach endlich den Umschlag auf.", lache ich und wende mich wieder meiner Teetasse zu. Lächelnd beobachte ich, wie er das zusammengefaltete Bild herauszieht. Als er es aufklappt, verengen sich seine Augen zu Schlitzen, als er mich erneut verwirrten Blickes ansieht. „Was ist das Liebes?", fragt er nochmal und langsam verliere ich die Geduld mit ihm. „Lies was auf dem ULTRASCHALLBILD steht.", betone ich, bemüht ihn nicht genervt anzuschreien.

POV Jensen
Langsam scheint sie wirklich genervt von mir zu sein, aber ich verstehe es einfach nicht. Nochmals sehe ich auf das Bild in meiner Hand. Sie hat Recht, es ist ein Ultraschallbild auf dem jeweils ein Herz um einen von zwei kleinen bohnenförmigen Punkten gezeichnet sind. Darunter steht eine Textzeile. Hallo Daddy, wir freuen uns auf dich. Bis März nächstes Jahr. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. „Wie bitte, was? Meinst du das Ernst?", frage ich sie entgeistert. Sanft lächelnd sieht sie mich an, stellt ihr Tasse wieder auf der Kücheninsel ab und hebt ihren Oversizepulli nach oben. Fassungslos starre ich auf ihren Bauch. Dort, wo sich sonst ein muskulöses Sixpack abzeichnet, ist eine bereits deutliche Wölbung zu sehen. ‚Warum habe ich das bisher nicht bemerkt? Sie hat sich ja nicht gerade versteckt?!', ärgere ich mich über mich selbst. „Wir bekommen wirklich...?", ich lasse den Rest des Satzes in der Luft hängen, zu überwältigt bin ich von den Gefühlen, die mich mit sich reißen. „Sieht so aus! Du musstest ja schon immer gleich übertreiben! Ein Baby reicht ja nicht aus.", ertönt ihr engelsgleiches Lachen, als sie den Pullover wieder fallen lässt. „Aber warte, März? Das ist nur noch ein knappes halbes Jahr, wie...?", „Das erste Trimester ist schon rum mein Schatz. Ich habe zwar mitbekommen, dass ich etwas zulege, aber zu Anfang lief alles so wie immer. Ich war erst diesen Monat überfällig mit gewissen Frauenproblemen... Freust du dich?", erzählt sie zunächst, bevor ihre Stimme einen ängstlichen Unterton annimmt. Ich lege das Bild auf dem Tisch vor mir ab, umrunde diesen, im Anschluss gleich die Kücheninsel und ziehe meine wunderschöne Freundin direkt in meine Arme. „Du machst mich gerade zum glücklichsten Mann dieser Welt! Ich liebe dich! Ich liebe EUCH!", entgegne ich lachend und lege sanft meine Lippen auf die ihren. Glücklich seufzend erwidert sie meine Berührungen und schmiegt sich an meinen Körper. ‚Jared wird mich umbringen, aber jetzt kann ich nicht mehr warten.', überlege ich während wir uns langsam von einander lösen. „Warte kurz hier mein Herz, ich habe noch was für dich.", sage ich ihr und verlasse die Küche.

‚Was hat er denn jetzt wieder vor?', frage ich mich als ich Jensen hinterher sehe, wie er aus der Küche in Richtung des Flures verschwindet. Ich höre wie er die Treppe nach oben läuft, offenbar kurz in einem der oberen Zimmer abtaucht, nur um wenig später erneut die Treppen hinunter zu poltern und nervös zappelnd vor mir zum Stehen kommt. Verwirrt blicke ich ihm zunächst in seine wundervollen grünen Augen, als er auch schon in Richtung Erdboden sinkt und auf einem Knie verharrt. Von Erkenntnis und Gefühlen förmlich erschlagen, hebe ich die Hände vor meinen Mund, als auch schon die ersten Tränen meine Augen fluten. Vor mir kniet Jensen, lächelt mich voller Liebe im Blick an und öffnet das kleine samtblaue Kästchen, welches er in der Hand hält. „Rina McGee, Liebe meines Lebens und  Mutter meiner ungeborenen Kinder, würdest du mir die unendlich große Ehre zuteil werden lassen und mich heiraten? Mit niemand anderem will ich mein Leben teilen und alt werden und eine Familie gründen als mit dir.", erklärt er mit zittriger Stimme, während er mir den schönsten Ring, den ich je erblicken durfte, entgegen hält. Tränen laufen mir über die Wangen, meiner Stimme traue ich im Augenblick nicht über den Weg, weshalb ich zunächst langsam, dann immer heftiger nicke, bis ich schließlich doch meine Stimme wieder finde und rufe: „Ja Jensen! Ja, ich will dich heiraten und mit dir alt werden und alles was dazu gehört!" Überglücklich werfe ich mich ihm in die Arme. Sofort zieht er mich in eine schützende Umarmung, küsst zart meine Stirn und dreht mich so, dass ich auf seinem Knie zum Sitzen komme. Liebevoll sieht er mir in die Augen, nimmt meine rechte Hand in seine und schiebt mir sanft den traumhaften Verlobungsring auf den Ringfinger. „Jared wird mich erschlagen.", sagt er plötzlich und grinst mich schief an. „Warum Jared? Muss ich das verstehen?", frage ich ihn verwirrt. „Wir sind doch heute Abend mit ihm und Genevieve zum Essen verabredet in unserem Lieblingsrestaurant, weißt du noch?", antwortet er. „Oh richtig. Aber was hat das... OHHHH, du wolltest mich heute Abend in Gegenwart unserer besten Freunde fragen?", fällt der Groschen bei mir, woraufhin er nur verlegen nickt. Nach kurzem Überlegen kommt mir eine Idee: „Wie wäre es dann stattdessen, wenn wir die beiden Fragen, ob sie Pateneltern für unsere beiden Krümel werden wollen? Ich wage zu bezweifeln, dass er dich dann noch umbringen will." „Du bist großartig. Ich liebe dich über alles.", antwortet er mir und zieht mich nochmals in einem innigen Kuss zu sich.

(1853 Wörter)

One Shots nach MaßWo Geschichten leben. Entdecke jetzt