Lia Kapitel 34

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Nachdem Luca sich neben mich gesellte als ich im Büro meines Chefs stand fühlte ich mich wesentlich besser.
Die Dynamik war nun eine ganz andere.

Wir beobachteten wie er hinter seinem Schreibtisch saß und nervös mit dem Stift in der Hand auf den Tisch trommelte.

"Dein Ausfall wird teuer für mich. Schließlich habe ich wegen dir ein paar andere Bewerberinnen abgelehnt. Jetzt muss ich wieder eine neue Stellenanzeige aufgeben. Das kostet Zeit und Geld." murmelte er als er zwischen Luca und mir hin und her sah.

Luca verkrampfte und ich war ein heilloses Opferlamm das auf seiner lippe herum biss.

"Wie viel?" hörte ich Luca sagen. Kopfschüttelnd starrte ich ihn an, wollte, das er nicht noch mehr Geld für mich ausgab, doch er ignorierte mich.

Am Morgen nach unserer Wiedervereinigung bat er mich meinen Job aufzugeben. Er erklärte auch verständlich wieso, doch ich brauchte das Geld. Sein schnauben darüber klingelte immer noch in meinen Ohren.

"Hm.. Wie spendabel, Jungchen. Aber ich glaube du bist nicht in der Position ihre Schulden zu begleichen." spottete mein Chef und sah Luca belustigt an.

Es war eine Provokation, aber sie funktionierte nicht. Stattdessen zog Luca ein schmales, längliches Etui aus seiner Innentasche - sein Scheckheft - und hob den Kugelschreiber an. Mit skeptischen Blick wartete er auf eine Summe.

Gierig leckte mein Boss sich die Lippen während er sich eine absurde Summe überlegte. Dann lächelte er erneut und zuckte mit den Schultern.

"5 Tausend. Und ihr sucht mir einen Ersatz. Eine hübsche, junge Dame in knappen Klamotten, am besten brünett." sabberte er förmlich. Ekel ergriff mich und ich sah weg.

Luca starrte ihn an. Ich wusste, ihm lag etwas auf der Zunge, aber er sagte es nicht. Wir beide wussten spätestens nach der gestrigen Vorstellung was im Kopf dieses Mannes los war.

"10. Und du suchst dir deinen Ersatz selbst." beschloss Luca, kritzelte etwas auf das Papier und riss es schließlich aus seinem Scheckheft. "Ein Wort darüber an die Öffentlichkeit und ich werde dafür sorgen das du es bereust."

Der Widerling lachte. "Alles klar Voltoni."

Wenig später saßen wir in Luca's Wagen. Er war in Gedanken und ich befürchtete, daß er es schon bereute, doch dann griff er nach meiner Hand, führte sie an seine Lippen und küsste jeden einzelnen Finger.

"Worüber hast du nachgedacht?" flüsterte Ich fragend.

Er seufzte und sah mich an.

"Ich nehme dich mit. Aber zuerst muss ich ein paar Sachen regeln. Bis dahin kannst du bei Carina und Mike bleiben. Wenn das in Ordnung ist."

Ich wollte protestieren, schließlich hatte ich hier ein Apartment und musste irgendwie für die Miete aufkommen, es standen auch immer noch die Vorwürfe gegen mich im Raum die Franco öffentlich gemacht hatte und zu allem Überfluss war Luca's Vater alles andere als begeistert von mir.

"Aber das Apartment... Luca ich will keine Schulden machen. Ich muss arbeiten und die Miete zahlen." jammerte ich, doch das entlockte ihm bloß ein Lächeln.

"Du schuldest mir nichts." Er kam näher und sein markanter Geruch schwappte auf mich über, beseelte mich.
Er striff mit den Lippen über meine und flüsterte...

"Ich hab heute morgen das Gebäude gekauft in dem dein Apartment ist..." Dann küsste er mich, zog mich in den Sog der von ihm ausging und erstickte jeden weiteren Protest im Keim.

