Bucky Barnes - Advent, Advent

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A/N: Ein bisschen zu spät, aber besser spät als gar nicht! 😅
Ich habe geplant zu jedem Adventssonntag, Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen jeweils einen OS hochzuladen, ob mir das gelingt, bleibt abzuwarten!🙈
Ich danke Evanswifey1307 für die Idee mit den Adventskränzen, auch wenn du vermutlich an ne andere Ausarbeitung gedacht hast!🤣
Widmen möchte ich diesen OS aber auch SSASia887! 🥰🤗

Euch allen eine tolle Adventszeit! Viel Spaß!

„Fast geschafft.", flüstere ich mir selbst zu, als ich den vorletzten Adventskranz fertigstelle. Über die letzte Woche hinweg habe ich sowohl für das Gemeinschaftswohnzimmer als auch für jeden einzelnen Avenger in mühevoller Kleinarbeit einen individuellen Kranz zusammengebastelt. Bei jedem habe ich etwas für denjenigen Typisches mit eingebaut. In Clints Kranz sind zum Beispiel kleine mit Kunstschnee überzogene Pfeile und ein Bogen mit LED-Lämpchen eingearbeitet. Bei Thor habe ich einige Miniadaptionen seines Hammers angefertigt. Was für eine Fummelei, aber es hat sich gelohnt. Für den Kranz meines Bruders habe ich mich für eine Nacht in einem seiner Labore eingeschlossen und einige kleine ARC-Reaktoren zusammengesetzt. Ja, mein herzallerliebster Bruder ist Tony Stark, Iron Man höchst selbst und manchmal hasse ich das, aber das steht auf einem anderen Blatt geschrieben. So habe ich mir eben für jeden einzelnen Kranz etwas ganz besonderes einfallen lassen. Am längsten habe ich allerdings an einem ganz bestimmten Gesteck gesessen. Dafür ist extra Shuri auf einen Kurzbesuch aus Wakanda hergejettet. Sie hat mir einige Reste Vibranium vorbeigebracht und mir gezeigt, wie ich diese in die richtige Form bringe. Dann habe ich eine weiter Nacht und den anschließenden halben Tag im Labor gehockt und einige kleine Vibraniumarme zusammen gepuzzelt und einige davon mit ein wenig Kunstschnee verziert. An dem Tag hat mich niemand zu Gesicht bekommen, da ich nach der durchgemachten Nacht direkt in mein Bett gekrochen bin und einfach nur erschöpft, aber unendlich glücklich, dass mir dieser besondere Kranz so gut gelungen ist, eingeschlafen. Schön eingepackt steht er noch neben mir auf einem der Stühle. Da ich erst gestern fertig geworden bin, hatte ich leider noch keine Möglichkeit Bucky sein Adventsgesteck zu geben. Die anderen habe ich einfach in die Zimmer gestellt mit einem kleinen Anhänger, dass ich dem Bewohner eine schöne Adventszeit wünsche. Dem ehemaligen Winter Soldier wollte ich seinen Kranz persönlich überreichen, da er mir, sehr zu Tonys Missfallen, mehr bedeutet als manch anderer, aber er ist noch immer auf einer Mission und würde erst in Kürze nach Hause kommen. Natascha, Steve und mein Bruder sind bereits aus den Fahrstühlen getreten, weshalb ich das Paket lieber vom Stuhl auf den Tisch ein Stück von mir entfernt hinstelle, damit sich nicht aus Versehen jemand darauf setzt. Gerade bin ich dabei mir das letzte Drahtgestell für meinen eigenen Kranz zurecht zu biegen um darin die Steckmasse zu befestigen, in der ich anschließend die Tannenzweige zu fixieren gedenke, damit diese möglichst lange frisch bleiben. Als ich die gewünschte Form und Dichte des Drahtgeflechts erreicht habe, schneide ich den Draht durch und will das Ende in das Gestell drücken, um Verletzungen vorzubeugen und natürlich genau in dem Augenblick, als Buck aus dem Fahrstuhl kommt und mich anlächelt, rutsche ich ab und reiße mir die Handfläche, über das Handgelenk bis zur Mitte meines Armes, Haut und Muskelgewebe auf. Der Schmerz schießt durch meinen Körper und ich schreie, während ich instinktiv einige Schritte zurücktaumle um den Teppich unter dem Tisch und auch das Päckchen darauf nicht völlig zu besudeln.

