Chris Evans - Durchschuss

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A/N: Meine liebe Evanswifey1307, hiermit wünsche ich dir alles alles Gute zum Geburtstag. Ich hoffe sehr, dass dir dein Birthday-OS gefällt. Das ist meine Variante der Idee, die ich dir, als Inspiration, geschrieben habe!

‚So kann man sein Sportprogramm natürlich auch bestreiten!', denke ich verängstigt. Hektisch renne ich durch ein kleines Vorstadtviertel in Boston, versuche irgendwo einen Unterschlupf, ein Versteck zu finden. Gerade als ich überlege, ob es Sinn macht, die nächste Seitenstraße abzutauchen, zerreißt ein Schuss die abendliche Stille. „Lara! Verdammt nochmal bleib stehen. Ich will doch einfach nur reden!", schreit mein Exfreund hinter mir. „Ja sicher, deswegen bist du auch mit einer Waffe hinter mir her!", erwidere ich und schlage den Weg der kleinen Nebenstraße ein, an deren Ecke ich kurz zum Stehen gekommen bin. Schnellen Schrittes renne ich an den hübschen Reihenhäusern vorbei, als erneut ein Schuss abgegeben wird. Dieses Mal allerdings durchzieht nun ein stechender Schmerz meine Schulter, der mich kurzzeitig in die Knie zwingt. Ich greife mir zur rechten ans Schlüsselbein und spüre wie es warm zwischen meine Finger wird. ‚Verflucht!', sowohl hinten als auch vorn an meiner Haut fühle ich eine Wunde. Auf dem Gehweg ein paar Meter weiter entdecke ich eine Kugel. ‚Durchschuss. Mist!', denke ich, während ich mich wieder hochrapple und weiter renne. Offenbar hat er kein großes Blutgefäß erwischt, trotzdem merke ich wie mein Sporttop immer mehr Flüssigkeit aufnimmt und an meinem Körper klebt. Dank meiner guten Kondition schaffe ich es wieder einigen Abstand zwischen diesen Freak Josh, den ich vor drei Wochen verlassen hatte, weil er nicht von seinen Drogen loskommt, und mich zu bringen, doch trotz allem, fällt es mir immer schwerer, die Orientierung und einen klaren Blick zu behalten. Immer wieder verschwimmt mir die Sicht, langsam lässt auch das Adrenalin nach und der Schmerz wird immer präsenter. „Fuck, was mach ich denn jetzt?", flüstere ich mir selbst zu und stoppe kurz. Augenblicklich höre ich jedoch wie die Schritte hinter mir näher kommen und ich wende mich instinktiv nach rechts, um eine weitere Nebenstraße entlang zu eilen. Auch hier sind es wundervolle Reihenhäuser, aber doch um einiges größer und luxuriöser als noch zuvor. Doch darauf kann ich nur am Rande achten. Meine Kräfte schwinden und ich verliere noch immer kontinuierlich Blut. In der halbdunklen Abenddämmerung erkenne ich links vor mir ein weißes mit Ornamenten verziertes Haus. Direkt an der Fassade zieht sich ein buntes Blumenbeet entlang. Des weiteren schließt sich eine sorgfältig gepflegte Rasenfläche an, welche von einer etwa hüfthohen Mauer von der Straße abgegrenzt wird. ‚Hoffentlich reicht die Distanz.', überlege ich, setze mich unter Schmerzen leise stöhnend auf die Mauer und lasse mich darüber rollen, so dass ich unsanft auf der anderen Seite lande und mir ein Aufschreien verkneifen muss. Tief in den Schmerz atmend, drücke ich mich rücklings an die Begrenzung, um völlig in deren Schatten zu verschwinden, als ich höre, wie die Schritte auf dem Gehweg lauter werden und fast genau neben mir zum Stehen kommen, als sich erneut ein Schuss löst. „Lara?", ruft Josh verärgert und dreht sich offenbar einmal um sich selbst. Dann wird alles schwarz.

