Lia Kapitel 10

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Mit offenem Mund starrte ich Luca an, als wäre er ein Wesen aus einer anderen Dimension. Es war sein Restaurant, seine Anlage!

Verdattert legte ich meine Hand wieder an seinen Arm und ließ mich von ihm die steinernen Treppe hinunter führen. Als wir um die Ecke bogen stockte mir der Armen.

Ein Pool, so groß das mindestens 50 Leute locker Platz darin fanden erstreckte sich in Richtung des Tals. Daneben war ein Whirlpool der ebenfalls viel größer als die Norm war. Er registrierte meine Miene und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

"Ich hab gern viel Platz..." flüsterte er schelmisch und entschuldigte so die monströse Bauart.

Hinter Palmen und Blumen machte ich eine Tür zum angrenzenden Haus aus.

"Was ist da?" fragte ich ohne ihn anzusehen. Er ließ seine Hände in die Hosentasche sinken und betrachtete die Tür.

"Ein Rückzugsort. Mein Bungalow."

Neugierig lief ich langsam umher, betrachtete alles haargenau. So etwas kannte ich sonst nur aus Filmen, doch nie hatte ich vermutet selbst einmal Teil einer solch schönen Kulisse zu sein. Ich war fasziniert von den Farb und Lichtspielen, von den roten Farbtönen die den Grund des Pools wie eine riesige Wanne voller Blut erschienen ließen, von den verschiedenen Palmen Arten, von denen manche blütenartige rosa und rote Stengel aufwiesen. Eine kleine Auswahl diverser warmweißer LED Lampions und Ketten komplettierten diesen magischen Ort.

Luca setzte sich in Bewegung, griff nach einem Schlüssel in seinem Jackeninnerem und öffnete die Tür zum Bungalow. Dann blickte er mich an, als wäre es eine stumme Einladung und da ich leider schon sehr gut den Wein in meinen Knochen spürte und wesentlich mutiger als nüchtern war, ging ich an ihm vorbei, ins innere des Hauses.

Es war ein riesiger Raum, der mit hübschen Details liebevoll aufgeteilt war. Zur einen Seite hab es eine kleine Küche in weißem Marmor mit roten Schränken und davon eine kleine Insel, an der man locker gemütlich frühstücken konnte. Auf der anderen Seite stand ein riesiger, mahagoni farbener Esszimmertisch für 5 Leute. Etwas weiter hinten grenzten weitere Zimmer an und Luca gab mir einen kleinen Rundgang. Zu meiner linken befand sich ein Wohnzimmer, welches sich elegant in die selbe Farbenlandschaft eingliederte wie die Küche.
Zu meiner rechten gab es ein großes Badezimmer. Viel größer als meines Zuhause. Eine riesige Badewanne stand direkt vor einer Glasfront. Die bodenlangen Fenster gaben den Blick frei auf eine himmlische Aussicht. Es war der bisher einzige Raum der in schlichten schwarz weiß Tönen gehalten wurde.

Beim nächsten Zimmer stockte Luca etwas, versuchte es jedoch zu überspielen. War er etwa nervös?

Als er die Tür öffnete, staunte ich nicht schlecht. Es war das Schlafzimmer, was man unschwer an dem riesigen Kingsize Bett das den Raum dominierte ausmachen konnte. Der angrenzende Raum diente als begehbaren Kleiderschrank.

Ich betrachtete den Raum, ging weiter hinein, schaute die Gemälde bekannter, italienischer Künstler an, ehe ich mich zu Luca herum drehte.

"Es ist schön hier." Mehr bekam ich nicht heraus. Sein Kiefer mahlte und kurz dachte ich, ich hätte ihn verärgert, doch sein Augen lagen weich auf mir.
Er bedankte sich, trat dann den Rückzug an und ich tat es ihm gleich.

"Ist alles in Ordnung?" fragte ich, weil ich die Veränderung an ihm deutlich wahrnehmen konnte. Seine ganze Haltung wirkte etwas verkrampft. Gerade als ich die Tür zum Schlafzimmer schließen wollte, wirbelte er herum, packte mich am Nacken und sah mir tief in die Augen. Dann küsste er mich. Als unsere Lippen sich trafen kam es mir vor, als würden Funken sprühen. Zuerst war ich vollkommen überrumpelt, doch dann, nicht zuletzt dem Alkohol geschuldet, erwiderte ich den Kuss.

Er presste mich gegen die Tür, hielt mich, als er sie öffnete und wir wieder ins Innere des Schlafzimmer stolperten.

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