POV Bucky
Lucias Schmerzensschrei geht mir durch Mark und Bein. Blut läuft ihr kontinuierlich über die Hand, bevor es auf den Boden tropft. Schnell reiße ich, auf dem Weg zu ihr, die kleine Tischdecke vom Couchtisch um brülle zeitgleich nach Tony und Bruce. Kaum habe ich diese notdürftig um ihren Arm gewickelt, kommen beide auch schon gehetzt um die Ecke ins Wohnzimmer. „Was hast du mit ihr gemacht?", schreit Stark mich direkt an. Ich kann ihn nur ungläubig anstarren. ‚Wie bitte? Ich könnte ihr niemals auch nur ein Haar krümmen!', denke ich geschockt und gehe einen Schritt nach hinten. Ursprünglich hatte ich geplant, sie zu fragen, ob sie denn wirklich für JEDEN von uns ein Gesteck basteln würde. Bisher hatte jeder Einzelne von uns einen Kranz von ihr ins Zimmer gestellt bekommen. ‚Alle außer mir.', überlege ich traurig. „Er hat mir gar nichts getan, du Vollpfosten. Ich wollte gerade das letzte Kranzgestell für mein eigenes Gesteck zurechtbiegen und bin abgerutscht.", zischt sie ihren Bruder wütend an, dass er erschrocken ein wenig Abstand zu ihr nimmt. Mit einem leisen Kichern über Starks Reaktion nimmt Bruce Lucia vorsichtig mit sich in Richtung des Krankenflügels um die Wunde zu versorgen. Nach einigen Sekunden folgt auch ihr Bruder den beiden. Noch immer ein wenig geschockt, dass Tony mir sowas noch immer zutraut, lasse ich mich auf den Stuhl plumpsen auf dem sie zuvor noch gesessen haben muss. ‚Der letzte Kranz wäre also für sie gewesen. Hätte mich auch gewundert, wenn sie sich für mich die Mühe machen würde.', denke ich verzweifelt bei mir und stütze meinen Kopf in die Hände. Doch dann erregt etwas links von mir meine Aufmerksamkeit. Auf dem Tisch liegt ein Paket, eingeschlagen in silbrig glänzendes Geschenkpapier und umschloßen von einer schwarz-gelben Stoffschleife. Auf einem kleinen Kärtchen, welches an dieser Schleife steckt, steht in ihrer wundervollen geschwungenen Handschrift mein Name. Neugierig ziehe ich es zu mir heran, löse das Schmuckband in den Farben meines Armes und entferne das Klebeband mit dem das Geschenkpapier fixiert ist. Darunter kommt ein einfacher Karton zum Vorschein, der schon einen kleinen Spalt breit aufspringt. Der Tesafilm, der diesen zugehalten hatte, hängt lose an einer Klappe. Also drücke ich beide Seiten auseinander. Was ich dann sehe, verschlägt mir den Atem. ‚Sie hat es doch gemacht. Lucia hat mir doch einen Kranz gebastelt.', denke ich, während mir die Tränen kommen. Im gesamten Kranz sind kleinere Varianten meines Arms verteilt, einige davon mit Kunstschnee verziert. Auch die Kerzen sind in schwarz und Gold gehalten und in der Mitte liegt ein kleiner Briefumschlag. Auf dem nochmals mein Name zu lesen ist. Ein besonderer Adventskranz für einen ganz besonderen Menschen! Ich wünsche dir ein wunderschöne Adventszeit - Lucia steht auf der Karte im Inneren des Umschlags. Vorsichtig nehme ich das Gesteck heraus und betrachte es, drücke leicht ein paar der Zweig auseinander, um zu sehen, wie sie ihn zusammengesetzt hat. ‚Scheint nicht weiter schwierig zu sein.', überlege ich und greife nach dem Gestell, welches sie zuvor vorbereitet hatte.

