Sebastian Stan - Schmerzhafter Start

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A/N: Meine liebe Saskia887, seit über einem Jahr kennen wir uns jetzt und ich möchte unsere Freundschaft nicht mehr missen!
Alles alles nur erdenklich Gute zu deinem Geburtstag! ❤️🥰

‚Jetzt nur noch schnell heim und ab in die warme Wanne zum Entspannen.', denke ich mir als ich die Boutique, in der ich arbeite, nach Feierabend verlasse. Nach zwölf Stunden Schicht und zehn Tagen arbeiten ohne freien Tag habe ich endlich ein langes Wochenende. So laufe ich die bereits dunklen Straßen New Yorks entlang, habe aber nach einigen Minuten das ungute Gefühl verfolgt zu werden. Immer mal wieder drehe ich mich um, kann jedoch niemanden entdecken. Als ich einen etwas belebteren Platz erreiche, schlage ich zunächst ein paar Haken und wende ich mich anschließend erneut um. ‚Oh Gott! Bitte nicht!', schießt es mir panisch durch den Kopf. Dort, etwa dreißig Meter von mir entfernt, steht ernsthaft mein kranker Stalker-Ex Simon. Bisher konnte ich ihm das Stalking nicht nachweisen und somit ist mir eine einstweilige Verfügung gegen ihn immer verwehrt worden. Hektisch überlege ich, wie ich von ihm unbermerkt entkommen kann, aber vor diesem psychopathischen Menschen gibt es kein Entrinnen. Zumindest nicht allein. Also muss ich mir etwas anderes ausdenken. Schnell gehe ich auf eine durchschnittlich besuchte Seitenstraße zu, wo ich mich immer mal wieder an einigen Leuten vorbeischlängeln muss. Hinter mir spüre ich nach kurzer Zeit erneut seine Präsenz und am liebsten möchte ich mich übergeben. Ich will ihn einfach nur loswerden, aber er macht mich immer wieder ausfindig. Dreimal bin ich wegen ihm schon umgezogen. Zuerst habe ich es in der nächsten größeren Stadt versucht, eine mittelgroße Stadt irgendwo in Arizona. Doch das hat nicht gefruchtet. Als nächstes versuchte ich es dann in LA. Riesengroß, Massen von Menschen, unzählige Stadtbezirke und unglaublich unübersichtlich. Trotzdem hat er mich aufgespürt. Wohlgemerkt erst nach fast einem Jahr, aber noch immer viel zu schnell. Der letzte Schritt war dann noch drastischer. Von einer Küste zur anderen. Vom äußersten Zipfel im Westen zum äußersten Eckchen im Osten, hierher nach New York City. Hier hatte ich immerhin drei ruhige Jahre und trotz allen Aufwandes, ist er nun wieder hinter mir her. Möglichst unauffällig sehe ich immer wieder nach links und rechts in der Hoffnung ein Schlupfloch zu finden oder zumindest auf eine Idee zu kommen, wie ich ihn loswerden könnte. Und plötzlich, ist die eben noch von menschenbesiedelte Straße nahezu menschenleer und ich höre wieder seine langen Schritte, die mich verfolgen. Da sehe ich im Augenwinkel eine Gestalt vor einem teuren Restaurant stehen. Dunkle Jeans, dunkle Sneaker, dazu ein navyblaues Hemd und eine schwarze stylische Lederjacke. ‚Herr im Himmel, bitte lass das gut gehen!', schicke ich ein Stoßgebet nach oben und gehe strammen Schrittes auf ihn zu, als würde ich direkt zu ihm wollen.

POV Sebastian
‚Verdammt kann dieser Abend eigentlich noch schlimmer werden?', überlege ich genervt, während ich draußen vor dem Restaurant stehe und an meiner Zigarette ziehe. Warum habe ich gleich wieder zugesagt? Ah ja, weil einer meiner besten Kumpels mich nahezu BEKNIET hat mitzukommen und was hab ich jetzt davon? Ich verbringe den Abend mit drei Pärchen. Als Single! Wundervoll, wenn man umringt ist, von Menschen, die man gern hat, die aber alle genau das haben, was man sich selbst so sehnlich wünscht. Einen Partner zu dem man nach einem anstrengenden Arbeitstag heimkommen kann und bei dem man sich geborgen fühlt. Plötzlich sehe ich von der Seite eine junge Frau schnurstracks auf mich zukommen. Als ich aufsehe, verschlägt es mir fast den Atem und auch sie stockt für den Bruchteil einer Sekunde. Offenbar hat sie mich erkannt. Ich hingegen kenne sie nicht und trotzdem raubt sie mir schon auf den ersten Blick vollkommen den Verstand. Ihre mittellangen dunklen Haare sind in einem hohen Zopf zusammen gebunden und umspielen ihre zarten Gesichtszüge. Eine dunkel umrandete eckige Brille hinter der mich haselnussbraune Augen ansehen sitzt auf ihrer zierlichen Stupsnase. Sie mag vielleicht keine Modelmaße haben und trotz allem hat ihre Figur etwas unwahrscheinlich Sinnliches. Ihr Blick ist flehend, weshalb ich mich frage, warum das so sei, als sie mich auch schon anspricht: „Hey Baby, tut mir so unendlich Leid, dass ich zu spät bin. Eine Stammkundin in der Boutique hat mich leider noch aufgehalten." ‚Ok, offenbar ist sie irgendwie in Schwierigkeiten.', erfasse ich die Situation und lasse mich sofort auf die Improvisation ein. „Ich hab mir schon fast so etwas gedacht, du kannst manchen Kunden einfach keinen Wunsch abschlagen, gerade deiner Stammkundschaft nicht.", antworte ich leise lachend und schüttle belustigt den Kopf, als ich meine Hand nach der ihren ausstrecke und sie an mich ziehe. „Bitte hilf mir! Mein psychopathischer Ex ist seit unserer Trennung vor über vier Jahren hinter mir her und ich habe Angst, dass er mir was antun könnte.", flüstert sie kaum hörbar an meiner Halsbeuge. ‚Was zum...', heiße Wut breitet sich in mir aus. Wer zum Teufel würde diesen Engel auf Erden bedrohen? „Ich bin bei dir! Hab keine Angst, ich helfe dir.", erwidere ich ebenso leise, damit wirklich nur sie es hört. Langsam lösen wir uns ein wenig voneinander und sie lächelt mich so lieblich an, dass ich glatt zerschmelzen möchte. „Aber jetzt bist du ja endlich hier und der Abend kann starten.", sage ich nun wieder etwas lauter.

One Shots nach MaßWo Geschichten leben. Entdecke jetzt