Zugegeben, ich war erst etwas sauer, dass sie mir den falschen Namen gab, aber... All das verpuffte als ich in meinem Wagen saß, direkt vor dem Café und sie um die Ecke bog. Ihr Blick galt einzig dem Café, daher hatte sie mich nicht gesehen.
Ich beobachtete sie, wie sie eintrat und im hinteren Teil verschwand. Kurz darauf kam sie zurück und mein Blick glitt zur Uhr. In weniger als 20 Minuten würde das Café seine Pforten für die Außenwelt öffnen, also wartete ich geduldig.
Der Eigentümer, Gonzo Ramirez, war ein alter Bekannter meiner Eltern und hoch angesehen in den gehobenen Reihen der Elite. Immer dann, wenn ein wichtiges familiäres oder geschäftliches Treffen bevor stand, wurde es im Azuré, einem 5 Sterne Restaurant welches sich neben dem Café ebenfalls im Besitz von Ramirez befand, abgehalten.
Als Gonzo endlich damit begann die Tische und Stühle vor dem Café ordentlich zu decken, war es an der Zeit für mich Fräulein Sempini gegenüber zu treten. Ich stieg aus meinem Wagen, richtete mein Jacket und lief schlendernd auf sie zu.
Drinnen roch es bereits nach frisch gemahlenem Kaffee und ich erinnerte mich, das ich früher schon gerne her kam.
Ich steuerte auf die Theke zu, hinter der Lia gerade konzentriert arbeitete. Sie nahm meine Bewegung wahr, schaute aber nicht auf. Stattdessen bat sie mich um einen Moment Geduld. Lässig ließ ich meine Hände in die Hosentaschen sinken und beobachtete sie.Dann hob sie ihren Kopf und das kleine Lächeln, welches sich andeutete erstarb als sie mich erkannte. Ich konnte nicht anders als meines aufrecht zu halten.
"Mr. Voltoni, welch überraschender Besuch...." brachte sie schließlich heraus. Ihre Wangen röteten sich vor Scham und ich kam nicht umhin mir vorzustellen, wie sie, nackt vor mir, am ganzen Körper errötete.
"Miss Sempini, es freut mich sehr sie wiederzusehen." antwortete ich mit fester Stimme. Ihre blauen Augen musterten mich.
Kopfschüttelnd fing sie sich und bat mich um meine Bestellung, danach setzte ich mich in den Außenbereich. Sichtlich nervös trat sie neben mich um mir den Kaffee zu bringen, den ich zuvor bestellt hatte, doch als sie sich in Bewegung setzte hielt ich sie auf. Als meine Hand ihren Arm berührte, setzte ein kurzer elektrischer Schlag ein. Sie konnte es nicht leugnen.
"Setzen Sie sich kurz zu mir?" fragte ich nonchalant.
Sie sah sich nach Gonzo Ramirez um, in der Hoffnung er hätte noch diverse Aufgaben, die sie wohl lieber erfüllen würde als sich für einen Moment zu mir zu setzen. Doch Ramirez war zu beschäftigt um uns Beachtung zu schenken, also ließ sie sich widerwillig auf den Platz gegenüber von mir gleiten.
Ich wollte etwas sagen, sie tadeln, doch sie kam mir zuvor.
"Hören Sie, es war nicht meine Absicht sie zu täuschen, aber ebenso wenig war es meine Absicht sie wieder zu sehen. Die Nacht der Rose war wunderschön, das gebe ich zu, aber..."
Ich hob meine Hand um sie zu unterbrechen.
"Ich möchte sie einladen. Ganz förmlich. Zu einem Abendessen. Als Wiedergutmachung sozusagen." warf ich ein und beobachtete ihre größer werdenden Augen, als hätte ich ihr gerade gesagt, daß sie für einen höheren Zweck geopfert werden würde. Ich würde nicht eher ruhen, bis sie dem zustimmte und als hätte sie meine Gedanken gelesen wog sie ab, stimmte jedoch dann zu.
"Ein Essen." verdeutlichte sie noch einmal und ich nickte.
Wir wurden jeh von Ramirez unterbrochen der mich erkannte und zu meinem Tisch kam. Während ich mit ihm ein paar Minuten sprach, verschwand sie unauffällig, doch ehe sie außer Reichweite war, rief ich ihr etwas zu.
"Morgen Abend. 20 Uhr. Ich hole sie ab."
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Hide and Seek
RomansEine Rose bringt Luca Voltoni dazu, ein ganzes Land nach der Liebe seines Lebens auf den Kopf zu stellen. Doch was, wenn er sie findet?