Manuel Neuer - Ein süßes Versprechen

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A/N: Moin Freunde der gepflegten Unterhaltungsmusik, ich wollte bitte bloß sagen, dass ich KEINEN BLASSEN Schimmer habe, WIE genau es auf dem Oktoberfest abläuft, ob das ganze Szenario hier irgendwie annähernd so stimmen könnte. Ich hab einfach keine Ahnung! Also bitte seid nachsichtig! 🙇🏻‍♀️

POV Manuel
Flashback
‚Verdammt ist das wieder voll hier. Gab es nicht mal irgendwann so etwas wie Zutrittsbeschränkungen?', überlege ich, während ich von links wieder einmal von Thomas beinah von der Bank geschubst werde. „Ey Müller, pass doch auf!", rufe ich lachend meinem Sitznachbarn zu und der Rest der Mannschaft, der in unserer Nähe Platz gefunden hat, grölt was das Zeug hält. Oktoberfest ist immer Ausnahmezustand. Die meisten Jungs sind bereits nach einer Maß stramm wie zehn Spanngurte und werden sich am nächsten Tag an nichts mehr erinnern können, aber trotz allem sind diese Idioten dann auch immer die lustigsten. Wie jedes Jahr eigentlich, halte ich mich den ganzen Abend über an einer Maß auf. Außerdem habe ich, bevor ich herkam, noch einmal vernünftig gegessen mit meinen Eltern. „Vielleicht lernst du ja endlich mal eine nette junge Frau kennen auf dem Oktoberfest.", hatte meine Mutter zum Abschied gesagt und mir wie so oft in die Wange gekniffen, als sei ich noch ein kleiner Junge. ‚Als ob ich jemals ein Mädchen fände, die nicht darauf aus ist, selbst Karriere zu machen und mich dafür als Sprungbrett nutzen will.', denke ich betrübt. Die letzten drei Frauen, mit denen ich ausgegangen war, wollten ausschließlich meinen Namen und die damit verbundene Publicity oder eben mein Geld. An mir als Person war keine von ihnen wirklich interessiert und es kotzte mich einfach nur an. Fußball wird immer meine Leidenschaft sein und ich bin überglücklich, meinen Traumberuf in diesem Sport gefunden zu haben, aber der Trubel, der damit einhergeht... und vor allem die fehlende Privatsphäre. Keine Frau tut sich so etwas freiwillig an, schon gar nicht nur um meinetwillen. Missmutig versuche ich diese deprimierenden Gedanken abzuschütteln. Die Stimmung im Zelt war großartig und ich sollte mir nicht die Laune von meinen missglückten Beziehungen verderben lassen. Auf einer kleineren Bühne ganz in unserer Nähe geben sich die Künstler förmlich die Klinke in die Hand. Jeder von ihnen bringt ein Set aus 4-5 Liedern, um möglichst viel Abwechslung ins Programm zu bringen. Im Augenblick beendet Roland Kaiser seinen vorletzten Song. „Und nun ihr Lieben, möchte ich Ihnen allen eine sehr talentierte junge Frau vorstellen, die gerade auf dem Höhepunkt ihrer Schlagerkarriere angekommen ist und erstaunlicherweise erst heute ihr Wiesndebüt gibt. Mit einem Duett, welches ich im Normalfall mit der wundervollen Maite Kelly performe, verabschiede ich mich von Ihnen und euch und begrüße die wundervolle Mariella Lenkratz!", damit beginnen die ersten Takte von Warum hast du nicht nein gesagt und eine zarte Gestalt taucht hinter dem Kaiser auf, zu der er sich umdreht. Sie ist gut einen Kopf kleiner als Roland. Ihre langen schwarzen Haare sind in einem dicken Zopf geflochten und fallen ihr bis zur Mitte ihres Rückens. Ein traumhaftes Dirndl in türkisblau und weiß umspielt ihren schlanken Körper. Auch ihre Augen strahlen in einem tiefen satten Blau, das ich nie zuvor bei jemandem gesehen habe. „Die hat's dir ja richtig angetan, was Manu?", höre ich Götze leise rechts vor mir sagen. „Aha...", antworte ich nur wenig geistreich, während ich noch immer meinen Blick nicht von ihr losreißen kann. Ihre Füße stecken in silbrig weißen Highheels, was darauf hinweist, dass sie eigentlich sogar noch kleiner ist, als sie neben ihrem Duettpartner wirkt. „Ihre Schürzenschleife sitzt links Manu!", grinst Thomas mich wissend an und wackelt mit den Augenbrauen. In diesem Moment wandert mein Blick zu ihrer Schürze. ‚Tatsächlich! Wie kann solch ein Engel keinen Partner haben?', überlege ich beinah schockiert. Und diese Stimme! Die Musik