POV Chris
Einige Augenblicke zuvor
Gerade als ich das Gespräch mit meinem Bruder beende, höre ich halblaut einen Knall. „Was war das denn?", murmle ich mir selbst zu. Eine Fehlzündung oder ist irgendwo ein Auto gegen ein Straßenschild gefahren? Doch kurz darauf kehrt wieder Stille ein und ich wende mich in Richtung meines Wohnzimmers im hinteren Teil des Hauses. Doch noch ehe ich den Türrahmen erreiche, knallt es erneut. Dieses Mal direkt vor meinem Haus, was mich dazu veranlasst schnell in den Flur zu eilen, die Tür zu öffnen und zur Straße hinaus zu sehen. Hinter mir spüre ich wie Dodger sich versucht an meinen Beinen vorbei zu drücken, doch ich gebe ihm zu verstehen, dass er im Haus bleiben muss. Ein wenig missmutig setzt er sich hin. Wiederum wandert meine Aufmerksamkeit nach draußen und ich erblicke einen jungen Mann unter der Laterne vor meinem Haus. „Lara?", ruft er verärgert und fuchtelt wie besessen mit einer Waffe herum. Sofort greife ich nach meinem Handy in der Hosentasche wähle den Notruf und beschreibe dem Beamten die Szenerie, die sich mir zeigt. Nachdem ich ihm meine Adresse genannt habe, beende ich das Gespräch. Die ganze Zeit über habe ich den Bewaffneten nicht aus den Augen gelassen. Als dann ein Polizeiwagen mit Blaulicht um die Ecke biegt, erstarrt er zunächst, bevor er in die entgegengesetzte Richtung davon rennt. Ich will gerade die Tür schließen, doch mein Blick streift etwas an der Begrenzungsmauer. „Was ist das?", flüstere ich zu mir selbst, doch da ist Dodger auch schon an mir vorbei in den Vorgarten des Hauses geschlüpft. „Dodger, komm her.", rufe ich und trete aus dem Haus. Mein Hund läuft jedoch unbeirrt und schnurstracks auf die Mauer des Vorgartens zu und schnuppert an dem, was dort im Schatten, den die Abgrenzung wirft, liegt. In diesem Moment gibt er auch schon Laut, was so viel heißt, dass ich zu ihm kommen soll. Also schnappe ich mir schnell meinen Schlüssel aus dem Kasten. ‚Bei meinem Glück würde die Tür ins Schloss fallen und ich müsste einen Schlüsseldienst rufen.', grinse ich über meine eigene Tollpatschigkeit in mich hinein. Doch eben dieses Grinsen gefriert mir im Gesicht und weicht blankem Entsetzen als ich erkenne, auf was Dodger mich aufmerksam machen wollte. Im Schatten an der Mauer liegt eine junge Frau. Ihr langes rotes Haar liegt ihr wirr um das Gesicht und ihr Top... „Mein Gott!", das Sporttop an ihrem Körper ist nur noch am unteren Ende weiß, der Rest ist mit Blut durchtränkt und klebt an ihr. „Hey Miss. Bitte wachen Sie auf Miss!", vorsichtig rüttle ich an ihrer Schulter als mir die Wunde an eben dieser auffällt. „Dodger, Handtuch!", spreche ich meinen Hund an, dieser flitzt wie ein geölter Blitz ins Haus und taucht nur wenige Sekunden später wieder neben mir auf. In der Schnauze ein sauberes weißes Handtuch, welches ich ihm abnehme und auf die Wunde der Frau drücke. Vorsichtig ziehe ich sie ein Stück von der Mauer weg und krame erneut mein Telefon aus der Hosentasche, um den Notruf zu wählen. Während ich auf den Krankenwagen warte, presse ich weiterhin das Tuch auf die Verletzung. Behutsam streiche ich ihr die Haare aus dem Gesicht. Ursprünglich wollte ich sie nochmals versuchen zu wecken, doch wieder bleibt mir die Luft weg. Trotz der Wunde an ihrer Schulter sind ihre Gesichtszüge entspannt und bezaubern mich vom ersten Augenblick an. „Wer hat dich bloß so zugerichtet und warum?", frage ich sie, obwohl mir bewusst ist, dass sie nicht antwortet. In diesem Moment flackern unruhige blaue Lichter hinter uns umher und ein Rettungssanitäter drückt das Tor zu meinem Grundstück auf. Zwei weitere folgen mit einer Trage. Als sie sie darauf gehoben und zunächst oberflächlich versorgt haben, bringen die Sanitäter sie zum Rettungswagen, während ich ins Haus stürze, ein Shirt und eine Shorts von mir in eine Tasche schmeiße und zu meinem eigenen Auto sprinte. Im Krankenhaus angekommen, will man mir erst nichts sagen. Ich sei ja schließlich kein Angehöriger, doch schließlich erbarmt sich eine Krankenschwester meiner verzweifelten Gestalt und lässt mich im Schwesternzimmer bei einer Tasse Kaffee warten. Gefühlt vergehen Stunden bis sie wieder bei mir auftaucht. „Mr. Evans?", fragt sie leise um mich nicht zu erschrecken. „Was ist? Wie geht es ihr? Kann ich zu ihr?", sprudelt es aus mir heraus und leise lachend versucht sie mich zu beruhigen. „Ganz langsam Mr. Evans. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut, sie hat ziemlich viel Blut verloren, spricht aber gut auf die Infusionen an. Sie können zu ihr, aber sie schläft noch. Gönnen Sie ihr also noch ein wenig Ruhe und lassen Sie sie von selbst wach werden, wenn es ihr Körper für richtig hält.", vermittelt sie mir sanft lächelnd und führt mich zu einem Krankenzimmer. Leise drücke ich die Tür zum Zimmer auf und sehe sie auf dem Bett liegen. An piepsende Monitore angeschlossen, aber immerhin ohne Atemschlauch. Vorsichtig schließe ich die Tür wieder, ziehe mir einen Stuhl heran und setze mich an ihr Bett. Behutsam greife ich nach ihrer Hand und verschränke meine Finger mit ihren. „Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst und ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich deine Hand halte. Aber bitte, werde bald gesund. Ich möchte dich unbedingt kennen lernen Lara. Dieser bewaffnete Typ hat diesen Namen gerufen, daher gehe ich davon aus, dass es deiner ist. Die Polizei wird ihn auch bald schnappen, da bin ich mir sicher.", flüstere ich auf sie ein und zeichne langsam kleine Kreise mit meinem Daumen über ihren Handrücken.

One Shots nach MaßWo Geschichten leben. Entdecke jetzt