„Verdammter Draht!", schimpfe ich leise, als ich die Naht an meinem Arm betrachte. Dieses Teufelszeug hatte mir die Haut streckenweise so tief aufgerissen, dass ein Wundkleber nicht ausreichte und Bruce den Schnitt lieber direkt komplett genäht hat. „Wunderbar, damit bin ich gleich viel ansehnlicher!", verdrehe ich genervt die Augen. Ihn würde diese Narbe vermutlich niemals stören, aber trotzdem kriecht die Angst in meine Gedanken, dass er mich nun nicht mehr wollen würde, wenn er mich denn jemals wollte. Achtlos gehe ich an meinem Arbeitsplatz im Gemeinschaftswohnzimmer vorüber direkt in mein Zimmer. Im Augenblick habe ich keinen Nerv meinen eigenen Kranz noch zu beenden. Vor meiner Zimmertür stoppe ich abrupt in meiner Bewegung zur Klinke. ‚Hatte ich die Tür nicht zugezogen?', überlege ich, während ich fassungslos auf den Spalt zwischen Türzarge und der Tür selbst starre. Aus dem Inneren meines Zimmers kommt ein leicht flackernder Lichtschein. „Was ist das?", wispere ich und drücke mich langsam in den Raum. Die Rollläden sind hinuntergelassen und damit ist es nahezu komplett dunkel. Doch am Fußende meines Bettes steht auf einem großen Tablett ein Adventskranz. Die Kerzen sind in silber und blau gehalten, so wie ich sie auch haben wollte, doch entgegen meines eigentlichen Planes, meinen Kranz sehr schlicht zu halten und keinen Schnickschnack daran zu befestigen, sind die immergrünen Zweige mit unzähligen kleinen Weihnachtssternen verziert. Bei näherer Betrachtung sind diese aus einem filigranen Drahtgeflecht gefertigt. „Das muss ewig gedauert haben. So wunderschön!", bewundere ich leise diese kleinen Kunstwerke und muss einfach lächeln. Erst jetzt bemerke ich den Umschlag, der halb unter das Tablett geklemmt ist. Lucia steht in simplen schnörkellosen Lettern darauf. Als ich die Karte herausziehe und aufklappe, bleibt mir die Luft weg. ‚Das ist Buckys Schrift...', denke ich und lasse meine Fingerkuppen zart über die Schrift gleiten. Ein schöner Kranz für eine noch schönere Frau - Bucky. „Schöne Frau..., vielleicht ohne diesen Schlatz am Arm!", mein Unterton ist bitter, doch mich hört ja eh niemand, oder... „Jede Narbe macht dich nur noch schöner!", ertönt plötzlich hinter mir eine angenehm tiefe Stimme. Erschrocken fahre ich herum, sehe Bucky an meiner Schwelle stehen und gleich darauf einen Schritt auf mich zu treten. „Ja sicher!", erwidere ich sarkastisch und hebe den mit Pflastern zugeklebten Arm. Doch bevor ich ihn wieder senken kann, ergreift Buck mein Handgelenk mit seiner Metallhand. Augenblicklich überzieht eine Gänsehaut meinen gesamten Körper, die sich nur verstärkt, je höher seine Hand in Richtung meiner Schulter wandert und von dort in meinen Nacken fährt. Auf einmal sind wir uns so unglaublich nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Buckys Augen huschen zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her, was mich dazu veranlasst meine letzten Zweifel über Bord zu werfen und die Lücke zwischen uns zu schließen. Meine Lippen finden die seinen und er erwidert meinen Kuss sofort. Vorsichtig stubst seine Zungenspitze an meine Unterlippe und ich öffne mich ihm leise seufzend. Nach gefühlten Stunden, die sich anfühlen wie aus einem Traum, löst er sich keuchend von mir, sieht mir in die Augen und wispert: „Ich liebe jeden einzelnen Makel, jede Narbe, jeden Leberfleck und jede Sommersprosse an dir. Du bist einfach perfekt!" Sprachlos sehe ich ihn an und erwidere leise: „Ich liebe dich auch Buck!" „Brichst du ihr Herz, breche ich dir dein Genick, Barnes!", ertönt es vom Flur her und ich kichere, glücklich darüber, dass Tony uns seinen Segen gibt, während ich an Bucky Brust sinke und zufrieden seufze.

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One Shots nach MaßWo Geschichten leben. Entdecke jetzt