Dean Winchester - Ein Ausfall mit Folgen

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A/N: Zuerst möchte ich der lieben Chocomarii danken, dass ich diesen OS veröffentlichen darf, da dieser auf einem ihrer One Shots basiert in ihrem Buch „MIXED ONESHOTS - oneshots alle fandoms"
Mir ist bewusst, dass Dean weit weg von solchen ‚Wischi-Waschi-Gefühlsduseleien' ist, aber nach dem Lesen kam mir einfach die Idee dazu und mir hat es eben so gut gefallen, dass ich es so aufgeschrieben habe. So und nun viel Spaß beim Lesen. Lasst gern Kommentare da, wenn ihr wollt und auch über Votes würde ich mich sehr freuen.

Ein Jahr ist es nun her. Ein Jahr, dass ich Dean Winchester zum ersten und letzten Mal sah. Ein Jahr, dass ich mit ihm die Nacht in seinem Impala verbracht habe. Als wir uns in der Bar kennen lernten stellte er sich zwar mit seinem realen Namen vor, verschwieg mir jedoch seinen Nachnamen. Wie ich ihn trotzdem herausbekam? Das war nicht weiter schwer. Ich selbst war bis vor einigen Monaten Jägerin. Das Tattoo auf seiner Brust entlarvte ihn als Winchester, es hatte sich herumgesprochen in der Jägerwelt, dass die Brüder ein Anti-Besessenheitstattoo auf der Brust hatten. Die Narben an seinen Armen und Torso gaben seine Identität als Jäger preis. Ich hatte damals meinen Job verloren, den ich zum Aufstocken meiner Jägergehälter angenommen hatte. Dean und sein Bruder, oder wie er es damals behauptete, sein Partner hatten einen Fall in der Stadt und hatten diesen vergeigt. Wir hatten uns gemeinsam betrunken und sind, nach einem Missgeschick seinerseits, in seinem Auto gelandet. Eins hatte zum anderen geführt und nach einigen Stunden, habe ich ihn eingeladen bei mir zu schlafen, damit er nicht mehr bis zum Motel fahren musste. Am nächsten Morgen war er bereits weg, bevor ich wach wurde. Sein Kissen roch noch so wunderbar nach ihm und den Bezug habe ich bis heute nicht gewaschen. Nur zu bestimmten Zeiten nahm ich es aus dem Schrank und vergrub mein Gesicht darin. Glücklicherweise hing noch immer sein Geruch darin, was mich immer wieder beruhigte, in jeder Situation. So auch einige Wochen nach seinem Verschwinden.