Irgendwie war ich geschockt und doch glücklich zugleich, auch wenn er es ohne mein Wissen getan hatte. Er zögerte keine Sekunde mich davon zu überzeugen mit ihm zurück zu kommen. Er verriet mir, daß er das Apartment umbauen und modernisieren wolle, das gesamte Gebäude würde umstrukturiert werden.

"Es gehört dir, sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind." erklärte er mir und ich sah ihn mit großen Augen an. Das konnte ich unmöglich annehmen, doch er bestand darauf.
"Ein Grund mehr, deine Zeit bei Carina und Mike zu verbringen. Und ich komme jeden Abend zu dir ins Bett."

Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Nicht nur, daß Luca einer der besten Menschen war, die ich je kennenlernen durfte, nein, er war auch noch drauf und dran mich davon zu überzeugen, seine Liebe verdient zu haben.
So wie er aussah, konnte er jede haben, doch er wollte mich. Ich zweifelte nicht mehr daran.

Dankbar zog ich ihn an mich, legte meine Hände um sein Gesicht und betrachtete den wunderschönen Mann vor mir, der mir nicht nur meinen Atem raubte. Noch nie war ich so verliebt.

Carina sprang auf und rannte mich fast über den Haufen als ich mit einer kleinen Tasche im Türrahmen zum stehen kam. Mike und sie wohnten in einem abgelegenen Häuschen in Valdora, das umringt war von Bäumen und so die perfekte Privatsphäre erzeugte. Kaum einer wagte es sich, den geschwungenen Pfad aus der Stadt hier her zu nehmen.
Luca und Mike begrüßten sich mit einem Handschlag, dann sahen die Männer uns dabei zu wie wir uns in den Armen lagen und beide lachten. Pure Freude schwappte durch den Raum.

"Komm mit, ich zeig dir wo du schläfst." quietschte Carina und zog mich mit sich.

Das Häuschen war von außen so unscheinbar und klein, doch von ihnen war es imposant. Ich schätzte, das es ein Spiegelbild von Mike selbst war, denn in ihm steckte mehr als er äußerlich vermuten ließ.
Die weißen Marmor Böden glänzten und spiegelten die beige farbenen Wände wieder, an denen hier und da Gemälde hingen.
Alle Möbel schienen in schwarz weiß tönen gehalten zu sein und haben einen hübschen Kontrast zu dem Rest des Häuschens ab.

Ein schmaler Gang führte zu mehreren Türen. Carina erklärte mir alles genau.

"Hier zu deiner rechten ist das Gäste WC. Direkt daneben befindet sich der Vorraum zum Balkon auf der West Seite."

Die nächste Tür auf der linken Seite gab den Blick frei auf ein riesiges Badezimmer mit begehbarer Dusche und freistehender verzinkter Badewanne. Die Panorama Glasfront komplettierte das ganze und als ich aus dem Fenster sah, erstreckte sich vor mir ein wunderschönes, magisches Bild von Valdora. In der ferne leuchteten die Lichter der Stadt.

"Uuund das hier ist deins." sang carina als sie mir die nächste Tür öffnete. Dahinter verbarg sich ein Schlafzimmer, so groß, das man darin locker mit mehreren Menschen tanzen konnte. Mir klappte der Mund auf, ich wusste nicht was ich sagen sollte.

Wände und Boden glichen dem restlichen Haus, genauso wie die Möbel. Einzig die rotfarbene Bettwäsche schien hier zu dominieren.
Dankbar fiel ich Carina um den Hals.

Sie ließ mich allein, damit ich auspacken konnte und ich war so abgelenkt, daß ich Luca nicht bemerkte der im Türrahmen stand und mich beobachtete. Erst als er sich in Bewegung setzte, bemerkte ich seine schöne Gestalt.

"Ich hoffe das ist okay für dich." grinste er und meinte damit das Häuschen, das Zimmer. "Ich muss nochmal los."

Eilig stand ich auf und warf mich in seine Arme.

"Bleib bei mir..." flüsterte ich.

Er küsste meinen Scheitel während er antwortete...

"Ich bin immer bei dir. Genau hier." Seine Hand glitt an die Stelle, an der mein Herz war.

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