verklingt und Roland verabschiedet sich von Mariella mit einer väterlichen Umarmung, dreht sich noch einmal zum Publikum und verabschiedet sich somit. Wenige Sekunden später startet bereits das nächste Lied Partymarathon. Wenn vorher noch keine Stimmung war, jetzt reißt sie richtig die Hütte ab. Schon bei den ersten Tönen steht die untere Ebene hier im Käferzelt und grölt in fast unmenschlicher Lautstärke den Text mit. Statt auf der Bühne zu bleiben, steigt sie auf die Tische direkt daneben und schlängelt sich geschickt und unwahrscheinlich grazil zwischen den Bechern und Maßkrügen hindurch, ohne auch nur einen davon umzustoßen. Als das Lied endet ist sie etwa zwei Tische von unserem entfernt und die ersten Töne des nächsten Songs ertönen aus den Lautsprechern. ‚Oh je, Sieben Sünden, die Performance könnte heiß werden.', denke ich und sehe wieder zu ihr auf. Während der ersten Zeilen überwindet sie, durch die Hilfe ihrer Fans die Lücke zum Tisch neben uns. Oberflächlich flirtet Mariella hier und da mit einem Mann der zu ihren Füßen sitzt, zwinkert jemandem zu und lächelt den nächsten freundlich an. Diese eigentlich unbedeutenden und nichtssagenden Nettigkeiten treiben mir die heiße Wut in die Gedanken und ich balle die Hände so heftig zu Fäuste, dass meine Knöchel weiß hervortreten. „Hey Manuel, komm runter, sowas gehört zum Auftritt! Außerdem kennst du sie doch noch gar nicht.", kichert Marios Freundin Ann-Kathrin und legt mir vorsichtig eine Hand auf den Unterarm, weshalb ich mich wieder etwas entspanne. ‚Sie hat Recht. Weder kenne ich sie noch weiß ich, ob ich irgendwelche Chancen bei ihr hätte.', geht es mir durch den Kopf, als ich aus dem Augenwinkel sehe, dass sie unseren Tisch betreten hat und zum Ende der zweiten Strophe hin vor mir in die Knie geht um mit mir auf Augenhöhe zu sein. „Nummer 6 und ich flüster dir was in dein Ohr...!", sie lässt sanft ihre Fingerspitzen an meiner Wange hinunter zu meinem Kinn gleiten, weshalb ich eine Gänsehaut bekomme, die es getrost mit dem Himalaya aufnehmen könnte. „Jetzt kommt die große Sünde Nummer 7..., {Nummer 7}..., denn wir beide wissen nicht mehr was wir tun!", bei diesen Worten zwinkert sie mir vielsagend zu, richtet sich wieder auf und das gesamte Zelt fängt erneut an den Refrain zu grölen. „Alter, Manu!", lallt Thomas direkt an meinem Ohr, „Die Kleine fliegt voll auf dich!" Ungläubig sehe ich ihn an und schaue anschließend wieder zu ihr auf. Sie ist zwei Schritte weiter gegangen, steht uns aber noch immer sehr nah. Schwer atmend sieht sie in die Menge, nachdem das Lied verklungen ist, bevor ihr Blick den meinen findet und Mariella mir nochmals zuzwinkert um sich sofort schüchtern lächelnd abzuwenden. ‚Sollte das wahr sein?', schießt es mir durch die Gedanken als auch schon ihr vorletztes Lied beginnt. „Jahrelang hab ich an deinem Blick vorbeigeseh'n, es schien mir nichtmal schwer, dir lebenslang zu widersteh'n.", fängt sie erneut an zu singen und schreitet langsam wieder in meine Richtung und beugt sich ein wenig zu mir nach unten. „Aber in der Samstagnacht da reichte schon ein Kuss und ich weiß, was ich mir eingestehen muss!", nochmals legt sie mir sanft ihre Hand an die Wange, richtet sich wieder auf und singt mit ihrem Publikum im Chor weiter. Über die Tische bewegt sie sich wieder in Richtung Bühne, ohne auch nur ein einziges Mal stimmlich abzubrechen erreicht sie die Bretter, die die Welt bedeuten und sieht bei Beendigung dieses Liedes wieder zu mir und lächelt. „Meine Lieben, ihr wart ein grandioses Publikum und ich wünsche euch noch einen wunderbaren Abend hier im Käferzelt! Und nun begrüßt mit mir, mit einem tosenden Applaus..., die wundervolle KERSTIN OTT!", mit Mariellas Ansage starten die ersten Töne von Regenbogenfarben und Kerstin betritt hinter ihr die Bühne. Beide begrüßen sich herzlich und setzten ihr Duett fort. Diese junge Frau fasziniert mich immer mehr. Irgendwie muss ich sie kennenlernen. Koste es was es wolle.
Flashback Ende

One Shots nach MaßWo Geschichten leben. Entdecke jetzt