POV Dean
Fassungslos sehe ich Sam an. „Du hast was gesehen?", rufe ich entgeistert. Seit wir Azael bezwungen hatten, waren seine Visionen eigentlich Vergangenheit. Er hatte nie wieder eine gehabt und nun auf einmal doch? Warum und woher kam das auf einmal? „Dean. Ich weiß, dass es merkwürdig ist und ich weiß, dass ich, seitdem wir den Gelbäugigen beseitigt haben, keine Vorahnungen und Vorhersehungen hatte. Trotzdem bin ich mir ganz sicher bei dem WAS ich gesehen habe.", erwidert mein Bruder energisch. „ICH? Verheiratet? Du bist verrückt.", rufe ich aus. „Das bin ich nicht und das weißt du.", sagt er ruhig und sieht mich lediglich stumm an. Ich weiß, dass er Recht hat. Und trotzdem ist es abwegig. Er hat die Frau auch nicht erkannt, die Vision zeigte sie nur von hinten. Was er jedoch gesehen hat, war ein Baby. Gedankenverloren schüttelte ich den Kopf. Es gab nur eine Frau, die dafür überhaupt für mich in Frage käme und diese habe ich seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Wir hatten uns in einer Bar kennen gelernt, nachdem wir einen Auftrag in den Sand gesetzt hatten. Sie saß bereits an der Bar und leerte eine Flasche Bier nach der anderen. Zunächst setzten wir uns mit Sam einfach zu ihr und bestellten uns jeweils ein Bier und ich noch einen Whiskey. Nach einigen Minuten kamen wir ins Gespräch und sie erzählte von ihrem Ex-Chef. Ein absolutes Ekelpaket, dass ihr bloß dann eine Gehaltserhöhung hätte geben wollen, wenn sie mit ihm ins Bett gegangen wäre. Was für ein Widerling. So unterhielten wir uns längere Zeit und nachdem ich ihr mein Bier übergeschüttet hatte, kam eins zum anderen und wir endeten in meinem Impala. Das war die wahrscheinlich heißeste Nacht meines Lebens und seitdem gab es keine andere Frau mehr. Es war mir unerklärlich und trotzdem war es passiert. Ich hatte mich unsterblich in diese junge Frau verliebt und seitdem ist kein einziger Tag vergangen an dem ich nicht an sie denken muss. Seraphina. Wie oft war ich kurz davor zu ihr zu fahren? Unzählige Male saß ich bereits im meinem Chevy, fest entschlossen innerhalb der nächsten Stunden vor ihrer Tür zu stehen und doch verließ mich immer kurz vorm Losfahren der Mut. Immer wieder kam mir der Gedanke, dass sie mich nie wiedersehen wollte. Immer wieder kam mir die Vermutung, sie würde meine Gefühle sowieso niemals erwidern. Schlussendlich lag ich jedes Mal unzufrieden und unverrichteter Dinge in meinem Bett im jeweiligen Motel und dachte nur an sie. Plötzlich krümmte sich Sam erneut vor, was mich aus meinen Überlegungen riss. Noch eine Vision? Was hat das alles zu bedeuten? „Sam?", keine Reaktion. „Sammy?", sanft rüttelte ich an seiner Schulter, als er sich auch schon wieder tief durchatmend aufrichtete. „Was ist? Was hast du gesehen?", fragte ich hastig und schob meinen Stuhl zu ihm heran. „Dich. Und deine Frau. Diesmal habe ich sie richtig gesehen und sie erkannt.", lächelte er leicht. „Erkannt? Du meinst, du kennst sie?", sprachlos sehe ich meinen Bruder an. „Wir kennen sie und du vermutlich um einiges besser als ich.", lachte Sam leicht. „Jetzt spann mich nicht so auf die Folter, Sammy! Spuck's schon aus!", drängle ich ihn. „Die Frau aus der Bar. Vor einem Jahr. Als wir den Fall mit dem Gestaltwandler erst im zweiten Anlauf erledigen konnten.", erklärte er. „Seraphina.", flüsterte ich ungläubig. „Genau. Und ich habe gesehen, wann ihr definitiv schon verheiratet seid. Du hieltst eine Zeitung in der Hand, um uns über einen Fall zu informieren. Die Zeitung von heute in vier Wochen.", Sams Grinsen wird immer breiter, während er beobachtet, wie mir die Gesichtszüge entgleisen. ‚Vier Wochen? Sollte das wirklich wahr sein? Konnte das tatsächlich stimmen? Aber Moment...', überlegte ich. „UNS über einen Fall zu informieren? Was meinst du mit uns?", frage ich ihn unsicher. „Auch sie ist Jägerin.", erwidert er, als sei es das Normalste auf der ganzen Welt. „Jägerin? Seraphina? Du musst dich irren, das hätte sie mir doch sicherlich erzählt oder ich hätte etwas bemerkt oder...", stammelte ich, doch Sam beginnt nur lauthals zu lachen. „Oh Gott Dean. Hast du ihr denn erzählt das du Jäger bist? Nein, hast du nicht. Du erzähltest ihr, dass wir Partner seien und einen Fall vergeigt hätten. Natürlich war das auch nicht gelogen, aber du hast es eher so dargestellt als seien wir FBI- oder CIA-Agenten.", erklärt er lachend und geht zum Kühlschrank um sich noch ein Bier zu holen. Das stimmt natürlich. Bei ihr hatte ich aber nicht einmal einen Decknamen benutzt. Ich hatte mich einfach als Dean vorgestellt, weil ich bei ihr das Gefühl hatte, ich könnte einfach Ich selbst sein und müsste mich nicht verstecken. Offenbar bestätigt sich dieses Gefühl durch Sams Vision. Vor ihr hatte ich niemals auch nur an Ehe und Kinder gedacht und kaum war sie in mein Leben getreten, schien mir das alles zum Greifen nah, obwohl ich sie jetzt einem Jahr nicht mehr gesehen habe. Ich ließ mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen, bevor ich kurz entschlossen nach meinen Autoschlüsseln greife und in Richtung Tür gehe. „Wo willst du hin?", fragt Sam verwirrt. „Ich will meine Frau holen.", erwidere ich schlichtweg und verlasse das Zimmer.

One Shots nach MaßWo Geschichten leben. Entdecke jetzt